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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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zunächst nicht. Er starrte auf den Kopf, auf das Gesicht des Magus und sah deutlich, dass sich die Lippen noch immer bewegten und danach ein Lächeln auf den Zügen entstand; dann drehten sich die Augen nach oben weg und verloren den lebendigen Glanz. »Was? Hat er noch ...?«
Plötzlich stand Tungdil neben ihm. Nichts in seinem Gesicht erinnerte an die schwarzen Striche. »Brich ihn auf!«, verlangte er verzerrt, die rechte Hand hielt sich das Loch in der Rüstung in Höhe der Brust. »Hörst du nicht?« Als der immer noch verwun derte Zwerg nichts unternahm, griff Tungdil den Dolch, ließ sich nieder und schlitzte den Toten brutal auf.
Ein grünes Leuchten im Körper des Magus, dessen Stärke zunahm, machte das rote Fleisch von innen durchsichtig. Rauch kräuselte, es stank verbrannt.
»Bei den Infamen!« Tungdil wühlte sich durch das Gewebe, das Blut reichte bis an die Ellbogen. Dann schloss sich seine Faust, und er riss sie mitsamt dem Fleisch heraus. Ingrimmsch hörte das Zischen aus dem Innern des Handschuhs. Wie Wasser auf einer glühenden Herdplatte. »Was, bei Vraccas, ist das?«
»Der Malachitsplitter«, gab sein Freund hastig zurück und stemmte sich auf die Beine. »Lauft zur Festung«, befahl er und rannte auf die Schlucht zu.
»Was? Warum, Gelehrter?«
»Lauft einfach so schnell und so weit ihr könnt!«, rief Tungdil und hetzte den Weg in die Spalte entlang, bis ihn die Schatten verschluckten.
Ingrimmsch versuchte Goda aufzuhelfen, doch weil sie sich nicht rührte, warf er sie sich über die Schulter. »Heda, Schauspieler! Schnapp dir Balyndar!« Er nahm sein Rufhorn vom Gürtel und gab den Zwergen den Befehl zum Rückzug.
Coira sah ungläubig in die Schlucht. »Er hat uns zum Narren gehalten!« »Was meinst du damit?« Ingrimmsch sah zum Kordrion, der von den Pfeilen und Speeren schwer gezeichnet war und ihnen dennoch enorme Verluste zugefügt hatte. Er spannte die Schwingen aus und erklomm den Felsen der Schwarzen Schlucht, um sich von dort in die Tiefe gleiten zu lassen und weiter in die Luft zu schwingen. Wie es aussah, würden sie ihn nicht daran hindern können.
»Er hat sich die Macht des Magus genommen!« Die Maga schluckte. »In diesem Kristallsplitter befand sich unglaubliche Kraft. So hat er sie gespeichert!« Rodario zerrte Balyndar in die Höhe und wuchtete ihn wie einen Sack Mehl über den Rücken. »Ihr und eure Rüstungen«, murrte er und lief los. »Sie machen euch einfach zu schwer.«
Das Zwergenheer folgte dem Befehl, den Ingrimmsch gegeben hatte, und die verbliebenen Soldaten wandten sich zum Rückzug. »Was sollte er damit anfangen?«, verteidigte er seinen Freund gegen die Königin und die inneren Zweifel. »Er hat bewiesen, dass er für uns...« Bevor Coira eine Erwiderung geben konnte, tat es einen gewaltigen Schlag in der Schlucht, gefolgt von einem Beben, das alle, die sich auf dem Schlachtfeld befanden, von den Füßen holte; erst dann vernahmen sie die laute Explosion.
Ingrimmsch wälzte sich herum, damit er sah, was geschah.
Teile der Festungsmauer stürzten in sich zusammen, ganze Stücke kippten heraus und rissen die Männer darauf mit sich.
Die Schlucht war erfüllt von dunkelgrünem, gespenstischem Leuchten. Ein breiter Strahl stieg senkrecht empor und stach in den Himmel, dann erklang eine zweite Detonation, welche die Felsen rund um die Schlucht anhob. Schließlich sackte der Boden ein und riss den Stein mit sich.
Es ging so schnell, dass der Kordrion sich nicht mehr in Sicherheit bringen konnte. Er flatterte und wurde von Trümmerstücken getroffen, die ihn auf den Boden drückten. Kreischend verschwand er in der einstürzenden Schlucht, und als er mit dem Leuchten in Berührung kam, verging er zu Asche.
Eine dritte Explosion schleuderte an fünf Stellen flüssiges Gestein empor, das bis zu den Heeren flog und neuerliche Opfer forderte. Rauch und Wasserdampf stiegen auf und verdeckten letztendlich die Sicht.
Es wurde still auf dem Schlachtfeld.
Nein. Ingrimmsch stierte in die Nebel und Dreckschleier. »Coira, könnt Ihr sie wegwehen? Ich muss wissen, was sich ereignet hat.« Ächzend stand er auf und bettete Goda auf ihren Mantel. Da sie atmete, waren seine Sorgen im Vergleich zu denen um Tungdils Wohl geringer.
Die Maga tat ihm den Gefallen und beschwor eine milde Brise, welche die Sicht aufklarte, auch wenn es noch immer umherziehende Qualmwolken gab. Die Schwarze Schlucht existierte nicht mehr; an ihrer Stelle brodelte flüssiger Stein, schwarzes Bergblut, das

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