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Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Titel: Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Stelle bei Scarlatti angenommen... Ein höchst ungewöhnlicher Schritt, da werden Sie mir wahrscheinlich recht geben.«
    »Es gibt eine logische Erklärung. Canfield hat die Witwe von Ulster Stewart Scarlett geheiratet, sechs Monate nach Scarletts Tod in Zürich im Jahr 1926. Scarlett war der jüngere der zwei überlebenden Söhne von Giovanni und Elizabeth Scarlatti, den Gründern der Scarlatti-Firmen.«
    Cordell Hull schloß kurz die Augen. »Fahren Sie bitte fort.«
    »Ulster Scarlett und seine Frau Janet Saxon Scarlett hatten einen Sohn, Andrew Roland, der anschließend von Matthew Canfield nach seiner Verehelichung mit Scarletts Witwe adoptiert wurde. Die Adoption besagte aber nicht, daß er am Scarlatti-Erbe keinen Anteil mehr hatte... Canfield war bis 1940 in der Direktion von Scarlatti tätig und kehrte dann in den Regierungsdienst zurück, wo er einen Posten in der Abwehr erhielt.«
    General Ellis hielt inne und sah Cordell Hull über den Aktendeckel hinweg an. Er fragte sich, ob Hull anfing zu begreifen, aber das Gesicht des Ministers war ausdruckslos.
    »Sie erwähnten die Akte, die Canfield aus den Archiven angefordert hat. Was ist das für eine Akte?«

    »Das war meine nächste Überlegung, Sir.« Ellis blätterte eine weitere Seite um. »Für uns ist diese Akte nur eine Nummer, aber aus der Nummer kann man das Jahr entnehmen, in dem sie angelegt wurde. 1926, im vierten Quartal des Jahres 26, um genau zu sein.«
    »Und wie ist sie klassifiziert?«
    »Oberste Geheimhaltungsstufe. Sie kann nur auf Anweisung des Präsidenten aus Gründen der nationalen Sicherheit freigegeben werden. «
    »Ich nehme an, daß einer der Signatare – der Zeugen bei der Anlage der Akte – ein Mann war, der damals im Dienst des Innenministeriums stand und den Namen Matthew Canfield trägt.«
    Der Offizier war sichtlich erregt, hielt aber den weißen Aktendeckel immer noch mit Daumen und Zeigefinger fest. »Das ist richtig.«
    »Und jetzt will er sie wiederhaben. Andernfalls weigert er sich, mit Kroeger Kontakt aufzunehmen.«
    »Ja, Sir.«
    »Ich bin sicher, daß Sie ihn darauf hingewiesen haben, daß seine Forderung ungesetzlich ist?«
    »Ich habe ihm persönlich ein Kriegsgerichtsverfahren angedroht... Seine einzige Antwort darauf war, daß es ja bei uns läge, die Forderung abzulehnen. «
    »Und dann gibt es keinen Kontakt mit Kroeger?«
    »Nein, Sir. Meiner Ansicht nach würde Major Canfield sich eher damit abfinden, den Rest seines Lebens in einem Militärgefängnis zu verbringen, als seine Haltung zu ändern. «
    Cordell Hull stand auf und sah den General an. »Würden Sie bitte zusammenfassen?«
    »Meiner Ansicht nach ist der April Red, den Heinrich Kroeger erwähnt, der junge Andrew Roland. Ich glaube, daß er Kroegers Sohn ist. Die Anfangsbuchstaben sind dieselben. Der Junge ist im April 1926 geboren. Ich glaube, daß Heinrich Kroeger Ulster Scarlett ist.«
    »Der ist in Zürich gestorben.« Hull beobachtete den General mit zusammengekniffenen Augen.
    »Die Begleitumstände sind verdächtig. Es gibt in den Akten
lediglich den Totenschein eines obskuren Gerichts in einem kleinen Dorf, dreißig Meilen außerhalb von Zürich, und nicht auffindbare Bestätigungen durch Zeugen, von denen man vorher oder nachher nie wieder gehört hat.« «
    Hull sah dem General scharf in die Augen. »Sie sind sich über das, was Sie sagen, im klaren? Scarlatti ist eine der bedeutendsten Firmen dieses Landes.«
    »Ja, Sir. Ich behaupte ferner, daß Major Canfield Kroegers Identität kennt und die Absicht hat, die Akte zu vernichten. «
    »Glauben Sie, daß es sich um eine Verschwörung handelt? Eine Verschwörung, um Kroegers Identität zu verbergen? «
    »Ich weiß nicht... Ich verstehe mich nicht besonders gut darauf, die Motive einer anderen Person in Worte zu fassen. Aber Major Canfields Reaktionen scheinen so privater Natur zu sein, daß ich zu der Meinung neige, es müßte sich um eine höchst private Angelegenheit handeln.«
    Hull lächelte. »Ich finde, daß Sie äußerst wortgewandt sind. Aber glauben Sie, daß die Wahrheit in der Akte zu finden ist? Und wenn ja, warum sollte Canfield uns dann darauf aufmerksam machen? Er weiß doch ganz sicher, daß wir uns diese Akte ansehen werden, wenn wir sie für ihn beschaffen. Wir wären vielleicht nie darauf aufmerksam geworden, wenn er geschwiegen hätte.«
    »Wie ich schon sagte, Canfield ist ein erfahrener Mann. Ich bin sicher, daß er von der Voraussetzung ausgeht, daß wir bald

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