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Das Schicksal des Highlanders

Das Schicksal des Highlanders

Titel: Das Schicksal des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Weg hierher gerannt. Eine innere Stimme sagte mir, dass mir nur wenig Zeit bleiben würde, Euch zu erreichen; ich konnte mir nicht erklären, woher dieses seltsame Gefühl kam.«
    »Glaubt Ihr, Beaton hat erraten, wer Ihr seid?«, fragte James.
    »Nun, darauf hat nichts hingewiesen«, antwortete Douglas. »Er hat rasch gehandelt, nachdem er entdeckt hatte, wer Malcolm war. Falls er erraten hätte, wer ich bin, glaube ich nicht, dass mir viel Zeit geblieben wäre zu überlegen, was ich als Nächstes tun sollte. Nein, ich hätte um mein Leben kämpfen müssen.«
    »Oh ja, Beatons Hunde hätten sich kläffend an Eure Fersen geheftet«, murmelte James.
    »Was ist denn nun so wichtig, dass Ihr die Neuigkeit selbst überbringen müsst, und das auch noch so schnell?«, fragte Balfour.
    »Zunächst einmal: Beaton liegt nicht im Sterben. Falls Ihr daran denkt, auf seinen letzten fauligen Atemzug zu warten, braucht Ihr möglicherweise selbst einen sehr langen Atem.« Douglas griff nach dem Weinkrug, zögerte und füllte seinen Becher noch einmal mit süßem Apfelmost.
    »Aber es heißt doch überall, dass er sterbenskrank ist. Die Gerüchte seines nahenden Todes sind so oft wiederholt worden, dass etwas Wahres dran sein muss, oder?«
    »Nun, der Mann sieht zwar aus wie eine wandelnde Leiche, aber das, was ihn quält, muss ihn nicht unbedingt umbringen. Als mir das jemand sagte, wurde mir klar, dass er seit drei Jahren oder noch länger im Sterben liegt! Ich habe ein Mädchen mit heilenden Händen getroffen, und sie schien zu denken, dass er bei einer tödlichen Krankheit längst hätte tot sein müssen. Sie sagte, es sei vermutlich nur eine Hautkrankheit, die sich wie manche dieser Leiden mal bessert, mal verschlechtert.«
    Obwohl Balfour die Nachricht nicht willkommen war, dass Beaton noch viele Jahre leben konnte, interessierte er sich weit mehr für das Mädchen. »Ihr habt ein Mädchen mit Heilkräften getroffen?«
    »Richtig – ein hübsches kleines Ding.«
    »Mit widerspenstigem schwarzem Haar und grünen Augen?«
    Douglas starrte Balfour überrascht an: »Ihr beschreibt das Mädchen, als ob Ihr sie gesehen hättet.«
    »Das habe ich auch. Sie heißt Maldie Kirkcaldy.«
    »Ich habe sie nicht nach ihrem Clannamen gefragt, aber das könnte er sein. Andere kannten ihn, und ich glaube, dass ich ihn ein- oder zweimal gehört habe. Mir hat sie nur gesagt: ›Ich bin Maldie.‹ Mir war zuvor bereits zu Ohren gekommen, dass sie über Heilkräfte verfügt, das zweite Mal in Dubhlinn ist und bei einer alten Witwe im Dorf wohnt. Seltsam, dass Ihr das Mädchen kennt.«
    »Oh, sicher kenne ich sie. Sie war ein Weilchen hier, bevor sie wieder zurück zu ihrem Herrn eilte, Beaton.«
    »Ihr Herr? Wie kommt Ihr darauf, dass Beaton ihr Herr und Laird ist?«
    »Sie blieb lange genug, um alles über uns herauszufinden, und als wir ihr Spiel durchschaut hatten, rannte sie zurück nach Dubhlinn. Das Mädchen tauchte auf der Straße nach Dubhlinn auf, als wir uns nach unserer Niederlage zurückschleppten. Sie war sehr verschlossen. Als ich sie schließlich mit meinem wachsenden Verdacht konfrontierte, gab sie mir keine Antworten oder Erklärungen, und dann floh sie zu Beaton.«
    »Und Ihr glaubt, sie hat dem Schurken alles berichtet, was sie gehört und gesehen hat?«
    »Sicher, was sollte ich sonst glauben?«
    Douglas zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Aber Ihr liegt falsch. Das Mädchen ist keine Verbündete von Beaton.«
    »Wie könnt Ihr da so sicher sein?« Balfour versuchte, keine Hoffnung aufkeimen zu lassen, wohl wissend, wie sehr er sich danach sehnte, dass Maldie ihn nicht betrogen hatte, und wie willkommen ihm deshalb jede andere Erklärung für ihr Verhalten gewesen wäre.
    »Da bin ich mir ganz sicher. Das Mädchen war nicht in Dubhlinn, um dem alten Beaton zu helfen, sondern um ihn zu töten.«
    Balfour war so verblüfft, dass es ihm kurz die Sprache verschlug. Er musste an sich halten, um Douglas nicht mit offenem Mund anzustarren. Doch ein rascher Blick auf James beruhigte ihn, denn der wirkte genauso überrascht.
    »Sagte sie Euch, dass sie deshalb in Dubhlinn sei?«, fragte Balfour schließlich mit rauer Stimme.
    »Nein, sie tat mehr als das. Ich sah mit eigenen Augen, wie sie versuchte, einen Dolch in sein Herz zu stoßen.«
    »Aber warum?«
    »Das, fürchte ich, kann ich Euch nicht sagen. Ich spähte durch die Türen des großen Saals; sie und der Alte waren am anderen Ende. Da ich mich nicht näher heranwagte,

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