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Das Schicksal des Highlanders

Das Schicksal des Highlanders

Titel: Das Schicksal des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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wischte sich die Hände an ihren Röcken ab. Ernst blickte sie Balfour an. »Ich habe ja nur das Blut und den Schmutz entfernt und die Wunden mit saubereren Lumpen verbunden. Das, was ich bräuchte, um die Wunden wirklich zu versorgen, steht mir hier nicht zur Verfügung.«
    »Was bräuchtest du denn?« Seine Augen wurden groß, als sie eine lange Liste aufzählte. Von vielen dieser Dinge hatte er noch nie gehört. »Solche Sachen habe ich nicht dabei, wenn ich in den Kampf ziehe.«
    »Vielleicht solltet Ihr das beim nächsten Kampf. Schließlich holt ihr Toren euch solche Wunden immer im Kampf.«
    »Es ist nicht töricht, seinen kleinen Bruder aus den Klauen eines Mannes wie Beaton befreien zu wollen.« Balfour bedeutete ihr mit einer knappen Handbewegung zu schweigen, als sie etwas erwidern wollte. »Ich habe mich jetzt lange genug hier aufgehalten. Vielleicht hat man Beatons Hunde noch nicht in ihre Zwinger gesperrt. Sie könnten jederzeit auf uns einstürmen. Außerdem muss Nigel in Sicherheit gebracht und versorgt werden.«
    Maldie stand auf und klopfte sich den Staub aus den Gewändern. »Jawohl, das stimmt. Also sputet Euch!«
    »Du hast dich jetzt schon so gut um ihn bemüht, ohne all die Sachen, die du bräuchtest – ich bin sehr neugierig zu erfahren, welche Wunder du bewerkstelligst, wenn du alles hast, was du brauchst.«
    »Was wollt Ihr damit sagen?«
    »Dass du mit uns nach Donncoill kommst.«
    »Dann bin ich also Eure Gefangene?«
    »Nein, mein Gast.«
    Maldi verbiss sich die grobe Absage, die ihr auf der Zunge lag. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um stur und widerspenstig zu sein. Mit einiger Mühe führte sie sich die Vorteile vor Augen, die es hätte, ihr Schicksal mit dem von Sir Balfour zu verbinden. Wie sie führte er einen Krieg gegen Sir Beaton, und obgleich er die heutige Schlacht verloren hatte, standen ihm noch immer genügend Männer und Waffen zu Gebote, um dem Laird von Dubhlinn einen bleibenden Schaden zuzufügen. Außerdem würde sie dann ihre Rachepläne ausarbeiten können ohne die Sorge um ein Dach über dem Kopf und Nahrung.
    Allerdings gab es auch Nachteile, wie sie sich mit einem innerlichen Stirnrunzeln zu bedenken gab. Beaton hatte Sir Balfour offenbar schweres Leid zugefügt. Wenn dieser herausfand, wer ihre Eltern waren, war sie vielleicht nicht mehr so sicher. Außerdem konnte es Ärger geben, wenn er erführe, warum sie eigentlich auf der Straße nach Dubhlinn unterwegs gewesen war. Wenn sie jetzt mit ihm ging, müsste sie ihn belügen; und instinktiv wusste sie, dass Sir Balfour Murray ein Mann war, der eine Lüge nicht leicht verzieh. Ihr Plan, einen Verbündeten zu gewinnen, erwies sich alles andere als einfach.
    Ein eingehender Blick auf ihn zeigte ihr auch noch eine andere mögliche Komplikation. Sie kannte den Ausdruck in seinen dunklen Augen, denn sie hatte ihn schon zu oft gesehen: Er begehrte sie. Am meisten Sorgen aber machte ihr, dass sie auf die Lust dieses dunklen Ritters reagierte, und zwar nicht mit Wut, Ekel und Verachtung, wie sie es bei den anderen Männern sonst immer getan hatte.
    Einerseits beunruhigte es sie, andererseits machte es sie aber auch neugierig. Er sah zweifellos gut aus, doch sie hatte auch schon andere stattliche Männer getroffen. In seinem großen Körper steckte eine unbändige Kraft, die sicher jede Frau, die Augen im Kopf hatte, mit Wohlwollen betrachtet hätte. Hohe Wangenknochen, eine lange, gerade Nase und ein kantiges Kinn bildeten markante Züge. Sein dichtes, dunkelbraunes Haar wellte sich bis auf die breiten Schultern. Es schimmerte rot, wenn die Sonne darauf fiel. Doch am stärksten faszinierten sie seine Augen, sanfte Augen von einer satten braunen Farbe, umgeben von überraschend dichten schwarzen Wimpern unter schwach geschwungenen dunklen Brauen. Beunruhigt von seinem forschenden Blick betrachtete sie seinen Mund, beschloss aber sogleich, dass es gefährlich wäre, dort länger zu verweilen. Denn er hatte einen sehr netten Mund, die Unterlippe etwas voller als die obere. Sie konnte sich nur zu gut vorstellen, wie es sein würde, von diesem Mund geküsst zu werden.
    Hastig wandte sie sich ab und hob ihren kleinen Beutel auf. »Es ist sehr freundlich von Euch, mir eine Zuflucht anzubieten, aber der Frühling ist schon weit fortgeschritten. Es gibt nur noch wenige Monate mit schönem Wetter. Ich kann jetzt nirgends länger verweilen. Ich muss meine Verwandten finden, bevor mich der Winter und das schlechte Wetter

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