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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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etliche Klingen dabei zersprangen und Schäfte an den Rüstungen abbrachen, störte die künstliche Kreatur nicht weiter. Die einzelnen Teile wurden abgestoßen und durch neue Waffen aus dem Arsenal ersetzt; die Innereien und Fleischbrocken der Getöteten flogen schrittweit durch die Gegend.
»Lasst euch bloß nicht von dem Viech erwischen«, sagte er gehetzt zu seinen Begleitern. Sie erreichten die rettende Wüste.
Rodario hielt erst an, als er zwanzig weitere Schritte in dentiefen Sand hineingemacht hatte und ihm die Kraft ausging. Er sank auf die Knie und ließ Coira zu Boden gleiten, dann wandte er sich um und sah zur Stadt. Er und die drei Zwerge beobachteten machtlos, wie das Klingenungeheuer unablässig seine Form änderte, um in die kleinsten Sträßchen zu gelangen, und sich einen Zhadär nach dem anderen schnappte. Die Unsichtbaren schienen das bevorzugte Opfer zu sein. Während nach und nach Tungdil, Franek und Mallenia aus verschiedenen Gassen gelaufen kamen und zu ihnen stießen, warteten sie auf Barskalin und seine Truppe vergebens. Als hätte die Eisenkreatur nicht ausgereicht, stapfte ein hausgroßes Wesen aus Sand die Hauptstraße entlang.
»Der Stänkerer«, rief Ingrimmsch und deutete nach links, wo drei Zhadär aus einem Hof gelaufen kamen und sie bald darauf erreichten.
Mehr aber wurden es nicht.
    Das Jenseitige Land, die Schwarze Schlucht, Festung Übeldamm, 6492. Sonnenzyklus, Spätfrühling.
    Goda saß in ihrer Kammer und sortierte die neuesten Nachrichten, welche sie aus dem Geborgenen Land erhalten hatte. Müsste sie deren Inhalte in kurzen Worten zusammenfassen, würde sie sagen: Überall verlief es besser als bei ihnen. Verhaltene Aufstände waren gegen die Lohasbrander in Weyurn und Tabain losgebrochen, bis die Menschen bemerkten, dass sich weder ein Drache noch weitere Orks zur Verstärkung blicken ließen. Niemand hielt den Sturm mehr auf, den die Truppe aus Rodarios Nachfahren entfesselt hatte.
Zwar gab es Tote und Verletzte, aber die Menschen aus den unterdrückten Gebieten hatten die Schweineschnauzen ins Rote Gebirge zurückgeschlagen. Die Lohasbrander und deren Vasallen wurden nach kurzen Gerichtssitzungen meistens hingerichtet. Goda fand es erstaunlich, dass sich die Befreiten nach zweihundert Zyklen noch die Mühe machten und Gerichte zur Bestrafung einberiefen.Das Rote Gebirge befand sich wieder in der Hand der Kinder des Schmieds. Denn von dort war die nächste Botschaft gekommen: Xamtor, der sich als König der Ersten bezeichnete, meldete sich und ließ sie wissen, dass die Orks, die ihr Heil in der Flucht vor den Menschen Weyurns und Tabains gesucht hatten, vernichtet worden seien. Goda nahm eine Karte des Geborgenen Landes zur Hand und berührte den Westen des Reiches. Die Ketten dort waren gesprengt. »Vraccas, nimm deinen Schutz jetzt nicht von uns«, bat sie und rief »Herein!«, als gegen ihre Tür geklopft wurde. Kiras trat ein. Sie trug ein Stirnband, um die Brandwunde auf ihrer Haut zu verbergen. »Du hast mich suchen lassen?«
»Ja.« Sie schob ihr einen Stuhl hin. »Was machen meine verletzten Kinder? Du warst sicherlich eben bei ihnen.«
Die Untergründige setzte sich zur Maga. »Aber... die Sitzwache sagte mir, dass du heute Morgen erst nach ihnen gesehen hast.«
»Das war heute Morgen.«
Kiras legte ihre Hand auf Godas. »Es geht deinem Sohn schon besser, und Sandas Verstand erholt sich weiter von den Grausamkeiten, die man ihr angetan hat. Bald wird sie die Alte sein. Bis auf ihre Finger, die sie sich in ihrer anfänglichen Umnachtung abtrennte.«
Beide wussten, dass es niemals mehr so sein würde.
»Es gibt Neuigkeiten. Gute Neuigkeiten.« Goda reichte ihr die Briefe und öffnete einen weiteren; schnell überflog sie die Zeilen. »Oh, gut. Das Feuer der Freiheit hat die Grenze übersprungen und Gauragar erreicht. Die Dritten haben ihre Garnisonen verlassen und sich ins Schwarze Gebirge zurückgezogen, um nicht gegen die Menschen kämpfen zu müssen. Den Berichten nach«, sie gab das Schreiben an Kiras, »sind die SüdAlbae bereits kurz vor der Festung Ogertod.«
»Was uns fehlt, ist eine Nachricht von Ingrimmsch.«
»Ja. Und das beunruhigt mich sehr.« Goda lauschte in sich hinein, um zu erfühlen, ob ihr Gefährte tot oder lebendig war. Da sie keinerlei Anzeichen für etwas Schlechtes spürte, ging sie davon aus, dass er und die Gruppe sich unbeirrbar ihrem Ziel näherten: LotIonan. »Doch ich weiß, dass sie siegen werden.«
»Dann ist es ja gut. Wir brauchen

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