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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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sie muss dafür an diesem Ort verweilen«, sagte sie und hielt sich die Seite. Ihr rechter Unterarm fühlte sich an, als wäre er aus rohem Fleisch was er auch tatsächlich war, wenn die Magie ihn nicht mehr zusammenhielt. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie das Gliedmaß verlor. »Dann soll es so sein, bevor der nächste ...« Der Blick aus Tungdils Auge blieb an der Axt hängen, die Ingrimmsch in derLinken trug: Der Axtkopf glühte, die Intarsien leuchteten, und die Diamanten erstrahlten hellen Sternen gleich. »Was, bei den Infamen...?«
Ingrimmsch bemerkte das Verhalten der Feuerklinge im selben Augenblick. »Das hat sie vorhin nicht getan«, wunderte er sich und entdeckte Barskalin, der aus dem Haus trat. »Ah, das erklärt es. Die Axt kann die Zhadär nicht leiden.« Er hob sie an und betrachtete sie bewundernd. »Bei Vraccas! Es ist die richtige Feuerklinge!«, rief aus, als er verstanden hatte, was er sah. »Gelehrter, deine alte Waffe ist wieder zu dir zurückgekehrt!« Er ging zu dem Einäugigen und hielt sie ihm hin. »Nimm sie. Sie hat ihren rechtmäßigen Herrn wieder. Einem Großkönig steht sie zudem sehr gut!« Tungdil betrachtete die Axt, und Boindil meinte, Furcht in seinem Auge erkannt zu haben. »Gib sie Balyndar«, ordnete er schleppend an. »Meine Waffe ist Blutdürster.« »Gelehrter!«, rief Ingrimmsch entsetzt. Ein erneuter Rückfall!
»Blutdürster kennt mich seit Hunderten von Zyklen, und ich kenne ihn. Wir sind aneinander gewöhnt.« Er wies auf den Fünften. »Da steht der Sohn der Zwergin, die an der Entstehung der Feuerklinge beteiligt war. Das wird die Axt spüren und ihm gute Dienste leisten wie einst mir.« Er rief Barskalin zu sich und gab den Befehl, sofort aufzubrechen.
Ingrimmsch drückte Balyndar den Stiel in die Hand. Der Axtkopf schimmerte noch immer, und das würde er vermutlich tun, solange die Zhadär in der Nähe waren. Oder Tungdil, setzte ein kleines Zweifelstimmchen hinzu. »Achte auf sie«, war alles, was er bei der Übergabe an den Zwerg sagte.
Balyndar sah man die Rührung und die Ehrfurcht an, mit der er sie packte und an sich nahm. »Vraccas, ich schwöre dir, dass ich deine Feinde und die meines Volkes vernichten werde, wann immer es nötig sein wird«, sagte er getragen und warf seinen Morgenstern weg, um Platz zu schaffen. Er würdigte Tungdil nicht eines Blickes und verschwendete kein Wort des Dankes für die mehr als großzügige Geste an ihn. Die Gruppe eilte nach Osten, um der Stadt und ihren magischen Hinterhalten zu entkommen. Es war der kürzeste Weg hinaus. Die Augen der Zwerge, Menschen und Zhadär waren überall, nichts sollte übersehen werden.
Vor Coira drehte sich und schwankte der Boden. Sie hielt sichan Rodario fest und wollte noch etwas sagen, dann verließen sie die Kräfte; er schulterte sie und lief weiter.
Vor ihnen erschien die Wüste, mehr als vierzig Schritt bis zum Ausgang aus der Siedlung waren es nicht mehr.
»Gleich sind wir entkommen«, freute sich Ingrimmsch. »Da kann unsere Maga auch gerne weiterschlafen! Ho, das hätte mir...«
Ein alter Bekannter in neuer Gestalt schob sich ihnen in den Weg. Messer, Schilde, Schwerter und Spieße hatten sich zu einer vier Schritt hohen Gestalt formiert, die auf drei Beinen lief und einen gedrungenen Leib besaß. Die vier Arme ragten der Gruppe mehrere Schritt weit entgegen, und an ihren Enden drehten und rotierten die Klingen so schnell, dass sie nichts weiter waren als metallisches Schimmern. Sie pfiffen und summten laut, der Wind peitschte den Staub auf der Straße auf.
»Keine Zeit, die Maga zu wecken!«, befahl Tungdil und deutete auf die nächste Gasse. »Verteilt euch. Wir müssen an dem Biest vorbei. Sobald wir in der Wüste sind, geschieht uns nichts mehr.«
»Achtet auf eure Waffen«, rief Ingrimmsch als Warnung hinterher und umklammerte den Krähenschnabel so fest er nur konnte. »Du haust mir nicht mehr ab. Und wenn doch, nimmst du mich mit, und wir zerlegen dieses Magieungeheuer.« Die Flucht begann.
Die Gruppe sprengte auseinander, jeder suchte sich einen Weg am Feind vorbei. Ingrimmsch, Slin und Balyndar hatten beschlossen, Rodario zu begleiten. Sie trauten dem Schauspieler trotz aller Heldenhaftigkeit nicht zu, die ohnmächtige Frau schnell genug tragen zu können, um unbeschadet an dem tödlichen Wesen vorbeizugelangen. Ingrimmsch sah nach dem Feind, der sich die einfacheren Ziele ausgesucht hatte. Die wirbelnden Schneiden schnitten zwei Zhadär in kleine Fetzen. Dass

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