Das Reine Karma 1
Weltsicht auf der Feldebene. Ich sah manchmal in schwierigen Situationen, wie die menschliche Figur alle aggressiven Emotionen explosionsartig entfachte. So wie eine Spinne, die ihre Fangarme allseitig ausstreckt. Als ich diese Emotionsausbrüche beobachtete, stellte ich eine erstaunliche Tatsache fest.
Nachdem ich erkannt hatte, dass nicht nur gegen Menschen, sondern auch gegen Tiere und Pflanzen gerichtete Aggression Krankheiten verursachen kann, bezog ich das alles in mein System zur Bestimmung des Ziels der Aggression ein. Später wurden in dieses Schema noch andere Wesen integriert: Zeit, Raum, andere Zivilisationen, Jenseits, Schicksal, Göttliches. Im Unterbewusstsein des Menschen werden Informationen in Bezug auf alle Wesen gespeichert. Aus diesem Mosaik gestalten sich sein Charakter, seine Gesundheit und sein Schicksal. Wenn ich den Patienten erklärte, dass bei ihnen ein Vernichtungsprogramm gegen etwas ablief, hörte ich als Antwort oft, dass sie im Gegenteil dafür große Liebe empfanden. Das ließ mich zu der Einsicht kommen, dass eine allzu starke Abhängigkeit von etwas genauso sehr wie Hass tötet. Übermäßige Abhängigkeit erzeugt Hass. Als ich versuchte, auf der Grundlage dieser Konzeption zu arbeiten, verbesserten sich die Ergebnisse.
Zu mir kam ein Patient, dem ich einige Monate zuvor nicht hatte helfen können. Der junge Mann sprach besorgt über Probleme in der Familie.
„Meine Schwiegermutter hat vor einigen Monaten beide Arme gebrochen. Als sie aus dem Krankenhaus kam, brach sie sich ein Bein. Hier stimmt eindeutig etwas nicht. Es ist zu spüren, dass jemand das beeinflusst.“
„Ja, Einflussnahme liegt vor“, antwortete ich. „Der Verursacher sind Sie.“
„Wie kommen Sie darauf?“, fragte der junge Mann verdutzt. „Ich habe ein hervorragendes Verhältnis zu ihr.“
„Eben das ist auch die Ursache. Sie haben die Tendenz, an Menschen anzuhaften, und damit schaden Sie ihnen. Sehen Sie: Das ist der Körper des Menschen, und hier ist sein Feld — Geistesstrukturen. Und hier, im Feld, befinden sich die Systeme, die den Menschen vor Unglück schützen. Wenn Sie für jemanden Zuneigung empfinden, durchbrechen Sie das in den Feldstrukturen vorhandene Schutzsystem dieses Menschen und beeinträchtigen sein Schicksal.“
„Was soll ich also tun?“, fragte der Patient.
Ehrlich gesagt, ich wusste damals auch nicht, was ich darauf antworten sollte, doch ich versuchte zu helfen.
„Da Sie eine so starke Zuneigung zu anderen Menschen und Ihrer Umgebung verspüren, müssen Sie davon etwas Abstand gewinnen. Fixieren Sie Ihre Gedanken nicht auf Nahestehende, ziehen Sie sich periodisch von allem zurück. Ihr Leitmotiv soll nicht Wohlwollen, sondern Abweisung sein. Und das Wichtigste — Sie müssen verstehen, dass man mit seiner Seele nicht an andere Menschen gebunden sein darf.“ Das war eine Wende in meinen Ansichten. Die Abhängigkeit vom Irdischen fügt dem, woran ich hänge, großen Schaden zu, doch auch ich kann dadurch Schaden erleiden. Wie sich später herausstellte, kann man nicht nur in große Abhängigkeit von einem Menschen, sondern auch von einem Tier, dem Haus, in dem man wohnt, und auch von der Arbeit geraten.
Ich versuchte, einem Patienten zu erklären, dass er große Liebe für seine Tochter empfindet und sie deshalb krank ist. „Soll ich sie nun etwa hassen?“, fragte er empört.
„Nein, es ist eine Frage des Verhältnisses. Man darf sich nicht allzu stark an Irdisches binden.“
Doch es fiel ihm sehr schwer, mich zu verstehen. Wenn ich nichts erreichte, ließ ich oft den Mut sinken. Doch das Schicksal bescherte mir auch Erfolge, und allmählich machte ich Fortschritte.
Einmal fuhr ich mit einem Freund aufs Land. Eines seiner Augen war geschwollen und blutunterlaufen. Am Vortag hatte er mit dem Hammer auf Emaille geschlagen, wovon ihm kleine Splitter ins Auge geraten waren.
„Meine Frau hat gestern den ganzen Abend versucht, die Schwellung zu beseitigen. Wir haben das Auge wiederholt gespült, doch es wurde immer schlimmer.“
„Die Ursache liegt darin, dass du allzu sehr auf deine Datsche und Datschenprobleme fixiert bist“, sagte ich ihm. „Und die Augen wurden gewissermaßen geblendet, damit du weniger auf sie blickst und an sie denkst.“
„So ist es!“, rief er erstaunt aus „In den letzten Tagen habe ich nur noch an die Datsche gedacht.“
Nach einigen Stunden war das Auge wieder vollkommen in Ordnung. Die Einsicht, dass man sich allzu sehr an
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