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Das Schicksal des Highlanders

Das Schicksal des Highlanders

Titel: Das Schicksal des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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und die wir nicht verstehen, solange wir nicht mit dem Mädchen gesprochen haben.«
    »Jawohl, und deshalb werden wir uns morgen ziemlich ins Zeug legen müssen. Schließlich müssen wir jetzt nicht nur Eric befreien, sondern auch Maldie vor dem Galgen retten. Ich hoffe nur, dass sich beide in den Verliesen Dubhlinns befinden. Es ist wahrhaftig nicht schön dort, aber wenn die Schlacht losgeht, ist es am sichersten.«
    Vorsichtig tastete sich Maldie an der Wand der dunklen Zelle entlang, bis sie die Kante einer Pritsche berührte und sich niedersetzte. Es dauerte einen weiteren Moment, bevor sich ihre Augen an das Dämmerlicht gewöhnt hatten, das eine rauchende Fackel vor der Zelle erzeugte. Sie spürte Eric, bevor sie ihn sah, spürte seine Angst, seine Wut und seine Neugier.
    »Wie geht es dir, Eric?«, fragte sie. »Hat Beaton dich verletzt?«
    »Woher wisst Ihr, wer ich bin?«, fragte der Junge und rückte ein wenig näher.
    »Ich komme geradewegs aus Donncoill.«
    »Meine Brüder senden ein Mädchen, um mir zu helfen?« Seine Stimme verriet den Schock, als er sich vorsichtig neben sie setzte. »Nein, das würden sie nie tun. Vielleicht hat Euch Beaton, dieser Mistkerl, geschickt, um mich auf seine Seite zu ziehen.«
    »Nein, das nicht. Er meinte nur, dass ich dich vielleicht gerne kennenlernen würde, bevor ich morgen hänge.« Allein die Worte ließen sie erzittern, aber sie kämpfte gegen ihre Angst an. Eric brauchte jetzt Stärke und Ruhe.
    Sie beobachtete den Jungen einen Moment lang, der sie mit weit aufgerissenen Augen ungläubig anstarrte, erkennbar mit sich kämpfte und überlegte, was er als Nächstes sagen sollte. Er hatte tatsächlich ein schön geschnittenes Gesicht. Seine Züge bewahrten noch die kindliche Weichheit, ließen aber auch erahnen, welch attraktiver Mann er einmal sein würde. Sein Haar war von einem sehr hellen Braun, wahrscheinlich wäre es noch heller, wenn sie nicht im Dunkeln sitzen würden. Es gab ein Strahlen in seinen Augen, das ihr sagte, dass sie nicht braun waren wie die seiner Brüder. In der Tat erinnerten sie die feinen Linien seines Gesichts an keinen der Murrays und auch nicht an Beaton; wahrscheinlich waren sie eine Gabe seiner Mutter. Im hellen Tageslicht würde es ihr sicher leichter fallen, seine Abstammung zu erkennen. Aber sie wusste, dass sie sich auf das Mal verlassen musste. Falls er dasselbe Mal wie sie trug, gab es keinen Zweifel an der Vaterschaft. Maldie war sich nur nicht sicher, ob sie es dem Jungen sagen sollte.
    »Warum wollen sie Euch hängen?«, fragte Eric schließlich.
    »Weil ich versucht habe, Beaton zu töten.«
    »Warum?«
    »Ich habe es meiner Mutter auf dem Totenbett versprochen. Sie ließ mich einen Eid schwören, dass ich ihn finde und mit seinem Leben für das bezahlen lasse, was er ihr angetan hat. Der Mann hat sie verführt und dann verlassen, er hat sie ohne Schutz und ohne einen Penny mit seinem Kind an der Brust im Stich gelassen.«
    »Ihr seid Beatons Kind?«
    »Sicher, eine der angeblich großen Horde von Töchtern, die er nicht wollte. Oh, ich sehe, ich habe dich erschreckt«, murmelte sie, als er sie mit offenem Mund anstarrte. »Es ist entsetzlich, wenn man seinen eigenen Vater umzubringen versucht, aber offen gestanden habe ich den Mann heute zum ersten Mal gesehen, sodass ich keine Gefühle für ihn hege. Es besteht kein anderes Band zwischen uns als eine dünne kleine Stimme in meinem Kopf, die mich daran zu erinnern versucht, dass ich aus seinem Samen entstanden bin. Und auf diese Stimme höre ich höchst selten.«
    »Sicher, es ist schrecklich, wenn ein Kind versucht, seinen Vater zu töten, aber das ist es nicht, was mich am meisten schockiert hat. Ihr habt ja gesagt, Ihr kennt den Mann kaum und habt ihn heute zum ersten Mal zu Gesicht bekommen. Nein, was mich wirklich erschüttert hat, ist, dass Eure eigene Mutter Euch bittet, eine solche Sünde für sie zu begehen.«
    »Nun, Beaton hat sie auf grausame Weise getäuscht. Während ich aufwuchs, hat sie mir das oft erzählt. Sie war ein adliges Mädchen, und er hätte diese Schande nie über sie bringen dürfen.«
    »Das mag wohl sein, aber sie hätte dieses Verbrechen selbst rächen müssen. Sie hätte Euch nicht darum bitten dürfen zu schwören, dass Ihr den eigenen Vater tötet und Eure Seele mit dieser schwarzen Sünde befleckt. Es tut mir leid, falls Ihr das als eine Beleidigung ihrer Person anseht, aber das ist nun einmal meine Meinung. Sie muss sehr verbittert gewesen

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