Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Reich des Lichts

Das Reich des Lichts

Titel: Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
Vom Netzwerk:
zusammen!“, ruft Adela. „Willkommen in Férenix!“
    Metáfora umarmt sie und küsst sie auf beide Wangen. Papa reicht Adela die Hand, und Norma gibt ihr ebenfalls einen Kuss auf jede Wange. Es ist ein sehr herzlicher Empfang.
    „Wie war die Reise?“, fragt Hinkebein, der mich gar nicht mehr loslassen will. „Bist du zufrieden?“
    „Es war ein wunderbares Erlebnis“, antworte ich. „Später erzähle ich dir alles.“
    „Ich hoffe, du bleibst jetzt erst mal hier, oder?“
    „Ja klar! Ich habe nicht vor, nach Ägypten zurückzukehren … jedenfalls vorerst nicht.“
    „Freut mich zu hören“, sagt er fröhlich.
    Auf seinem Gesicht liegt ein zufriedenes Lächeln. Irgendwie kommt er mir verändert vor.
    „Was ist los?“, frage ich. „Ist was passiert? Wieso guckst du so glücklich?“
    „Ist dir noch gar nicht aufgefallen, dass ich zwei Beine habe?“, fragt Hinkebein. „Ist das nicht super?“
    „Das sieht doch besser aus, oder?“, fragt mich Adela.
    Ich bin so aufgeregt, dass mir das völlig entgangen ist. Ich kann es noch gar nicht fassen: Hinkebein braucht keine Krücke mehr! Mit seiner Prothese bewegt er sich vollkommen natürlich.
    „Wie hast du das geschafft?“, frage ich bewundernd.
    „Endlich hat er sich eine Prothese verpassen lassen“, sagt Adela. „Sieht doch gut aus, nicht wahr?“
    „Wie findest du das, Arturo?“, will mein Freund wissen.
    „Cool! Keiner käme auf die Idee, dass …“
    „… ich nur ein Bein habe?“
    „Genau!“
    „Ein technisches Wunderwerk!“, schwärmt Adela. „Das Beste vom Besten!“
    „Kann man wohl sagen“, stimme ich ihr zu. „Unglaublich!“
    „Ich habe ihm schon die ganze Zeit gut zugeredet“, erklärt Adela. „Jetzt hat er endlich auf mich gehört!“
    „Ich bin dir auch sehr dankbar dafür, Adela“, sagt Hinkebein. „Das meine ich ehrlich.“
    „Du brauchst mir nicht dankbar zu sein“, erwidert sie. „Geld ist dafür da, einen glücklich zu machen.“
    „Also, bei mir ist es dir jedenfalls gelungen“, antwortet er. „Du hast mein Leben verändert! Ich fühle mich … anders … selbstsicherer …“
    „Vergiss nicht, in den nächsten Tagen musst du zur Kontrolle“, erinnert sie ihn. „Ich hoffe, du gehst hin! Damit könntest du mir am besten deine Dankbarkeit zeigen.“
    „Versprochen“, sagt Hinkebein ernst. „Sobald ich kann, gehe ich hin.“
    „Am besten, ich begleite ihn“, sage ich. „Dann kann er nicht kneifen.“
    „Ich geh auch mit!“, ruft Metáfora. „Mach dir keine Sorgen, Adela.“
    „Danke, im Moment bin ich nämlich voll im Stress“, erklärt sie . „Stromber gönnt uns keine freie Minute.“
    „Stromber?“, ruft mein Vater überrascht aus. „Was hat er denn jetzt schon wieder?“
    „Er will unbedingt, dass wir die Stiftung bewachen. Und wir müssen Escoria kontrollieren … und die Mönche von Monte Fer. Er macht uns alle noch wahnsinnig!“
    „Was will der Mann eigentlich?“, fragt Norma. „So langsam geht er mir auf die Nerven mit seinem Verfolgungswahn.“
    „Er will alle Welt gegen euch aufhetzen, um sich euer Eigentum unter den Nagel zu reißen“, erklärt Hinkebein, so als wäre es das Natürlichste der Welt. „Um das zu begreifen, muss man nicht besonders schlau sein.“
    „Dagegen müssen wir was unternehmen“, mische ich mich ein. „Ich lass mich von dem nicht so runtermachen!“
    „Wir hätten in Ägypten bleiben sollen“, sagt Papa. „In Férenix werden wir nichts als Ärger kriegen.“
    „Die Stiftung gehört uns, und in Férenix sind wir zu Hause“, antworte ich. „Niemand kann uns von hier vertreiben, Papa!“
    „Wir fahren jetzt erst mal nach Hause und ruhen uns aus“, schlägt Norma vor, um die Diskussion zu beenden. „Dann sehen wir weiter … Wo ist der Taxistand?“
    „Wie geht’s Escoria?“, fragt Metáfora. „Hat sie sich von ihren Verbrennungen erholt?“
    „Ja. Sie ist wieder zu Hause“, antwortet Adela. „Es geht ihr gut, aber sie hat Angst, dass sie wieder überfallen wird.“
    „Demnächst besuchen wir sie“, sage ich. „Wir müssen sie beschützen. Die Verbrecher laufen immer noch frei rum.“
    ***
    I MMER WENN MAN nach einer langen Reise nach Hause kommt, ist es in der Wohnung kalt. Das ist das Schlimmste. Ich hoffe, die Heizung funktioniert, und wir haben es bald schön warm.
    Jeder geht in sein Zimmer und packt seine Sachen aus. Ich laufe unruhig auf und ab. Diese plötzliche Ruhe hier macht mich ganz nervös. Ich halte es nicht mehr

Weitere Kostenlose Bücher