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Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition)

Titel: Das Rote Palais - Die Totenwächterin / Der Gottvampir / Die Schattenpforte: Special-eBook-Edition Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Henke
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Gefühl einen kleinen Jungen vor sich zu haben. Antonio stieß dasse l be gackernde Lachen aus, wie er es zu Lebzeiten getan hatte, wenn er der Auffassung war, das Interesse einer Frau geweckt zu haben.
    „Das gefällt mir. Ich irritiere Sie.“
    „Möglich, Sie haben sich verändert.“
    „Vielleicht haben Sie Angst?“
    Leyla hörte, wie Evelyn hinter ihr scharf die Luft einzog. Die G e fahr, die von Antonio ausging, hielt sich in Grenzen. Wäre sie mit ihm allein in einem Raum gewesen, hätte sie sich geängstigt. Doch sie standen im öffentlichen Foyer eines Kinos, das sich nach und nach mit Gästen füllte. Als Vampir war er nun vom Laufburschen des Theaterleiters zum menschlichen Diener des Meiste r vampirs aufgestiegen. Damit schien auch eine Steigerung seines Selbstwertgefühls einhe r gegangen zu sein. Leyla ignorierte seine Frage.
    „Wenn Sie uns jetzt entschuldigen, Antonio? Wir würden gerne e i nen Film anschauen.“
    „Ich wüsste da was Besseres. Es findet heute eine Vorstellung im Roten Palais statt. Wenn Sie wollen, nehme ich Sie und Ihre Freundin mit nach oben.“
    Er grinste, wobei Leyla die Spitzen seiner gelblichen Fangzähne sah, da sie sich mehr d a rauf konzentrierte auf seinen Mund als in seine Augen zu schauen. Der direkte Blickkontakt ließ die telepathischen Fähigkeiten eines Vampirs sprunghaft in die Höhe schne l len. Damit waren Tür und Tor zum Verstand des Opfers geöffnet und der erste Schritt zur totalen Kontrolle getan. Leyla wusste nicht, i n wieweit sich Antonio dieser Macht bediente, zog es aber für diesen Moment vor, vorsichtig zu sein. Er hatte die Ärmel seines Jacketts hochgerafft und seine dicht b e haarten Unterarme freigelegt. Leyla schauderte. Sie mochte behaarte Unterarme, doch in seinem Fall schien die Erbinformation für Körperbehaarung nicht mit der konform gelaufen zu sein, die für die Körpergröße zuständig war. Die goldene Armbanduhr wirkte übe r dimensional an seinem schmalen Handgelenk. Für einen toten Mann schien es ihm gut zu gehen.
    Es gehörte zu den schwierigsten Unterfangen, Zugang zum Roten Palais zu bekommen. Dor t hin gelangte man ausschließlich mit Einladung. Keinem verdeckten Ermittler war es bislang g e lungen, sich dort einzuschleichen. Es hatte noch keinen begründeten Verdacht gegeben, der einen Durchsuchungsbefehl gerechtfertigt hätte. Folglich kursierten wilde Gerüchte über die geheimnisvo l len oberen Etagen des Aurodom.
    „Sie könnten zur Abwechslung mal Ihre Freizeit mit Vampiren verbringen, anstatt sie zu jagen“, sagte Antonio in einem locke n den Tonfall.
    „Ich jage keine Vampire. Ich ermittle gegen Straftäter.“ Sie wusste, dass ihre Stimme ungeha l ten klang, aber sie hatte ständig mit diesem Vorurteil zu kämpfen und wurde dessen langsam müde.
    „Bei denen es sich hauptsächlich um Vampire handelt, nicht wahr?“, konterte Antonio.
    Sein Gesicht wurde plötzlich ernst, als hätte etwas sein Lachen weggewischt. Vampire konnten ihr Verhalten von einem Moment auf den anderen ändern. Das machte sie unb e rechenbar. Ein flaues Gefühl breitete sich in Leylas Magengrube aus. Wenn Antonio das kon n te, was noch?
    „Meine Auftraggeber sind Menschen, die in Konflikt mit Vampiren geraten sind“, sagte sie und bemerkte, dass sich Evelyn hinter ihr unruhig bewegte. Sie vermutete, dass ihrer Freundin der Verlauf des Gesprächs unangenehm wurde. Antonio war es gelungen, sie zu pr o vozieren. Es passierte ihr sonst nicht, dass sie sich für ihren Job rechtfertigte. Sie warf einen kurzen Blick zu Evelyn und schluckte ihren Ärger hinunter.
    „Ich finde nicht, dass das hierher gehört, Antonio. Was Ihr Angebot betrifft, nein da n ke.“ Sie wandte sich ab.
    „Warte mal, Leyla. Lass uns mitgehen. Es würde mich interessieren, was da oben so geheimni s voll sein soll“, sagte Evelyn.
    „Ihre Freundin hat recht. Ich kenne Leute, die würden ihren rechten Arm für das Privileg hergeben, das Rote Palais zu bes u chen.“
    Wäre Leyla allein gewesen, hätte sie Antonios Angebot ohne Zögern angenommen. Sie zaude r te bei der Vorstellung, Evelyn einer vermeintlichen Gefahr auszusetzen, zumal sie nicht wusste, was sich dort oben abspielte. Anderseits war Evelyn eine erwachsene Frau und Leyla stand es nicht zu ihr vorzuschreiben, was sie zu tun oder zu lassen hatte. Sie blickte in Antonios selbstgefälliges G e sicht. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und schien darauf zu warten, dass sie zustimmte. Entweder führte

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