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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Gesicht.
Blut spuckend torkelte der Zwerg rückwärts. Seine Nase war gebrochen und schwoll bereits an, und er sah den weißen, verbogenen Knochen aus der Bruchstelle ragen. Zwei Zähne fühlten sich locker an. »Jetzt habe ich mir wegen dir auch noch auf die Zunge gebissen«, schnauzte er den Alb an.
»Es wird nicht deine letzte Verletzung gewesen sein.« Tirigon stützte sich mit dem Arm auf die Parierstange und betrachtete die Flammen in der Stadt. »Das ist wohl kaum dein Werk?«
»Schön wäre es.« Ingrimmsch kam auf den Feind zu und täuschte einen Schlag gegen den Kopf an, doch er änderte die Richtung und ließ die flache Seite gegen den rechten Oberschenkel niedersausen.
Tirigon vollführte eine Ausweichbewegung, hatte eine Hand an den Griff des Zweihänders gelegt und zog ihn zur Seite. Wieder klirrte die Zwergenwaffe gegen Stahl. Und wieder trat der Alb zu, dieses Mal traf er den Nacken.
Fluchend stürzte Ingrimmsch nach vorn und landete auf den Knien im Staub. »Das ist kein Kampf!«, schrie er zornig und erhob sich. »Los, benimm dich wie ein echter Krieger!«
»Da ich nicht gegen einen echten Krieger kämpfe, muss ich es nicht tun«, schmähte der Alb und stand gegen seinen Zweihänder gelehnt. »Dabei habe ich den berühmten Ingrimmsch für einen herausragenden Streiter gehalten, nur um enttäuscht festzustellen, dass er lahmer als ein Ork ist.« Er neigte den Kopf zur Seite und zwinkerte. »Ich erfülle dir einen Wunsch: Wie möchtest du sterben?«
Ingrimmsch wirbelte den Krähenschnabel. »Bei einem Bier, Schwarzauge!« Er preschte nach vorn. »Da du keines dabeihast, bin ich vor dir sicher.« Dieses Mal schlug er schräg von oben nach unten.
Tirigon duckte sich und stützte dabei mit beiden Armen den Zweihänder ab, um ihn erneut als Block zu benutzen.
Aber er hatte die wütende Kraft des Zwerges in seinem Hochmut unterschätzt. Der Hieb warf den Alb rückwärts auf den Boden, und auch wenn ihn der Krähenschnabel nicht traf, bohrte sich das geschliffene Ende der eigenen Parierstange neben dem Hals in die Schulter.
Hab ich dich! Ingrimmsch setzte eilends nach, stieß nach Tirigon und verfehlte den Kopf um Barthaaresbreite. Der Alb vollführte eine Rolle rückwärts und wollte dabei seinen Zweihänder greifen, aber der Zwerg stellte grinsend den Fuß darauf.
Tirigon grinste überheblich zurück und zog blitzschnell seine beiden Doppeldolche; das Zustechen verlief fließend.
Ingrimmsch sah die beiden Arme auf sich zufliegen und vier Klingen aufblitzen. Er musste sich entscheiden, welche er aufhalten wollte. Er wehrte den oberen Arm mit einem Stielstoß ab, die Schneiden zischten knapp an seinem Gesicht vorbei. Dafür traf ihn der zweite Dolch. Zwar durchdrang die Doppelklinge nicht das Kettenhemd, aber der Schlag gegen den Magen brachte ihn zum Würgen.
Schon schoss der nächste Angriff heran, und Ingrimmsch versuchte, sich mit ein paar Rückwärtsschritten vom Alb zu lösen.
Tirigon ließ nicht von ihm ab und setzte ihm mit den Dolchen unablässig zu. Er hatte dabei immer noch das Lächeln auf dem feinen Antlitz und wirkte, als müsste er sich bei seiner Angriffskette nicht einmal anstrengen.
Ingrimmsch erhielt Schnitte an den Händen, im Gesicht, an jeder Stelle des Körpers, die nicht vom Kettenhemd geschützt war.
»Wie du bemerkt hast, mache ich mir einen Spaß daraus, dich zu ritzen und nicht zu töten«, erklärte der Alb und lachte. »Spürst du die Erschöpfung, Zwerg? Wenn du zusammenbrichst und vor meinen Augen dein Leben aushauchst, werde ich zuschauen und mir den Moment einprägen. Für ein Gemälde? Oder eine Zeichnung?« »Du ritzt mich nur deswegen, weil du nicht schnell genug bist, mich zu erwischen, Schwarzauge!« Ingrimmsch hatte in den Attacken ein Muster erkannt. Ich weiß, was du als Nächstes tun wirst. »Und außerdem«, er unterlief den Alb, wich dem Dolchstoß aus und bohrte den Dorn des Krähenschnabels mit einem derben Schlag exakt in die Körpermitte, »wirst du gar nichts mehr malen.« Er warf den wie gelähmt stehenden Tirigon auf den Rücken und riss den Krähenschnabel nach unten, um die Wunde zu vergrößern. »Höchstens mit deinen Fingern im Dreck!« Er hebelte die Waffe aus dem Bauch und zerfetzte dabei die Gedärme. Zufrieden betrachtete er das Blut an der Spitze. »Ihr seid eben auch nichts Besonderes. Nur größer.« Ingrimmsch trat ihm mit voller Wucht ins Gesicht, hörte die Knochen krachen, und spie auf ihn. »Das ist für meine Nase.« Dann wandte er sich

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