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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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den Durchgang versiegelt hatte. Übeldamm war zu einem guten Drittel eingestürzt, und soweit er es durch die wabernden Schleier erkannte, waren von den Heeren der Ubariu und Menschen nur mehr wenige Kriegerinnen und Krieger am Leben geblieben. Die Zwerge hatten am wenigsten Verluste erlitten, weil der Kordrion nicht bis zu ihnen vorgedrungen war.»Er hat sich geopfert«, flüsterte er kehlig. »Der Gelehrte hatte gewusst, was geschehen würde, und hat sich für uns geopfert!« Die Tränen schössen ihm in die Augen. »Vraccas, du hast heute deinen größten Helden in der ewigen Schmiede empfangen.« »Da!«, rief Rodario und lachte glücklich. »Seht ihr, was ich sehe?«
Ingrimmsch blickte nach links und stieß einen Freudenschrei aus: Durch Rauch und Asche wankte ein Zwerg in einer ramponierten Tioniumrüstung heran, Blutdürster benutzte er als Stütze. Grüßend hob er die Hand, als er die Freunde bemerkte, und hinkte auf sie zu.
»Gelehrter!«, jubelte Ingrimmsch. »Oh, Vraccas, sollte ich jemals zu Reichtum gelangen, opfere ich ihn dir sofort wieder! Das ist es mir wert! Tausendfach wert!« Auch die Heere und die Soldaten auf den Mauern der Festung hatten Tungdil bemerkt. Der Stimmorkan, der nun einsetzte und den Zwerg hochleben ließ, übertraf alles, was Ingrimmsch in seinem langen Leben an Freude vernommen hatte. Er weinte vor Rührung.
Tungdil hatte Brandverletzungen davongetragen, erkaltende Lava klebte quer vor der Brust, und durch das Loch in seiner Seite verlor er unaufhaltsam Blut. Dennoch schritt er mit einem Lächeln aus dem Inferno und winkte den überlebenden Menschen, den Ubariu, den Untergründigen und seinem Volk zu.
»Das ist er: mein Gelehrter«, schluchzte Ingrimmsch verschämt.
»Ich wusste, dass wir es schaffen«, sagte Slin unvermittelt neben ihm und reichte ihm die Hand. »Wir taten gut daran, nicht an ihm zu zweifeln.«
Die Zwerge, ganz gleich ob verletzt oder nicht, sanken vor ihrem Großkönig auf die Knie; auch Ingrimmsch und Slin, der noch immer einen Bolzen im Schaft eingelegt hatte, bezeugten ihren Respekt.
Und die Welle breitete sich weiter aus.
Menschen, Elben, Ubariu und Untergründige verbeugten sich unter lautem Hörnerklang vor Tungdil Goldhand, der weiter und weiter marschierte, bis er seinen Freund fast erreicht hatte.
Ich wusste es! Ingrimmsch erhob sich als Erster, vor der Königin und den Königen der Kinder des Schmieds, und breitete die Arme aus, um Tungdil überschwänglich zu umarmen, Großkönig hin oder her.Plötzlich sprang Kiras an ihm vorbei, es gab einen Ruck an seiner Hand, und sie hielt auf den Gelehrten zu. Zu spät bemerkte er, dass die Untergründige ihm die Feuerklinge entrissen hatte.
»Das ist nicht Tungdil Goldhand! Diese Waffe lässt sich nicht täuschen wie ihr«, schrie Kiras und hielt die legendäre Axt mit beiden Händen. »Seht, wie die Diamanten funkeln! Gibt es einen besseren Beweis?« Sie führte einen Hieb.
Slin stieß eine Verwünschung aus und hob die Armbrust, legte in einer fließenden Bewegung an und schoss.
Der Bolzen traf Kiras von hinten ins Herz, doch die Axtschneide fuhr im selben Moment durch Tungdils Tioniumrüstung, durch die Rippen und durch dessen Herz. Sterbend fielen sie einander in die Arme und sanken in den Morast.
Die Hörner verstummten abrupt, und ein Entsetzensruf gellte von allen Seiten zu ihnen.
»Nein!« Ingrimmsch rannte los. Er zerrte die Untergründige runter von Tungdil, hebelte die Feuerklinge aus der Lücke und betrachtete die grausige Wunde, aus der das Blut lief. Ein herkömmlicher Heiler würde nichts mehr für seinen Freund tun können. »Coira!«, schrie er wie von Sinnen. »Kommt her, Maga, und rettet ihn!« Sie trat langsam neben ihn und schüttelte bedauernd den Kopf. »Es geht nicht, Boindil. Ich habe keine Kraft mehr«, erwiderte sie mit tränenerstickter Stimme. »Ich gab sie für den Wind, den Ihr verlangt hattet...«
Ingrimmsch hob den Kopf des Freundes an und befreite das Gesicht mit Wasser aus dem Trinkbeutel von dem Morast. »Das darf nicht sein, ihr Götter!«, schrie er laut. »Ihr könnt den Helden des Geborgenen und Jenseitigen Landes nicht sterben lassen!« »Es ... war... nicht Tungdil«, hauchte Kiras, krümmte sich und ächzte. »Die Steine an der Axt... Ich musste es ...« Ihre Pupillen brachen.
»ER WAR ES!«, rief Ingrimmsch und blickte auf die Feuerklinge. Die Diamanten glühten, doch er wusste, dass sie es seinetwegen taten. Wegen des Elbenfluchs. »Er war es dennoch«, sagte er

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