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Das Reich des Lichts

Das Reich des Lichts

Titel: Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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still!“, herrschte Dédalus ihn an und packte ihn an der Gurgel. „Halt dein Maul!“
    „Wie heißt du?“, fragte Crispín.
    „Tremond … Ich heiße Tremond.“
    „Hör zu, Tremond! Du bist jetzt still, oder ich schlag dich tot“, warnte ihn der Knappe. „Du hast die Wahl.“
    Der Kerkermeister entschied sich für die erste Möglichkeit.
    „Wo sind unsere Waffen?“, fragte Arturo.
    „Im Gemach des Königs“, antwortete Tremond. „Er hat sie dorthin bringen lassen, um sie sich anzusehen. Vor allem das Schwert … das mit dem Drachen auf dem Griff.“
    „Du bringst uns jetzt dahin! Aber leise, durch Gänge und Korridore, auf denen wir niemandem begegnen! Wir wollen kein Aufsehen erregen. Wenn etwas schiefgeht, bist du der Erste, der dran glauben muss.“
    „Ich werde es versuchen, aber es gibt viele Patrouillen …“
    „Ich rate dir, sei vorsichtig! Es könnte sonst deine letzte Nacht auf diesem Planeten sein. Los, gehen wir.“
    Tremond führte sie durch dunkle, schmale Gänge in ein düsteres Gewölbe. Nachdem sie mehrere sehr enge Treppen hinaufgestiegen waren, gelangten sie in einen kleinen Raum.
    „Dahinten stehen zwei Soldaten, die das Gemach von König Rugiano bewachen“, sagte der Kerkermeister. „Er ist allein. Seine Gemahlin, Königin Astrid, schläft im Zimmer nebenan. Eure Waffen liegen neben seinem Bett.“
    Crispín vergewisserte sich, dass tatsächlich zwei Wachposten vor der Tür des königlichen Gemachs standen. Er berichtete seinem Herrn in allen Einzelheiten, was er sah, und Arturo schickte eine Abteilung Buchstaben los. Nach einer Weile hörten sie die zwei Körper mit einem dumpfen Geräusch zu Boden fallen.
    „Du rührst dich nicht von der Stelle“, befahl Crispín dem Kerkermeister. „Wir lassen ein paar Buchstaben zur Bewachung bei dir, damit du nicht auf dumme Gedanken kommst.“
    „Diese Viecher sind gefährlich“, flüsterte Tremond.
    „Benimm dich ordentlich, dann passiert dir nichts!“
    Gefolgt von der Buchstabenarmee, stießen sie die Tür auf und drangen in das Schlafgemach des Königs ein.
    Nur das schwache Licht des Mondes, das durch das große Fenster hereinfiel, erleuchtete den Raum. Der König lag in seinem Bett und schnarchte.
    Erst jetzt bemerkten sie, dass eine Frau mit erhobenem Dolch neben Rugianos Bett stand.
    „Was tut ihr hier?“, fragte die Frau überrascht. „Wer seid ihr?“
    „Arturo!“, raunte Crispín seinem Herrn zu. „Die Frau will den König ermorden!“
    „Adragón!“, rief Arturo. „Halte sie auf!“
    Der Drache flog auf die Frau zu und erreichte sie noch gerade rechtzeitig, um ihr Handgelenk packen und sie von ihrem Vorhaben abhalten zu können.
    Während Crispín und Dédalus die Waffen an sich nahmen, die der König konfisziert hatte, traten Amedia und Horacles zu der Frau. In diesem Augenblick erwachte König Rugiano und richtete sich grunzend in seinem Bett auf.
    „Was ist hier los?“, fragte er und starrte mit weit aufgerissenen Augen die vielen Menschen an. „Wer seid ihr? Bin ich verraten worden?“
    „Wir sind Freunde“, antwortete Crispín liebenswürdig. „Es wird Euch nichts geschehen, Majestät.“
    Rugiano sah die Frau an, die immer noch den Dolch in der Hand hielt.
    „Astrid! Was hast du damit vor?“, rief er. „Wolltest du mich etwa umbringen?“
    „Allerdings!“, erwiderte die Königin und stürzte sich mit erhobener Waffe auf den Monarchen. „Es wird Zeit, dass du stirbst! Du bist schlimmer als die wilden Bestien!“
    Rugiano warf sich zurück, und die tödliche Klinge verfehlte nur um einen Fingerbreit ihr Ziel.
    „Das ist Königin Astrid!“, rief Horacles aus. „Die Gemahlin von König Rugiano!“
    „Sie hätte ihn beinahe umgebracht!“, wunderte sich Arturo. „Warum?“
    „Verräterin!“, brüllte Rugiano wutentbrannt. „Ich habe dich zu meiner Königin gemacht, und so dankst du es mir! Verflucht seist du!“
    „Du bist krank vor Hass! Dich interessieren nur Gold und Macht!“, fauchte Astrid. „Du bist ein blutrünstiges Tier!“
    König Rugiano sprang aus dem Bett, ergriff sein feuerrotes Schwert und stellte sich kampfeslustig in die Mitte des Zimmers.
    „Hier kommt keiner lebend raus!“, schrie er. „Ich werde euch alle umbringen, ihr Verräter!“
    „Los, du Tyrann!“, forderte Arturo ihn heraus. „Fang mit mir an, hier bin ich!“
    Rugiano lachte verächtlich. Ein junges Bürschchen mit einer Gesichtsmaske war kein würdiger Gegner für ihn.
    „Hier, deine Waffe,

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