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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Diamanten, in dem enorme Mengen an magischer Energie gespeichert waren.
    Doch der Stein bekam mehr und mehr Risse, mit jedem Umlauf einen. Das dabei entstehende laute Knistern hallte von den Mauern wider. Inzwischen wusste jeder Soldat davon.
    »Ich kann dir nicht sagen, wie viele Risse er noch verkraftet«, meinte Goda leise, und ihre Brauen zogen sich zusammen. »Es könnte jeden Augenblick geschehen oder aber noch Zyklen halten.«
    Ingrimmsch seufzte und nickte den Wachen zu, die an ihnen vorbeigingen. »Was meinst du damit?«, brummte er und fuhr sich mit den Händen über die ausrasierten Schädelseiten; anschließend richtete er seinen dunklen Zopf, der von ebenso vielen silbernen Strähnen durchzogen war wie der Bart und seinen Rücken hinab bis zum Gürtel hing. »Geht es nicht deutlicher?«
    »Das, was ich immer meine, wenn du mich danach fragst, mein Gemahl: Ich weiß es nicht.« Goda verzieh ihm seinen unfreundlichen Ton, da sie wusste, dass er der Sorge entsprang. Über zweihundertfünfzig Zyklen Sorge. »Vielleicht hätte dir LotIonan eine Antwort geben können.«
    Ingrimmsch stieß ein kurzes, hartes und freudloses Lachen aus. »Ich weiß, was er mir heute geben würde, wenn wir uns träfen. Vermutlich einen vernichtenden Zauberspruch zwischen die Augen.« Er nahm den Krähenschnabel, den einst sein Zwillingsbruder Boendal Pinnhand im Kampf geführt hatte, schulterte ihn und schritt den Wehrgang entlang. Boendal zu Ehren nutzte er die langstielige Waffe, an deren Ende auf der einen Seite ein schwerer flacher Kopf und auf der anderen ein unterarmlanger gekrümmter Sporn saßen. Es gab keine Rüstung, die dem Krähenschnabel in der Hand eines Zwerges standhielt.
    Goda folgte ihm. Es war Zeit für den Rundgang.
    »Hättest du gedacht, dass wir eine solch lange Zeit im Jenseitigen Land verbringen müssen?«, fragte er sie nachdenklich.
    »Ebenso wenig wie ich gedacht hätte, dass sich die Dinge im Geborgenen Land derart wandeln«, gab sie zurück. Goda wunderte sich über die nachdenkliche Stimmung ihres Gefährten, mit dem sie vor vielen, vielen Zyklen den Ehernen Bund eingegangen war.
    Ihrer Liebe waren sieben Kinder entsprungen, zwei Mädchen und fünf Söhne. Das Artefakt hatte sich nicht daran gestört, dass seine Hüterin keine Jungfräulichkeit mehr besaß, solange eine Seelenreinheit bestand. Und Goda bewahrte sich diese Unschuld. Nichts Böses hatte Einzug in ihr Denken gehalten, sie war frei von Heimtücke, List und Machtgier.
    Schon allein, dass sie sich von LotIonan abgewandt hatte und ihm nicht wie einige Verblendete gefolgt war, machte dies überdeutlich. Doch ihre Entscheidung hatte ihr einen mächtigen Feind beschert. »Denkst du nicht, es wäre an der Zeit, dass du zurückgehst und ihnen beistehst? Du weißt, dass sie auf dich warten. Auf den letzten großen Helden der Zwergenstämme aus den glorreichen Zyklen.«
    »Und dich allein lassen, wo das Artefakt zerspringen kann, und den Befehl über die Festung aufgeben?« Ingrimmsch schüttelte energisch den Kopf. »Niemals! Wenn sich die Ungeheuer und Scheusale aus der Schwarzen Schlucht ergießen, muss ich hier sein, um ihnen zusammen mit dir, meinen Kindern und Kriegern Einhalt zu gebieten.« Er legte einen Arm um ihre Schulter. »Würde dieses Übel auch noch ins Geborgene Land schwappen, gäbe es keinerlei Hoffnung mehr. Für niemanden, ganz gleich, welchem Volk er angehört.«
    »Warum verbietest du Boendalin, zu unserem Volk zu gehen? An deiner Stelle«, drängte sie sanft. »Es wäre wenigstens ein Signal an die Kinder des Schmieds ...« »Boendalin ist ein zu guter Krieger«, unterbrach er sie. »Ich brauche ihn als Ausbilder für die Truppen.« Ingrimmschs Blick wurde hart. »Keiner meiner Söhne und Töchter wird mich verlassen, es sei denn, wie haben die Schwarze Schlucht für alle Zeiten zugeschüttet und mit geschmolzenem Stahl aufgefüllt.«
    Goda seufzte. »Heute ist keiner deiner besten Umläufe, Ingrimmsch.«
    Er blieb stehen, stellte den Krähenschnabel auf den Boden und fasste ihre Hände. »Verzeih mir, Gemahlin. Aber zu sehen, wie der Schild zusammenbricht und wie lange er benötigt hat, um sich neu zu errichten, wühlt mich auf. Dann neige ich dazu, schnell ungerecht zu werden.« Er lächelte unsicher und bat mit Blicken um Entschuldigung, die sie ihm mit einem Lächeln gewährte.
    Sie marschierten zum Turm und nahmen den Fahrstuhl nach unten, der über Gegengewichte und Seilwinden bedient wurde.
    Am Tor der Festung wurden

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