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Das Remake

Das Remake

Titel: Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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»Sie meinen wahrscheinlich die Tatsache, dass wir Sie Ihre Frau, Ihren Job im Department, einen Hund namens Blue und sechs Monate auf der Intensivstation gekostet haben?«
    »Ja. Das auch. Aber ich dachte eher an die unfreundlichen Bemerkungen, die ihr über meinen Trenchcoat gemacht habt.«
    »Ach das. Das war doch nur ein Scherz. Es ist ein sehr schicker Trenchcoat. Auch wenn ich eine Menge Flecken zweiten Grades sowie mehrere hässliche Stellen bemerke, die aussehen wie irgendein industrieller Schmierstoff. Vielleicht sollten Sie diese Flecken mit Zitronensaft behandeln, bevor sie einziehen können.«
    »Versuch bloß nicht, mich weich zu machen! Ihr beide wolltet mir den Kopf absägen!«
    »Ah«, sagte Ed einmal mehr. »Dann vermute ich, dass eine formelle Entschuldigung, eingehüllt in schmeichelnde Worte, zu diesem Zeitpunkt nicht geeignet wäre, diese Rechnung zu begleichen?«
    »Verdammt richtig! Ich bringe euch alle beide zur Polizei.«
    »Das können wir im Augenblick aber nicht, Chef.«
    »Wer hat das gesagt?«
    Ed sah unter seinem Kragen heißer als Tina Turners Umkleideschirm aus.
    »Na ja, ist ja auch egal. Wenn ich euch nicht zur Polizei bringen kann, muss ich eben Bürgerjustiz üben und euch an Ort und Stelle erschießen.« Ich nehme den Lauf meiner zuverlässigen Smith and Wendeweste aus Johnnys Nase und ziele damit auf seine Stirn.
    »Halt, Moment mal!«, sagt er, während er die Hände hebt und den Kopf schüttelt. »Sie können uns nicht erschießen! Wenn Sie das tun, werden Sie den Presley-Schatz niemals finden!«
    »Darauf würde ich nicht wetten. Sendet eure letzten Gebete zu euren Göttern, Burschen. Du und er hier, ihr steht im Begriff, die Löffel abzugeben.«
    »Können wir denn gar nichts tun, um Ihre Meinung zu ändern?«
    »Gar nichts. Eure Zeit ist gekommen.« Ich habe jenen harten, glitzernden Blick in meinen Augen, der Ed alles verrät, was er wissen muss.
    »Also gut dann.« Ed zuckt die Schultern. »So ist der Lauf der Dinge, schätze ich. Wir hatten ein paar gute Zeiten. Ich kann mein Schicksal akzeptieren. Wie steht es mit dir, Johnny?«
    »Oh, sicher. Ich kann es ebenfalls akzeptieren. Natürlich gibt es die eine oder andere Sache, die ich bedaure, aber so ist das nun einmal. Ich wünschte nur, ich hätte…«
    »Was wünschst du, Johnny?«
    »Ach, nichts. Der letzte Wunsch eines sterbenden Mannes. Nichts, womit wir unsere harte, glitzernde Nemesis belästigen sollten.«
    »Los doch, Johnny. Unser Mr. Woodbine hier ist eindeutig ein harter, ausgekochter Bursche, wie man ihn nur selten trifft, mit eisernem Kinn und voll Entschlossenheit, unseren Untergang herbeizuführen. Aber er ist auch Amerikaner, und bevor er dich kaltblütig niederschießt – auf eine Weise, die dir nur recht geschieht, wenn ich das hinzufügen darf –, wird er dir ganz sicher den Respekt erweisen, den man einem sterbenden Mann entgegen bringt.«
    »Glaubst du wirklich?«
    »Warum fragst du ihn nicht selbst?«
    »Oh, ich kann nicht. Es ist einfach zu peinlich.«
    »Nun mach schon«, sage ich und streiche über mein eisernes Kinn. »Fragen kann nie schaden.«
    »Nun ja, es… es ist so, dass ich immer sterben wollte mit etwas in der Hand, das der Mutter Erde nahe ist. Einer Blume vielleicht.«
    »Rührend, Johnny.« Ed klopft seinem Kumpan auf die Schulter. »Ich kann dich gut verstehen. Ein Mann sollte der Natur nahe sein, wenn er vor seinem unnatürlichen Tod steht.«
    »Wohl gesprochen, Ed. Aber wo sollen wir hier nur eine Blume finden? Oder auch nur ein Gemüse, wo wir schon dabei sind?«
    »Oder auch nur ein Gemüse, ja. Ein Gemüse berühren, es in den Händen halten, wenn man dem gegenüber tritt, was das Schicksal für einen bereit hält. Welch eine Freude. Aber man muss schon ein ganz außerordentlicher Henker sein, um in der Hitze des Augenblicks ein Gemüse bei sich zu tragen. Mr. Woodbine wird wohl kaum Gemüse in seiner Tasche umhertragen, habe ich Recht?«
    »Ach ja?«, sage ich und ziehe Barry aus der Brusttasche. »Und was ist das hier?«
    »Ein Wunder!« ruft Johnny. »Der Mann ist fürwahr ein Heiliger!«
    »Ein Heiliger mag ich wohl sein«, antworte ich, »aber ein Schmock bin ich nicht. Für was haltet ihr Burschen mich eigentlich? Habt ihr wirklich geglaubt, ich würde auf so einen dämlichen Trick hereinfallen und euch Barry in die Hand drücken?«
    Johnny nickt. »Ja«, gesteht er kleinmütig. »Genau das habe ich gedacht.«
    »Ich auch«, sagte Ed.
    »Na schön, dann. Ich wollte nur

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