Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Das Reich des dunklen Herrschers - 8

Titel: Das Reich des dunklen Herrschers - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
durch die Verbindung zu dem toten Zauberer aufrechterhalten, der sie einst erschuf.
    Richard lehnte sich zurück und stieß einen besorgten Seufzer aus. »Wie ist es möglich, daß eine solche Verbindung hergestellt wurde?«, raunte Kahlan ihm zu.
    Er mußte nicht lange zwischen den Zeilen lesen, um zu begreifen, daß Nicci ihn auf das Nachdrücklichste zu warnen versuchte.
    »Nun, offenbar muß sie über einen Kontakt mit der Unterwelt hergestellt werden«, erwiderte Richard flüsternd.
    Kleine Spiegelungen des Feuerscheins tanzten in ihren grünen Augen, als sie ihn sprachlos anstarrte.
    Sie sah wieder zu Cara, die noch immer mit dem Entwirren der Knoten beschäftigt war und schließlich eine der Lederschnüre von dem Gegenstand entfernte, der also in welcher Weise auch immer mit einem toten Zauberer in der Unterwelt verbunden war. Sie hielt den Brief in die Höhe und las hastig mit Richard weiter.
    Nach allem, was ich über diese Warnzeichen weiß, dienen sie der Überwachung sehr starker und lebenswichtiger Schutzschilde, die errichtet wurden, um dahinter etwas überaus Gefährliches wegzusperren. Sie existieren stets als Paar: das erste besteht immer aus Bernstein. Sie sind als Warnung an den gedacht, der für das Erbrechen des Siegels verantwortlich ist. Wird es von einem Hauptakteur oder einer einem Hauptakteur nahe stehenden Person berührt, leuchtet es auf, so daß sich seine Bestimmung offenbart und es seinen Zweck - die Warnung der beteiligten Personen - erfüllen kann. Es kann erst vernichtet werden,
    wenn der Adressat die Warnung erhalten hat. Ich schicke es euch, um absolut sicher zu sein, daß ihr es gesehen habt.
    Wie genau das zweite beschaffen ist, ist mir nicht bekannt, jedenfalls ist es für den bestimmt, der imstande ist, das Siegel wieder anzubringen.
    Ich kenne weder die genaue Beschaffenheit des Siegels, noch was damit ursprünglich geschützt werden sollte. Fest steht nur eins: Das Siegel wurde erbrochen.
    Wenn auch der eigentliche Grund für die Aktivierung dieses Warnzeichens unklar ist, so dürfte die Ursache für das Erbrechen des Siegels offenkundig sein.
    »Oh, Augenblick mal«, rief Cara, erhob sich und trat einen Schritt zurück, so als hätte sie soeben eine tödliche Seuche aus dem schwarzen, gesteppten Stoff befreit. »Diesmal war es aber nicht mein Fehler.« Sie deutete auf das Paket. »Diesmal habt Ihr mich darum gebeten.«
    Die lichtdurchlässige Statue, die Cara zuvor schon einmal berührt hatte, stand jetzt mitten auf der auseinandergefalteten Umhüllung aus schwarzem, gestepptem Stoff.
    Es war dieselbe Figur: eine kleine Statuette Kahlans.
    Ihr linker Arm hing an ihrer Seite herab, den rechten hatte sie erhoben, wie um auf etwas zu zeigen. Die wie eine Sanduhr geformte Statuette schien aus durchsichtigem Bernstein gemacht zu sein, der ihnen Einblick in ihr Innenleben gewährte.
    Feiner Sand rieselte aus der oberen Hälfte des Stundenglases durch die schmale Taille in den unteren, dem weiten Konfessorinnengewand nachempfundenen Teil.
    Der Sand rieselte noch immer genau wie beim letzten Mal, als Richard die Figur gesehen hatte. Da war die obere Hälfte noch voller gewesen als die untere, mittlerweile jedoch hatte sich das Verhältnis umgekehrt.
    Kahlans Gesicht wurde aschfahl.
    Damals hatte Richard Niccis Erklärungen nicht gebraucht, um zu wissen, wie gefährlich eine solche Figur war. Er hatte nicht gewollt, daß jemand sie berührte. Als sie sie damals in einer Felsvertiefung neben dem Pfad gefunden hatten, war die Statuette wegen ihrer matten, dunklen Oberfläche undurchsichtig, aber trotzdem sofort als Kahlan zu erkennen gewesen. Sie hatte auf der Seite gelegen.
    Cara war nicht eben erfreut gewesen, auf eine solche Darstellung Kahlans zu stoßen, vor allem aber hatte sie sie nicht einfach herumliegen lassen wollen, bis sie irgend jemandem in die Hände fiel, der womöglich sonst etwas damit anstellte. Also hatte sie sie, ungeachtet der lautstarken Proteste Richards, sie auf keinen Fall anzufassen, einfach aufgehoben.
    Schon auf die leiseste Berührung hin hatte sie begonnen, lichtdurchlässig zu werden, worauf Cara sie erschrocken sofort wieder hingestellt hatte.
    In diesem Moment hatte sie den rechten Arm gehoben und nach Osten gezeigt: und im selben Moment war sie vollends durchsichtig geworden, so daß man den Sand in ihrem Innern herabrieseln sehen konnte.
    Die unmißverständliche Drohung des verrinnenden Sandes hatte sie alle aus der Fassung gebracht. Cara hatte sie

Weitere Kostenlose Bücher