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Das Schicksal des Highlanders

Das Schicksal des Highlanders

Titel: Das Schicksal des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Dubhlinn. Als er zu Nigel blickte, der allmählich wieder zu sich kam, betete er auch, dass der Versuch, den einen Bruder zu befreien, nicht das Leben des anderen kostete.
    Furchterregende Kampfgeräusche störten den Frieden und die Freude an diesem ungewöhnlich warmen Frühlingsmorgen. Maldie Kirkcaldy fluchte. Sie unterbrach ihren entschlossenen Gang nach Dubhlinn, einen Gang, der vor drei langen Monaten am Grab ihrer Mutter begonnen hatte. Als der in ein Leichentuch gewickelte Körper ihrer Mutter zur letzten Ruhe gebettet wurde, hatte sie sich geschworen, den Laird von Dubhlinn teuer zahlen zu lassen für das Unrecht, das er ihnen angetan hatte. Sie hatte sich sorgfältig auf alles Mögliche vorbereitet – schlechtes Wetter, den Mangel an Obdach und Nahrung. Doch sie hatte nie an die Möglichkeit gedacht, dass ein Kampf sie auf ihrem Weg behindern könnte.
    Maldie setzte sich an den Rand der zerfurchten Straße und blickte finster Richtung Dubhlinn. Einen Moment lang überlegte sie, ob sie sich nicht doch näher an das Schlachtfeld wagen sollte. Schließlich könnte es von Nutzen sein zu wissen, welcher der benachbarten Clans versuchte, Beaton zu schlagen. Doch sie ließ diesen verlockenden Gedanken wieder fallen. Es war zu gefährlich, sich zu nah an eine Schlacht zu wagen, vor allem, wenn man für beide Seiten eine Unbekannte war. Selbst diejenigen, die im Gefolge ihrer Clanmitglieder kamen und bei Freund und Feind bekannt waren, riskierten in der Nähe eines Schlachtfelds ihr Leben. Doch es bestand ja immer noch die Möglichkeit, Beatons Feinde zu einem späteren Zeitpunkt zu treffen. Und dann musste sie diesen Feind nur überzeugen, dass sie eine Verbündete und obendrein sehr nützlich sei.
    Gedankenverloren kritzelte Maldie mit einem Stock ein Muster auf die Erde, dann schüttelte sie den Kopf und lachte über ihre Torheit. »Jawohl, schließlich brennt ja jeder feine, schwerttragende Ritter im ganzen Land darauf, die kleine Maldie Kirkcaldy zur Waffengefährtin zu haben!«
    Mit einem raschen Blick auf ihre Umgebung stellte sie fest, dass sie noch immer alleine war. Nervös fuhr sie sich durch ihr üppiges, widerspenstiges Haar. Obgleich sie klein und schlank war, hatte sie es geschafft, drei Monate lang durch unbekanntes Land zu wandern. Es wäre der reine Wahnsinn, jetzt die Vorsicht aufzugeben, die sie bislang am Leben gehalten hatte – vor allem, da sie kurz davor stand, ihren Schwur zu erfüllen. Nie zuvor war sie so lange allein gewesen, nur begleitet von ihren Rachegelüsten. Sie durfte jetzt nicht leichtsinnig werden, nein, sie musste sogar von nun an noch umsichtiger sein. Jetzt zu versagen, wo sie so kurz davor stand, die Rache zu nehmen, um die ihre Mutter sie gebeten hatte, wäre allzu bitter.
    Die Kampfgeräusche verebbten. Maldie erhob sich langsam und angespannt. Ihr Instinkt sagte ihr, dass die Schlacht ihrem Ende zuging. Der Straße, auf der sie stand, war anzusehen, dass sie vor Kurzem passiert worden war. Bald würde das Heer auf dieser Straße zurückkehren, entweder ausgelassen den Sieg feiernd oder von der Niederlage bedrückt. Beides konnte gefährlich sein. Maldie klopfte den Staub aus ihren viel geflickten Röcken und zog sich in das dichte Strauchwerk und die windzerzausten Bäume am Straßenrand zurück. Sehr sicher war diese Zuflucht nicht, doch sie hoffte, dass es reichen würde. War das Heer, das hier bald vorüberziehen würde, siegreich, würden die Männer kaum auf mögliche Bedrohungen achten. Im Falle einer Niederlage würden sie nur die rückwärtige Seite decken. In beiden Fällen würde ihr nichts passieren, solange sie sich ruhig verhielt.
    Nachdem sie eine Weile in den Büschen gekauert und auf die Straße gestarrt hatte, dachte sie, sie hätte sich wohl geirrt und niemand käme hier entlang. Doch dann hörte sie schwach das unverkennbare Klirren von Zaumzeug. Sie verkrampfte sich und überlegte fieberhaft, was zu tun sei. Auch wenn ihr Stolz ihr beharrlich sagte, dass sie sich so ganz allein und auf sich gestellt äußerst tapfer durch die Welt schlug, wusste sie, dass ein Verbündeter sehr nützlich sein konnte. Immerhin käme sie auf diese Weise vielleicht zu einem etwas behaglicheren Platz, wo sie sich in aller Ruhe überlegen könnte, wie sie das Wissen, das sie in den letzten drei Monaten gesammelt hatte, am besten nutzen konnte.
    In dem Moment, in dem sie beschlossen hatte, dass Beatons Feinde ihre Freunde waren und dass es für sie nur von Vorteil sein

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