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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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immer mehr an Geschwindigkeit. EinBein ließ sich bereits erkennen, und da es keine weiteren losen Steine mehr gab, brachen die roten Rechtecke kurzerhand aus der Mauer, als folgten sie einem unhörbaren Befehl.
Auch Coira sah in die Ecke, in der sich eine Kreatur aus Backsteinen formte, höher und höher wuchs, während die Mauern um sie herum durch die größer werdenden Lücken ihren Halt verloren und staubend einbrachen; gleichzeitig erklangen von draußen die Rufe der Zhadär.
Mallenia zerrte die Maga in die Höhe, Risse schössen über ihnen die Decke entlang. »Weg hier! Das Haus stürzt ein!«
Die Frauen hasteten aus dem Raum und eilten auf den Ausgang zu doch davor stand eine Wand aus Wasser, in deren Mitte Rodario schwamm und versuchte, aus dem Gefängnis zu entkommen.
Krachend brach der hintere Teil des Gebäudes zusammen.
»Durchs Fenster auf der Rückseite«, befahl die Ido und schleppte Coira mit sich. »Sagtet Ihr nicht, es gibt hier keine Magie?«
Die Maga konnte nichts erwidern. Zu groß waren der Schrecken und das Bewusstsein, die Gruppe durch ihre Schuld in die Falle geführt zu haben.

XXVI
    Das Geborgene Land, das einstige Königinnenreich SangreTn, Südwesten, 6492. Sonnenzyklus, Frühling.
    Ist es immer noch hinter uns?« Ingrimmsch bog nach links und stand in einer weiteren Gasse, die ihm unbekannt vorkam. Wieso das denn? Bei ihrer Flucht hatten sie sich anscheinend verlaufen. »Verfluchte Stadt!«
»Nein«, rief Slin, der den Schluss bildete. »Ich kann es nicht mehr sehen.« »Ich weiß, warum«, grollte Balyndar und blieb stehen, hielt Ingrimmsch am Kragen fest. »Es ist vor uns!«
Die Kreatur aus Schilden, Speeren, Dolchen, Messern, Schwertern und zahlreichen weiteren Waffen bog um die Ecke. Sie hatte die ungefähre Form eines Skorpions mit sechs Scheren angenommen, die unablässig auf und zu schnappten.
»Entzückend«, machte Slin und deutete nach rechts. »Hier hinein. Die Gasse ist zu eng.«
»Dann wird es sich in eine ... Schlange oder so etwas verwandeln«, antwortete Ingrimmsch wütend. »Es kann uns überall hin folgen. Das Wegrennen bringt nichts.« »Doch. Wir behalten so lange unser Leben, bis uns eingefallen ist, was wir gegen das Scheusal tun können«, schnaufte der Vierte.
»Erschieß es doch mit deiner Armbrust«, fuhr ihn Balyndar an. »Mit deiner Ausdauer ist es von uns allen am schlechtesten bestellt.«
Ingrimmsch dachte fieberhaft nach. Hiergegen half nur Magie, aber solange sie den Weg zurück zur Königin nicht fanden, war alles Rennen vergebens. Es raubte ihnen die Kräfte, bis sich das Wesen aus Stahl über sie hermachen und ihnen das Fleisch von den Knochen schaben würde. Er sah seinen Krähenschnabel am Ende des Giftstachels sitzen, Balyndars Morgenstern baumelte ebenso daran. »Was hilft gegen Eisen?«, sinnierte er rastlos, ohne zu einem Ergebnis zu kommen.»Rost?«, meinte Balyndar spöttisch. »Ein gewaltiger Ziehstein!«, rief Slin. »Welch ein Vorschlag! Woher sollen wir einen derartigen Ziehstein nehmen, an dem geschätzte vierhundert Sack Eisen und Stahl hängen bleiben?«, nörgelte der Fünfte. »Und woher soll dein Rost geflogen kommen?«, murrte Slin zurück.
Da die künstliche Kreatur sich ihnen näherte, rannten sie wieder los.
Ingrimmsch fand den Einfall mit den Ziehsteinen nicht schlecht. Sie waren aus einem Mineral, das an Metall haftete und das berührte Metall danach selbst an Eisen haften ließ, außer an Gold, Silber und anderen Metallen von hohem Wert. Um diesen Feind aufzuhalten, bedarf es eines Berges aus Ziehsteinen. Es ist Zeitverschwendung, auf ein solches Wunder zu hoffen. Und Zeit haben wir wahrhaftig nicht!
»Wir trennen uns«, befahl er.
»Wird es sich dann nicht auch teilen?«, jammerte Slin sofort.
»Du bist immer noch der Zwerg mit einer Waffe von uns drei. Wir können es höchstens mit Steinen bewerfen.« Balyndar klang so wütend, wie Ingrimmsch sich fühlte. Da tat Slin etwas Seltsames: Er blieb stehen, ging auf ein Knie herab und hob die Armbrust. »Weiß jemand von euch, wo ein Skorpion sein Herz trägt?«, fragte er entschlossen und zielte auf das Wesen, das mit wirbelnden Waffen auf den Zwerg zuhetzte. Die Beine aus Schwertern schabten und klickten über den teilweise mit Platten versehenen Boden.
»Lass den Unsinn und komm.« Ingrimmsch wollte nach ihm greifen, aber der Vierte schüttelte seine Hand ab.
»Sag mir einfach, wo das Herz sitzt.«
Balyndar hob einen Stein auf und schleuderte ihn gegen die Kreatur. »Es ist

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