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Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Titel: Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Bescheid wissen werden.«
    »Wie?«
    »Durch Kroeger – und Canfield hat die Bedingung gestellt, daß die Siegel der Akte unversehrt sein müssen. Er ist ein Fachmann, Sir. Er würde es wissen, wenn man sie erbrochen hätte.«
    Cordell Hull ging um seinen Schreibtisch herum, an dem Brigadegeneral vorbei. Er hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt. Seine Haltung war steif, und es war ihm anzusehen, daß seine Gesundheit ihn im Stich zu lassen begann. Brayduck hat recht gehabt, dachte der Außenminister. Wenn auch nur die Andeutung einer Beziehung zwischen den
mächtigen amerikanischen Industriellen und dem deutschen Hohen Kommando bekannt würde, gleichgültig, wie entfernt oder wie weit zurückliegend, so könnte dies das Land in Stücke reißen. Besonders während der nationalen Wahlen.
    »Wenn wir die Akte Major Canfield aushändigen, würde er dann ein Zusammentreffen zwischen April Red und Kroeger arrangieren?«
    »Ich glaube, daß er das tun würde.«
    »Warum? Es ist doch grausam, einem achtzehnjährigen Jungen so etwas anzutun.«
    Der General zögerte. »Ich bin nicht sicher, daß er eine Alternative hat. Es gibt nichts, was Kroeger daran hindern könnte, andere Schritte zu unternehmen.«
    Hull blieb stehen und sah den Offizier an. Er hatte seine Entscheidung getroffen. »Ich werde veranlassen, daß der Präsident einen Befehl unterzeichnet, diese Akte herauszugeben. Jedoch, und ich mache dies offen gesagt zur Bedingung für seine Unterschrift, Ihre Vermutungen bleiben zwischen uns beiden.«
    »Uns beiden?«
    »Ich werde Präsident Roosevelt über den Inhalt unseres Gesprächs informieren, aber ich werde ihn nicht mit Annahmen belasten, die sich vielleicht als unbegründet erweisen könnten. Ihre Theorie ist möglicherweise nur auf eine Reihe von Zufällen zurückzuführen, die sich leicht erklären lassen. «
    »Ich verstehe.«
    »Aber wenn Sie recht haben, könnte Heinrich Kroeger den Zusammenbruch in Berlin auslösen. Deutschland befindet sich im Todeskampf. Wie Sie schon erwähnten, verfügt er über außergewöhnliches Stehvermögen. Er ist ein Angehöriger der Elitegruppe, die Hitler umgibt. Die Prätorianergarde lehnt sich gegen Cäsar auf. Wenn Sie freilich nicht recht haben sollten, dann müssen wir beide an zwei Leute denken, die bald nach Bern unterwegs sein werden. Und dann möge Gott unseren Seelen gnädig sein.«
    Brigadegeneral Ellis schloß den weißen Aktendeckel, hob die Aktentasche auf, die zu seinen Füßen stand, und ging auf
die große schwarze Tür zu. Als er sie hinter sich schloß, sah er, daß Hull ihm nachstarrte. Er hatte ein unangenehmes Gefühl in der Magengrube.
    Aber Hull dachte nicht an den General. Er erinnerte sich an jenen warmen Nachmittag vor langer Zeit im Repräsentantenhaus. Ein Mitglied nach dem anderen war aufgestanden und hatte glühendes Lob auf einen tapferen, jungen Amerikaner gehäuft, der für tot gehalten wurde. Alle Angehörigen beider Parteien hatten erwartet, daß er, das ehrenwerte Mitglied des Staates Tennessee, seinen Kommentar hinzufügte. Immer wieder drehten sich die Köpfe zu seinem Pult.
    Cordell Hull war das einzige Mitglied des Repräsentantenhauses, der die berühmte Elizabeth Scarlatti, jene Legende ihrer Zeit, mit Vornamen ansprechen durfte, die Mutter des tapferen jungen Mannes, der im Kongreß der Vereinigten Staaten für die Nachwelt verherrlicht wurde.
    Denn Hull und seine Frau waren trotz ihrer politischen Differenzen jahrelang mit Elizabeth Scarlatti befreundet gewesen.
    Und doch war er an jenem warmen Nachmittag stumm geblieben.
    Er hatte Ulster Stewart Scarlett gekannt und ihn verachtet.

2.
    Die braune Limousine mit den Insignien der US-Streitkräfte auf beiden Türen bog an der 22. Straße nach rechts und fuhr in den Gramercy Square.
    Auf dem Rücksitz beugte sich Matthew Canfield nach vorn, nahm die Aktentasche von den Knien und stellte sie auf den Boden. Er zog den rechten Mantelärmel herunter, um die dicke Silberkette zu verbergen, die um sein Handgelenk geschlungen war und es mit dem Metallgriff der Tasche verband.
    Er kannte den Inhalt der Aktentasche, oder genauer gesagt, daß er den Inhalt besaß, bedeutete sein Ende. Wenn alles vorbei war und er dann immer noch lebte, würden sie ihn
kreuzigen, falls es ihnen gelang, Mittel und Wege zu finden, dabei das Militär von jeder Schuld freizuhalten.
    Der Militärwagen bog zweimal nacheinander nach links und hielt am Eingang der Gramercy Arms Apartments. Ein Portier in Uniform

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