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Das Reich des Lichts

Das Reich des Lichts

Titel: Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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wird sich uns in den Weg stellen. Uns wird die Macht gehören.“
    „Uns beiden?“, fragte Horacles. „Werden wir sie miteinander teilen?“
    „Ich habe große Pläne mit dir, mein Sohn! Zwischen uns wird es keine Konkurrenz geben, jetzt, da wir derselben Familie angehören …“
    „Ich bin aber nur dein Adoptivsohn …“
    „Du wirst mehr sein als das. Ich habe eine Tochter … Eine echte Prinzessin! Arturo Adragón hat Ratala getötet, den Mann, den sie heiraten sollte. Ich möchte, dass du sie ehelichst!“
    „Durch die Ehe vereint!“, rief Horacles. „Wir werden Vater und Sohn sein!“
    „Und Herrscher über alle Reiche! Du wirst der mächtigste König werden, den die Geschichte jemals gekannt hat. Größer als Alexander der Große! Du wirst dich ‚Horacles der Große‘ nennen!“
    „Das gefällt mir, Vater“, erwiderte Horacles. „Ich werde alle überleben, auch Arturo Adragón!“
    „Wir müssen ihn umbringen. Dafür brauche ich deine Hilfe. Sobald er tot ist, heiratest du meine Tochter Alexia, und ich übertrage dir sämtliche Macht. Ich selbst werde dich krönen!“
    „Aber Arturo ist unsterblich“, gab Horacles zu bedenken.
    „Wir werden seine Körperteile überall verstreuen, dann wird ihm seine Unsterblichkeit nicht viel nützen, verstehst du?“
    Horacles umarmte seinen Adoptivvater.
    „Was verlangst du von mir, Vater?“, fragte er.
    „Eine Armee!“, antwortete Demónicus. „Eine unbesiegbare Armee!“
    Horacles sah ihn erstaunt an. Ihm wurde schlagartig klar, dass er den idealen Verbündeten gefunden hatte.
    „Hier, Demónicus“, sagte er und reichte dem Finsteren Zauberer eine Schale mit Blut, „trink das! Das wird dich stärken. Du bist sehr erschöpft und wirst all deine Kräfte brauchen, um dein Versprechen einzulösen.“
    ***
    A RTURO, A LEXIA UND ihre Freunde beseitigten die Schäden, die während des Kampfes zwischen Arturo und Tránsito in der Höhle entstanden waren. Dann bereiteten sie die Verfolgung der Verräter vor.
    Vor allem mussten sie das Pergament wiederbeschaffen. Auch wenn der Text in einer Geheimsprache verfasst war, bestand immer die Gefahr, dass der Inhalt entschlüsselt und das Geheimnis der Wiederbelebung und der Unsterblichkeit bekannt wurde.
    „Wohin werden sie geritten sein?“, fragte Crispín.
    „Ich nehme an, zu Demónicus“, überlegte Arquimaes. „Alexander will Demónicia für sich einnehmen; er glaubt, wenn er ihr das Pergament bringt, wird er ihre Liebe erlangen.“
    „Er täuscht sich“, sagte Alexia. „Demónicia hat ihn benutzt, aber sie liebt ihn nicht. Er wird nichts von ihr bekommen.“
    „Aber er glaubt es“, warf Crispín ein. „Er ist fest davon überzeugt, dass Demónicia ihn liebt.“
    „Sie hat ihn verhext“, fügte Arquitamius hinzu. „Seine Sinne sind verwirrt.“
    „Die wichtigste Frage lautet also: Wo sind sie?“, fasste Arturo zusammen. „Wir müssen das Pergament wiederbeschaffen, bevor es Demónicus in die Hände fällt.“
    „Folgen wir ihren Spuren“, schlug Crispín vor. „Im Schnee werden sie gewiss gut sichtbar sein.“
    Alexia trat noch einmal zu dem Sarg, in dem ihr einbalsamierter Leichnam lag, und betrachtete ihn traurig.
    „Komm, Alexia“, sagte Arturo und legte ihr die Hand auf die Schulter. „Wir müssen aufbrechen.“
    „Mein Herz ist so schwer! Zu wissen, dass mein früherer Körper dort eingeschlossen ist, erfüllt mich mit großem Kummer.“
    „Hier ist er in Sicherheit, zusammen mit Émedi und unter Adragóns Schutz“, versuchte er sie zu trösten.
    „Ich bin so verzweifelt, Arturo!“, entgegnete sie. „Ich weiß jetzt, dass mein Leichnam hier unten in der Höhle ruht, und das macht mich traurig.“
    „Alexia, das Schwierigste in diesem Leben ist es, zu leben“, sagte Arturo. „Und das ist dir besser gelungen als jedem anderen. Das ist das Wichtigste. Du bist bei mir und bei den Menschen, die dich lieben. Menschen, die dafür gekämpft haben, dich wieder ins Leben zurückzuholen. Du solltest stolz darauf sein.“
    Alexia schmiegte sich an Arturo.
    „Du hast ja so recht!“, flüsterte sie. „Ich bin froh, dass ich bei dir bin, Arturo.“
    Arquimaes, Arquitamius und Crispín waren zum Aufbruch bereit.
    „Verabschiede dich von Adragón“, forderte Arquimaes seinen ehemaligen Schüler auf.
    Bevor Arturo aufs Pferd stieg, verbeugte er sich vor dem Großen Drachen.
    „Adragón, ich bezeuge dir Respekt und erneuere meinen Treueschwur“, sagte er feierlich und zog das

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