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Das Reich des Lichts

Das Reich des Lichts

Titel: Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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ersten Mal eine Freundin hatte. Aber ich glaube, sie war ebenfalls ziemlich durcheinander. Deswegen hat sie manchmal so komisch reagiert. Außerdem macht sie die Geschichte mit ihrem Vater fix und fertig. Ich muss ihr irgendwie helfen, sein Grab zu finden.“
    Ich stehe auf. Das reicht für heute Nacht.
    „Also, Mama, ich gehe dann mal. Aber ich komme wieder und erzähle dir, wie sich die Dinge weiterentwickeln. Adiós. Ich werde dich vermissen. Ich liebe dich.“
    Ich will gerade über den Bauzaun klettern, als ich neben einer Mauer eine Gestalt kauern sehe. Der gute Sombra, immer auf der Lauer! Wenn er wüsste, wie sehr mich seine Anwesenheit beruhigt … Er ist mein Schutzengel.

XIII
    D IE MAGISCHEN K RÄFTE DES K ÖNIGS
    N ACHDEM SIE MEHRERE Wachposten abgefertigt hatten, gingen sie wieder zu dem Kerkermeister zurück, der von den Buchstaben bewacht wurde. Als er sah, dass die Königin bei ihnen war, dachte er zuerst, sie hätten sie entführt. Doch dann wurde ihm klar, dass Astrid freiwillig mitgekommen war.
    „Tremond, ich befehle dir, uns zu begleiten“, sagte die Königin zu ihm. „Und versuche nicht, die Wachen zu alarmieren. Vorwärts!“
    „Ich tue, was Ihr von mir verlangt, Majestät“, antwortete der Kerkermeister.
    Sie gingen die Treppe hinunter in den ersten Stock. Die Königin wies ihnen den Weg durch einen Geheimgang. Wenig später standen sie vor einer Tür, die sich leicht öffnen ließ und direkt auf den Kasernenhof hinausführte.
    „Von hier aus gelangt man zu den Stallungen, ohne gesehen zu werden“, sagte die Königin. „Man muss sich nur vor den Wachposten auf dem Hauptturm in Acht nehmen. Sie überblicken alles und schießen auf jeden. Seid vorsichtig und bleibt dicht hinter mir.“
    An den Mauern entlang schlichen sie sich in die Pferdeställe. Amedia und ihr Vater sattelten rasch zwei Stuten, während Horacles sich mit einem abgemagerten Klepper begnügen musste, der sehr fügsam zu sein schien.
    Arturo und Crispín entschieden sich für zwei kräftige Tiere. Dann fesselten und knebelten sie Tremond.
    „Es ist zu deinem Besten“, sagte Crispín zu ihm. „Damit niemand glaubt, du hättest uns zur Flucht verholfen.“
    Sie hielten ihren Pferden das Maul zu, um sie am Wiehern zu hindern, und folgten der Königin durch einen weiteren Geheimgang.
    „Er führt aus dem Schloss heraus“, sagte Astrid. „Wenn die Soldaten die Verfolgung aufnehmen, sind wir bereits außer Reichweite. Niemand wird uns aufhalten können.“
    Nach einer halben Stunde kamen sie zum Ausgang, der hinter dichtem Laub verborgen war.
    Als die Sonne gerade aufging, stiegen sie auf die Pferde und ritten in vollem Galopp davon.
    „Wo führst du uns hin?“, fragte Arturo.
    „In Richtung Norden“, antwortete Astrid, „fort aus dieser Hölle.“
    „Nein!“, rief Horacles. „Wir müssen nach Süden, ins Tal der Drei Vulkane!“
    „Warum?“, erkundigte sich Arturo. „Was haben wir dort zu suchen?“
    „Arquitamius!“, rief Horacles. „Bist du nicht auf der Suche nach ihm?“
    „Woher weißt du das? Und woher weißt du, dass er sich dort aufhält?“
    „Ich kenne ihn sehr gut“, antwortete der Junge. „Ich war sein Gehilfe.“
    „Dann haben deine Folterer also recht gehabt“, sagte Arturo lachend. „Du bist ein Freund der Alchemisten!“
    „Sie wollten nur mein Blut … Aber ich habe Rugiano nicht verhext!“
    „Ganz ruhig! Ich glaube dir ja. Lebt Arquitamius hier in der Nähe?“
    „So ungefähr. Wir müssen einen kleinen Umweg in Kauf nehmen, der ist weniger gefährlich.“
    „Bist du sicher, dass dies der richtige Weg ist?“, fragte Crispín.
    „Wir müssen ins Tal der Drei Vulkane. Sie bilden ein Dreieck. Arquitamius lebt genau in der Mitte. Das Dreieck ist ein magisches Symbol“, erklärte ihnen der Junge. „Ich versichere euch, wir werden ihn dort finden.“
    „Wenn du uns täuschst, werden wir sehr böse“, warnte ihn Crispín.
    „Hör auf, mir zu drohen, Knappe … Ihr könnt euch auf mich verlassen. Folgt mir!“
    Sie ritten über freies Feld bis zu einem Wald und durchquerten einen Bach, um ihre Spuren zu verwischen. Dann ging es weiter über einen steinigen Weg, auf dem sich abermals die Spuren der Pferde verloren. Erst am Nachmittag fühlten sie sich in Sicherheit.
    „Wir müssen nur noch eine Schlucht überwinden“, sagte Horacles. „Auf der anderen Seite befindet sich das Tal der Drei Vulkane. Niemand wagt es, dieses Gebiet zu betreten.“
    „Es gibt viele Erdbeben

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