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Das Schicksal des Highlanders

Das Schicksal des Highlanders

Titel: Das Schicksal des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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bekam ich nur ein paar Worte mit. Es ging darum, wie grausam er Frauen behandelte, und um Betrug. Das Mädchen beleidigte ihn heftig und meinte, es sei allerhöchste Zeit, dass er die fällige Gerechtigkeit zu spüren bekäme. Ich fragte mich, welcher seiner Feinde sie gesandt hatte; nun aber denke ich, dass sie sich persönlich an ihm rächen wollte.«
    Auch wenn ihn die Angst vor Douglas’ Antwort zögern ließ, so gab es doch etwas, was Balfour unbedingt wissen musste. »Ist sie tot?«
    »Noch nicht«, antwortete Douglas und gähnte herzhaft.
    »Sie hat doch versucht, Beaton zu töten. Man sollte eigentlich annehmen, dass er oder einer seiner Männer sie dafür auf der Stelle umbringen würden.«
    »Ich glaube, Calum, Beatons treuester Schurke, hätte sie ohne zu zögern sofort niedergemacht, aber er hatte wohl nicht die Anweisung erhalten. Wie schon gesagt, ich habe nicht alles mitbekommen. Eines aber wurde klar und laut geäußert – Beaton liebt es ja, seine Stimme zu erheben und mächtig zu klingen, wenn er ein Urteil verkündet: Morgen am Ende des Markttages wird das Mädchen gehenkt. Ich hatte gehofft, wir könnten ihr helfen.«
    »Das können wir auch«, zwang sich Balfour zu antworten und gab dem Drang nicht nach, sofort nach Dubhlinn zu reiten. »Wir werden Dubhlinn morgen angreifen.«
    »Dann bin ich umso glücklicher, dass ich dieses Loch verlassen habe; vielleicht habe ich Hinweise, die Euch helfen.«
    »Bestimmt habt Ihr die, aber jetzt geht, badet und ruht Euch aus!«
    »Es bleibt nicht mehr viel Zeit.«
    »Genug, um Euch ein Paar Stunden kostbaren Schlafes zu gönnen. Das wird Euch erfrischen.«
    Sobald Douglas den großen Saal verlassen hatte, schenkte sich Balfour ein Glas starken Wein ein. Er nahm ein paar kräftige Schlucke, bis er ruhig genug war, um klar zu denken. Allein die Vorstellung, wie Maldie zum Richtplatz geführt werden würde, machte ihn so verzweifelt, dass er am liebsten sofort und ohne Plan zu ihrer Rettung losgeritten wäre. Aber er wusste, dass das der reine Wahnsinn gewesen wäre. Er hatte einen Angriffsplan – noch dazu einen sehr guten – , und der konnte leicht den Anforderungen zur Rettung Maldies angepasst werden.
    Plötzlich schüttelte er fluchend den Kopf. »Ich habe vergessen, Douglas zu fragen, wo Maldie auf ihre Hinrichtung wartet.«
    »Es gibt eine ganze Menge, was Ihr den Burschen zu fragen vergessen habt, aber ärgert Euch nicht«, meinte James. »Wir haben Zeit, um Douglas ruhen zu lassen und dann alles zu erfahren, was er über Dubhlinn weiß. Es ist gut, dass er sich jetzt erst einmal ausruht. Er war so erschöpft, er hätte leicht einiges von großer Wichtigkeit vergessen können. Ein Mann, der so müde ist, kann nicht allzu klar denken. Auf alle Fälle braucht er Ruhe, um morgen mit uns reiten zu können.«
    Balfour nickte. »Außerdem hat er nichts davon verlauten lassen, dass etwas unser Vorhaben verhindern könnte, als ich meinte, dass wir morgen gegen Beaton ins Feld ziehen wollen.«
    »Genau. Daran hätte er sich erinnert, egal wie erschöpft er war.«
    »Gut.« Balfour rieb sich den Nacken und verzog das Gesicht. »Ich fürchte, ich habe den Kopf verloren, als er sagte, dass Beaton Maldie hängen will. Den einen Moment glaube ich, dass sie mich betrogen hat, und im nächsten erfahre ich, dass sie wegen versuchten Mordes an Beaton gehängt werden soll. Aber warum sollte sie versuchen, den Mann zu töten?«
    »Das weiß nur sie allein. Es kann verschiedene Gründe dafür geben, und wir vergeuden nur unsere Zeit, wenn wir versuchen herauszubekommen, welcher sie zum Dolch greifen ließ.«
    »Ich fürchte nur, dass sie es wegen mir gemacht hat.«
    »Wegen Euch? Ihr habt das Mädchen nicht gebeten, nach Dubhlinn zu gehen und zu versuchen, Beaton zu erdolchen.«
    »Nein, aber ich habe sie beschuldigt, mich verraten und für Beaton gearbeitet zu haben. Vielleicht dachte sie, dass das die einzige Möglichkeit wäre, ihre Ehre zu retten und ihre Unschuld zu beweisen.«
    »Das Mädchen ist doch ziemlich gewitzt. Es gibt wahrlich ungefährlichere Möglichkeiten, um ihre Ehre zu retten und ihre Unschuld zu beweisen.«
    Balfour lächelte schwach. »Das Mädchen mag schlau sein, aber sie ist weder so schlau noch so perfekt, dass sie frei wäre von wirren Ideen oder Absichten und nie überstürzt handelte.«
    »Aber das erklärt nicht, warum sie zwei Wochen in Dubhlinn blieb, bevor sie hierherkam«, gab James zu bedenken. »Es gibt viele Dinge, die zu klären sind

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