Das scharfe Duo ROTE LATERNE Band 10 (Rote Laterne Roman) (German Edition)
läutete es.
»Das ist bestimmt der Mann mit dem Tick«, riet Rita.
»Wie bitte?«
»Heute hat sich einer angemeldet«, erklärte Rita, während sie zur Tür ging. »Ein irgendwie komischer Kauz. Hab' nicht geglaubt, dass er aufkreuzen wird.«
Rita guckte durch den Spion. Draußen stand ein sehr großer und überschlanker Mann. Er trug einen hellen Staubmantel, hatte ein hohlwangiges Gesicht und nervös blickende Augen. Rita zuckte die Schultern und öffnete.
»Guten Abend«, sagte der Fremde.
»Der Mann mit dem Tick?« fragte Rita.
»Ja, so ist es«, kam etwas verschüchtert die Antwort.
Rita gab die Tür frei. »Dann mal hereinspaziert«, forderte sie auf. »Nur keine Scheu, mein Lieber.«
Im Flur half ihm Rita aus dem Mantel und machte dann eine einladende Geste zum Wohnzimmer hin. Etwas unschlüssig stand der Gast da.
»Na komm schon«, sagte Rita. »Meine Kollegin wartet schon.«
Er begrüßte Silke höflich und etwas reserviert. Die Mädchen erlebten das öfter. Zu Anfang waren manche Männer oft schüchtern. Oder aber sie gingen mit zotigen Bemerkungen gleich auf ihr Ziel los. Dieser Kunde schien zur zweiten Sorte nicht zu gehören.
Er wirkte sehr gepflegt, sah sich nun um und nahm erst nach der dritten Aufforderung Platz auf der Couch.
»Sprechen wir zuerst über die Finanzen?« regte Rita an. »Wenn wir dich zu zweit bedienen, kostet das achthundert Mark.«
»Das ist viel Geld.«
»Wir wissen es«, bestätigte Silke lächelnd. »Aber alles im Leben hat eben seinen Preis, und der für die Lust ist halt nun mal besonders hoch. Du bekommst aber auch etwas geboten. Es gibt fast nichts, was wir nicht machen können.«
»Wirklich?«
»Aber klar«, bestätigte Rita aufgekratzt und rutschte an seine Seite. Sie begann damit, ihm den Nacken zu kraulen. »Du wirst dich wundern.«
»Meine Frau ist ja so prüde«, erzählte er nun.
»Das ist oft der Grund, weshalb unsere Kunden uns besuchen kommen«, meinte Silke. »Wir sind nicht prüde. Soll ich 'nen tollen Strip hinlegen?«
»Das ist es ja.«
»Wie?«
»Mein Tick«, sagte er. »Ich möchte gerne einen Striptease machen, und ihr sollt mir dabei zugucken. Ich meine - nun, ich habe doch dazu nie die Gelegenheit.«
»Springst du mit der Hose auf deine Frau?« fragte Rita amüsiert.
»Darf ich?«
»Mit der Hose auf mich springen?« fragte Rita und unterdrückte ein Lachen.
»Nein, einen Strip machen. Mich ausziehen.«
»Angezogen geht es schlecht«, sagte Silke. Sie trug ein dunkles, fast durchsichtiges Negligé. Ihre Brüste schimmerten verführerisch durch den dünnen Stoff. »Dann zieh dich doch aus.«
»Ein bisschen Musik könnte nicht schaden«, meinte er. »Das gefällt mir.«
»Los Rita, hau mal eine schöne Platte in den Kasten.« Sie wandte sich an den Gast. »Wie heißt du übrigens?«
»Hein«, sagte er.
»Na schön, Hein«, meinte Rita. Sie stand auf und ging mit wiegenden Hüften zur Stereoanlage. »Bevor wir mit der Chose anfangen legst du mal sicherheitshalber die Floppen auf den Tisch, ja? Das ist kein Misstrauen. Es ist Usus.«
Er holte seine Brieftasche hervor, zählte den geforderten Betrag ab und legte ihn auf den Tisch. »Teuer ist das schon«, sagte er, wobei ein bedauernder Unterton in seiner Stimme lag.
»Was ist heutzutage nicht teuer?« fragte Silke und strich das Geld ein. Rita machte sich unterdessen an der Stereoanlage zu schaffen und wenig später erklang Musik.
Hein stand auf. Er gab eine etwas komische Figur ab, wie er so in seinem Anzug dastand und mit den langen Armen wie ein Affe zu schlenkern begann.
»Wenn es euch gefällt«, sagte er, »dann müsst ihr schön klatschen.«
Es gefiel ihnen nicht. Sie klatschten trotzdem, als er sein Hemd aufknöpfte und eine bleiche, haarlose Brust sichtbar wurde.
Richtig sprachlos waren die Mädchen, als Heins Hose fiel. Der Mann trug ein Spitzenhöschen und schwarze Strapse an rauchfar-benen Seidenstrümpfen. Ganz in Ekstase verfallen, bewegte er sich nun in wilden Zuckungen und begann damit, sein Höschen auszuziehen. Langsam kam er auf die Mädchen zu.
»Ihr müsst jetzt klatschen«, verlangte er heiser. »Nun klatscht doch endlich.«
Und dann applaudierten sie wie besessen, während er zu ihnen auf die Couch gekrochen kam.
»Meine Frau trägt keine Reizwäsche«, haspelte er hervor. »Ich liebe Reizwäsche und trage sie deshalb selbst. Ist das nicht gut?«
»Sehr gut«, lobte Rita und hatte alle Mühe, ernst zu bleiben. Nun mussten sie mit seinen Strapsen
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