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Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe

Titel: Das Scarlatti-Erbe - Ludlum, R: Scarlatti-Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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war.
    »Die letzte Mitteilung von Heinrich Kroeger an Major Canfield verlangt ein vorläufiges Treffen mit jemandem, der nur als April Red identifiziert wird. Dieses Zusammentreffen soll in Bern in der Schweiz stattfinden, bevor es zu Verhandlungen zwischen Kroeger und Canfield kommt.«
    »Wer ist April Red, General? Ich entnehme Ihrem Tonfall, daß Sie dazu eine Meinung haben.« Brayduck entging nur wenig, und Brigadegeneral Ellis war sich dieser Tatsache schmerzlich bewußt.
    »Wir – oder um es genauer zu sagen – ich glaube es zu wissen. « Ellis klappte den weißen Aktendeckel auf, den er bisher in der Hand gehalten hatte, und blätterte die erste Seite um. »Mit Ihrer Erlaubnis, Herr Minister, habe ich folgendes aus Major Canfields Sicherheitsunterlagen entnommen.«
    »Selbstverständlich, General.«
    »Matthew Canfield – Eintritt in den Regierungsdienst, ins Innenministerium, im März 1917. Ausbildung – ein Jahr Universität in Oklahoma, eineinhalb Jahre Abendkurse in Washington D.C. Als Juniorbuchhalter im Betrugsdezernat des Innenministeriums tätig. 1918 zum Außenprüfer befördert. Der Gruppe Zwanzig beigeordnet, die, wie Sie wissen... «
    Cordell Hull unterbrach ihn mit ruhiger Stimme. »Eine kleine, hervorragend ausgebildete Einheit, die sich mit Interessenkonflikten, Unregelmäßigkeiten et cetera während des Ersten Weltkrieges zu befassen hatte. Sehr effizient – bis sie, wie es bei solchen Einheiten häufig der Fall ist – anfing, sich selbst zu wichtig zu nehmen. 1929 oder 30 aufgelöst, glaube ich. «
    »1932, Sir. General Ellis war froh, daß er diese Fakten zur Verfügung hatte. Er blätterte die nächste Seite um und fuhr
fort: »Canfield blieb zehn Jahre im Innenministerium und stieg dabei um vier Rangstufen auf. Hervorragende Leistung. Ausgezeichnete Beurteilungen. Im Mai 1927 trat er aus dem Regierungsdienst aus und nahm eine Stelle bei den Scarlatti-Firmen an.«
    Als sie den Namen Scarlatti hörten, reagierten Hull und Brayduck, als hätte sie der Blitz getroffen.
    »Bei welcher Scarlatti-Gesellschaft hat er gearbeitet?« erkundigte sich der Minister.
    »Direktion, 525 Fifth Avenue, New York.«
    Cordell Hull spielte mit dem dünnen schwarzen Band, an dem sein Kneifer hing. »Ganz schöner Sprung für unseren Mr. Canfield. Von Abendkursen in Washington in die Direktion von Scarlatti. Er wich dem Blick des Generals aus und starrte auf seinen Schreibtisch.
    »Ist Scarlatti eine der Firmen, die Sie in Ihrem Memorandum erwähnen?« fragte Brayduck ungeduldig.
    Ehe der Offizier antworten konnte, erhob sich Cordell Hull. Er war groß und imposant. Viel größer als die beiden anderen.
    »General Ellis, ich weise Sie hiermit an, keine weiteren Fragen des Untersekretärs zu beantworten. «
    Brayduck sah aus, als hätte man ihm eine Ohrfeige versetzt. Verblüfft sah er den Minister an. Hull erwiderte seinen Blick und sagte: »Ich bitte um Entschuldigung, Mr. Brayduck. Ich kann es nicht garantieren, hoffe aber, daß ich Ihnen im Lauf des Tages eine Erklärung geben kann. Würden Sie bis dahin die Liebenswürdigkeit haben, uns allein zu lassen? «
    »Natürlich.« Brayduck wußte, daß dieser gute, ehrliche alte Mann seine Gründe hatte. »Es bedarf keiner Erklärung. «
    »Aber Sie verdienen eine.«
    »Danke, Sir, Sie können versichert sein, daß ich diese Unterredung vertraulich behandeln werde.«
    Hulls Augen folgten Brayduck, bis sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte. Dann wanderten sie zu dem sichtlich verwirrten Brigadegeneral zurück. »Brayduck ist ein außergewöhnlicher Beamter. Daß ich ihn jetzt aus dem Zimmer geschickt
habe, dürfen Sie nicht als Werturteil bezüglich seines Charakters oder seiner Arbeit auffassen.«
    »Ich verstehe, Sir.«
    Hull setzte sich langsam und offensichtlich unter einigen Schmerzen wieder in seinen Sessel. »Ich habe Mr. Brayduck gebeten, das Zimmer zu verlassen, weil ich etwas von dem, was Sie jetzt vortragen werden, zu wissen glaube. Wenn das zutrifft, ist es am besten, wenn wir allein sind.«
    Der Offizier war verwirrt. Er hielt es für unmöglich, daß Hull etwas wußte.
    »Sie brauchen nicht beunruhigt zu sein, General. Ich bin kein Gedankenleser. Ich war in der Zeit, von der Sie sprechen, im Repräsentantenhaus. Ihre Worte erinnerten mich an etwas. Sie erinnerten mich an einen sehr warmen Nachmittag im Haus... Aber vielleicht irre ich mich. Bitte, fahren Sie dort fort, wo ich Sie unterbrochen habe. Ich glaube, unser Major Canfield hatte eine

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