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Das Reich des Lichts

Das Reich des Lichts

Titel: Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Mörderdrachen, die unaufhörlich krächzende Laute ausstießen. Er genoss seinen Sieg aus vollen Zügen. Dem Überraschungsmoment und der Heftigkeit der Attacke hatten die Arquimianer nichts entgegenzusetzen. Die Schwarze Armee hatte vollkommen die Orientierung verloren. Keiner wusste mehr, was er tun und wem er gehorchen sollte. Es herrschte ein heilloses Durcheinander.
    Dem zerstörerischen Demónicus blieb nur noch, Arturo Adragón zu töten; dann würde er die Macht an sich gerissen haben, für immer. Und mit dieser Überlegenheit würde es ihm ein Leichtes sein, seine Tochter Alexia zu sich zurückzuholen. Wenn sie Horacles heiratete, war der Fortbestand des demoniquianischen Königsgeschlechts sichergestellt!
    Adragón kehrte auf Arturos Stirn zurück. Der junge König befand sich noch mitten im Umwandlungsprozess. Er war beachtlich gewachsen, und seine Haut hatte eine dunkel glänzende Färbung angenommen. Aus seinem Kopf ragten kleine Hörner, und auf seinem Rücken wuchsen ihm zwei Flügel.
    Als die Metamorphose abgeschlossen war, hatte sich Arturo in einen mächtigen schwarzen Drachen verwandelt, der mit dem Großen Drachen aus der schwarzen Felsenhöhle fast identisch war. Er glich ihm so sehr, dass man sie für Vater und Sohn hätte halten können. Die alchemistische Goldkrone war mit seinen Knochen verwachsen, war Teil seines Kopfes geworden, was ihn als König der Drachen auswies.
    „Verteidige dich, Arturo!“, befahl ihm Arquitamius. „Kämpfe wie ein König! Kämpfe wie der König von Arquimia!“
    Arturo blickte zu seinen Freunden hinüber. Inzwischen hatte er sich bereits an seinen neuen Körper gewöhnt. Sein Gesicht, das Gesicht eines Drachen, verlieh ihm eine Furcht einflößende Wildheit.
    Das Knurren des Finsteren Zauberers, der jetzt über ihnen kreiste, holte ihn in die Wirklichkeit zurück.
    Arturo Adragón schlug mit seinen mächtigen Flügeln und flog auf, seinem Feind entgegen. Unter ihm ging das blutige Gemetzel unvermindert weiter. Obwohl sich die Arquimianer tapfer zur Wehr setzten, hatten sie zahlreiche Verluste in ihren Reihen zu beklagen. Die Riesenvögel und die Mutanten mit den Drachenköpfen waren zu viele und gingen mit zu großer Brutalität vor, als dass man sie im offenen Kampf hätte besiegen können.

IV
    D IE F EINDE WACHSEN ÜBER SICH HINAUS
    I NSPEKTOR D EMETRIO SIEHT mich mit einem so sonderbaren Blick an, dass ich mich irgendwie schuldig fühle.
    Polizisten, Sanitäter und jede Menge Neugieriger stehen um uns herum. Die Leiche des Lastwagenfahrers ist mit einer Decke verhüllt. Das Fahrzeug wird von den Beamten der Spurensicherung untersucht.
    „Immer dasselbe mit dir“, sagt Demetrio kopfschüttelnd. „Jedes Mal, wenn was Schlimmes passiert, bist du in der Nähe. Wie machst du das bloß?“
    „Wenn Sie Ihre Arbeit tun würden, würde so etwas nicht passieren. Niemand würde versuchen, mich umzubringen. Ich hatte Sie davor gewarnt, dass es weitere Versuche geben würde.“
    „Ist ja interessant“, antwortet der Inspektor mit ironischem Unterton. „Am Ende gibst du uns die Schuld an allem, was dir zustößt! Weißt du, so langsam fange ich wirklich an, mich zu fragen, ob sie dich überhaupt umbringen wollen. Was hast du ihnen getan? Kannst du mir das vielleicht mal erklären?“
    „Arturo hat nichts getan!“, verteidigt mich Metáfora. „Alle Welt weiß, dass eine Verbrecherorganisation hinter ihm her ist!“
    „Nun mal langsam“, sagt Demetrio. „Komm mir bloß nicht mit diesen Räubergeschichten!“
    „Und wer ist dann hinter mir her?“, frage ich. „Wer hat den Mann da ermordet?“
    „Das wird die Ermittlung ergeben. Aber mir ist keine solche Organisation bekannt, auf die ihr anspielt.“
    „Nein? Und das hier? Halten Sie das etwa für einen Zufall?“
    „Ich selbst habe dich vor der Gefahr gewarnt“, antwortet der Inspektor. „Aber an eine Verschwörung glaube ich trotzdem nicht. Du hast mich schon so oft angelogen, dass ich anfange zu glauben, dass du der eigentliche Schuldige bist bei allem, was dir passiert. Oder wie sonst sind die Gewaltakte zu erklären? Warum sind diese Verbrecher und Mörder hinter dir her?“
    „Verbrecher und Mörder?“, rufe ich empört aus. „Das sind alles Männer, die für Sie arbeiten! Polizisten im Dienst!“
    „Das ist eine sehr schwere Anschuldigung, Arturo“, entgegnet Demetrio. „Aber wenn du das wirklich glaubst, musst du Anzeige erstatten. Erstatte Anzeige gegen die Polizei, oder verschwinde aus

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