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Das Reich des Lichts

Das Reich des Lichts

Titel: Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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genommen?“, fragte Königin Émedi. „Wo sind sie?“
    Arquimaes trat auf sie zu, ergriff ihre Hand und sagte:
    „Sie konnten entkommen. Aber das Schlimmste ist, es ist ihnen gelungen, in die Höhle des Großen Drachen einzudringen und das Pergament an sich zu nehmen.“
    Die Königin gab keine Antwort. Ihr Schweigen drückte die große Bestürzung aus, die sie empfand.
    „Ich werde es zurückbringen“, versprach Arturo. „Sobald ich kann, breche ich auf und suche die Verräter. Ich werde das alchemistische Pergament wiederbeschaffen, Mutter! Ich habe es Adragón versprochen, und ich werde mein Wort halten!“
    „Wir konnten ihre Flucht nicht verhindern“, fügte Alexia hinzu. „Es hat einen schrecklichen Kampf gegeben, sie haben uns alle verwirrt.“
    „Ich hatte den Bogen schon in der Hand und den Pfeil eingelegt, aber ich konnte ihn nicht abschießen“, erklärte Crispín. „Das werden sie mir büßen!“
    „Aber wie konnten sie das Pergament stehlen?“, fragte Émedi. „War es nicht in einem der beiden Särge versteckt, gut verschlossen durch einen geheimen Mechanismus?“
    „Meine Königin, es ist ganz allein meine Schuld“, gestand Arquimaes. „Ich habe Adragón enttäuscht.“
    „Und was geschieht jetzt?“, fragte die Königin.
    „Ich habe auf den Thron von Arquimia verzichtet“, sagte Arquimaes. „Und ich bitte dich, dasselbe zu tun. Arturo soll zum König ernannt werden. Ich bin nicht mehr würdig, König von Arquimia zu sein.“
    „Hast du dir die Entscheidung auch gut überlegt? Arquimia ist das große Ziel deines Lebens. Du hast dich jahrelang darauf vorbereitet, König des Reiches der Gerechtigkeit zu werden, von dem du so lange geträumt hast.“
    „Mein Entschluss steht fest, Herrin. Ich habe gesehen, dass Arturo die Zustimmung des Großen Drachen hat. Er hat ihm seinen versteinerten Körper geliehen, um gegen das Ungeheuer zu kämpfen, in das sich Tránsito verwandelt hatte. Es war eine unglaubliche Erfahrung!“
    „Dann will auch ich zu seinen Gunsten abdanken“, sagte die Königin. „Wir werden ihn zum König ernennen und ihm unsere Unterstützung zusichern.“
    „Wir sollten es bald tun“, bat Arquimaes. „Je eher, desto besser.“
    „Es ist alles vorbereitet. Der Bau des Palastes ist schon weit fortgeschritten. Die Schwarze Armee hat sich unter dem Kommando von Ritter Leónidas formiert. Bereiten wir also die Zeremonie vor und ernennen wir unseren Sohn zum König.“
    „Vielen Dank“, sagte Arquimaes. „Du hast mich noch nie enttäuscht, und auch heute beweist du erneut, dass du auf meiner Seite stehst.“
    Als Nächstes statteten Arquimaes und Arquitamius ihrem Laboratorium einen Besuch ab. Dank des treuen Rías befand es sich in einem ausgezeichneten Zustand.
    „Gute Arbeit, Freund Rías“, lobte ihn Arquimaes. „Wie ich sehe, steht alles bereit, um unsere Arbeit wiederaufzunehmen.“
    „Ja, Meister. Ich habe Pflanzen, Metalle und Flüssigkeiten besorgt und neu gemischt. Ihr könnt mit der Arbeit beginnen, wann immer Ihr wollt.“
    „Beginnen wir also unverzüglich mit der Herstellung von Gold, um Andronio und seine Arbeiter zu bezahlen“, sagte Arquitamius. „Aber zunächst einmal wird gefeiert!“
    Noch für denselben Abend wurde ein großes Festessen vorbereitet, an dem zahlreiche Edelmänner, Ritter, Kaufleute, Künstler und Anhänger des Projektes Arquimia teilnahmen. Seit mit dem Bau des Palastes begonnen worden war, hatte sich die Nachricht wie ein Lauffeuer verbreitet. Von überall her waren die Menschen nach Ambrosia geströmt, um ihren Beitrag zur Schaffung eines Reiches zu leisten, das Gerechtigkeit für alle versprach.
    Mit stolzgeschwellter Brust nahm Andronio, der Architekt, die Glückwünsche entgegen.
    „Ihr leistet hervorragende Arbeit“, sagte Arturo zu ihm, als er ihn umarmte. „Ihr seid ein Genie!“
    „Das alles habe ich Arquimaes und Arquitamius zu verdanken“, erwiderte der Architekt. „Sie haben mich von Anfang an unterstützt, und vor allem sorgen sie für das nötige Gold, um das Material und die Arbeiter zu bezahlen.“
    „Sie halten stets, was sie versprechen“, sagte Arturo. „Sie lassen Euch nicht im Stich, Meister Andronio, Ihr werdet sehen.“
    Jemand tippte Arturo auf die Schulter. Es war Ritter Leónidas.
    „Mein Freund!“, rief Arturo. „Schön, dich zu sehen!“
    „Jetzt, da wir Carthacia zurückerobert haben, können wir uns auf die Schaffung von Arquimia konzentrieren“, erwiderte der Ritter. „Die

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