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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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gefälligst um, ihr Schwachköpfe!«, schnauzte Slin die Zwerge an und legte die Armbrust auf die Kreatur an obwohl er wusste, dass es nichts brachte. Franek hatte gesagt, dass nur Magie solche Geschöpfe bezwang.
»Vorsicht, Gemmenschneider«, warnte ihn Balyndar. »Nur, weil ich mit dir reise, bedeutet es nicht, dass ich dich mag und dir solche Schimpfworte durchgehen lasse!« Ingrimmsch wollte sich vom Anblick der Axt losreißen da erhob sie sich und wirbelte an ihnen vorbei; gleich darauf zerrteihm eine unsichtbare Macht den Krähenschnabel aus der Hand, und Balyndar verlor seinen Morgenstern. »Was ...«
Jetzt blickten sie sich um und sahen ihren Feind, dem sie waffenlos gegenüberstanden. Das Geschöpf hatte aus Dolchen und Messern am rechten Arm eine übergroße Hand geformt; damit hielt es die Feuerklinge nach oben und den Krähenschnabel in Verlängerung des Axtstiels nach unten. Scheppernd und klirrend machte es einen Schritt auf das Trio zu.
Ingrimmsch wurde sich bewusst, woher die Spuren auf den Platten auf dem Platz des Schmuckmarktes stammten und wer die Leichen ausgebeint hatte. Er packte Balyndar am Ärmel und zog ihn auf die Beine, dann gingen sie langsam rückwärts. »Wieso hast du uns nicht gewarnt, Vierter?«, knurrte der Fünfte.
Slin lachte freudlos auf. »Sehr spaßig. Ihr hattet beide nur Augen für diese Axt.« Er zeigte mit dem Bolzen auf die Kreatur. »Da ist sie nun, wenn ihr sie haben wollt.« »Will ich auch.« Ingrimmsch nickte und senkte entschlossen den Kopf, die Brauen zogen sich zusammen. »Die Klingen schrecken mich nicht. Keiner bedroht mich mit meiner eigenen Waffe!« Er hob eine geborstene Holzlatte auf, die einmal zu einer Truhe gehört hatte, und schlug damit nach dem Angreifer.
Es klickte, der Arm mit den Spießen und Schwertern drehte sich rasend und gleich einem Bohrkopf, dann krachte er gegen das Holz.
Ingrimmsch wurde mit Spänchen überschüttet, und dann hielt er nichts mehr außer dem Griff in den Händen. »Verdammtes ...« Bestürzt sah er auf den traurigen Rest des Balkens. »Weg hier!« Er drehte sich um und rannte los, Slin und Balyndar taten es ihm nach; nebeneinander hetzten sie die Straße entlang.
»Wohin?«, wollte der Fünfte wissen und sah sich nach dem künstlichen Scheusal um, das eben gebückt aus dem Laden trat und sich aufrichtete. Die Waffen, die vor dem Eingang des Geschäfts gelegen hatten, schnellten auf es zu und verbanden sich mit den vorhandenen.
Damit nicht genug.
Klickend und schabend änderte die Kreatur aus Stahl und Magie ihre Form, gab sich drei zusätzliche Beinpaare, machte den Leib schlanker und ahmte die Gestalt einer Spinne nach; dann nahm sie die Verfolgung auf.»Wir bringen Tungdil die Feuerklinge zurück. Er wird sie sich schon nehmen«, keuchte Ingrimmsch. »Ich ärgere mich am meisten, dass ich vor meiner eigenen Waffe davonrennen muss.«
Sie bogen um die Ecke und wählten eine kleine Gasse, durch welche die Stahl und Klingenspinne nicht passen würde.
Als es hinter ihnen jedoch ratterte und metallisch schleifte, musste sich keiner umdrehen, um zu wissen, dass sich ihr Feind schmaler gemacht hatte und sie durch enge Schächte hetzte wie Guguls.
Rodario saß vor dem Haus im Schatten und dachte nach, hatte ein paar Blätter Papier vor sich liegen und notierte seine Gedanken mit einem Federkiel. Zeilen von der Freiheit der Menschen, vom Abenteuer waren bislang entstanden.
Mallenia gesellte sich zu ihm und reichte ihm einen Becher Wasser. Wie zufällig berührten sich dabei ihre Finger, und sie sahen sich an.
»Wie geht es Coira?«, erkundigte er sich und richtete die Augen auf das Blatt. »Sie ist ein bisschen schwach vom Marsch der letzten Umläufe. Wenn man in einem Reich aufwächst, in dem Wasser das vorherrschende Element ist, hat man in der Wüste schwerer mit den Umständen zu kämpfen.« Mallenia senkte die Stimme. »Ihr wisst, dass sie kaum mehr Magie in sich trägt.«
Erstaunt sah er sie an. »Wie kommt es, dass Ihr ...«
»Sie hat es mir gesagt. Angeblich besitzt sie noch ein Drittel ihrer magischen Energie, und diese baut sich jeden Umlauf etwas mehr ab. Nach dem Entdeckungszauber, den sie sprach, wird es noch weniger geworden sein. Wir müssen sie so schnell wie möglich zur Quelle bringen.« Sie trank vom Wasser. »Die Götter mögen uns vor magischen Angreifern schützen.«
Rodario schrieb weiter und fragte nebenbei: »Was hat sie Euch noch anvertraut?« »Noch?« Mallenias Tonfall war aufmerksam. »Gibt es noch

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