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Das Schicksal in Person

Das Schicksal in Person

Titel: Das Schicksal in Person Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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nicht zum besten, aber Sie finden sicher eine Arbeit, die Ihnen gefällt.«
    »O ja. Danke, vielen Dank. Ich – ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar.«
    Es klang nicht sehr überzeugend.
    »Mir müssen Sie nicht dankbar sein«, sagte Miss Marple. »Sie sollten Ihrem Vater dankbar sein.«
    »Vater? Er hat nie viel von mir gehalten.«
    »Bevor er starb, sorgte er dafür, dass alles unternommen würde, um Ihnen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.«
    »Gerechtigkeit.« Michael Rafiel dachte darüber nach.
    »Ja. Ihr Vater war der Ansicht, dass Gerechtigkeit sehr wichtig sei. Er war selbst, glaube ich, ein sehr gerechter Mann.«
    Miss Marple wickelte ein Päckchen aus, das sie in der Hand gehalten hatte.
    »Man gab mir dies hier«, sagte sie. »Man dachte, ich hätte es gern, weil ich half, die Wahrheit herauszubekommen. Ich glaube aber, dass Sie mehr Anrecht darauf besitzen – natürlich nur, wenn Sie es haben wollen. Vielleicht wollen Sie es gar nicht haben – «
    Sie gab ihm die Fotografie von Verity Hunt, die Clotilde ihr im Salon des Old Manor House gezeigt hatte.
    Er nahm das Bild und betrachtete es lange. Sein Gesicht bekam einen anderen Ausdruck, seine Züge wurden weich, dann wieder hart. Miss Marple beobachtete ihn, ohne ein Wort zu sagen. Auch Professor Wanstead schwieg. Er beobachtete sie beide, die alte Dame und den jungen Mann. Es wurde ihm klar, dass dies eine Art Krise war, ein Augenblick, der ein ganzes Leben beeinflussen konnte.
    Michael Rafiel seufzte, gab sich einen Ruck und reichte Miss Marple das Bild.
    »Nein, Sie haben Recht, ich möchte es nicht. Dieses Leben ist vorbei, sie ist nicht mehr da – ich kann sie nicht mitnehmen. Ich muss neu anfangen – ich darf nicht zurückschauen. Sie – « Er zögerte und sah sie an. »Sie verstehen das doch?«
    »Ja«, sagte Miss Marple. »Ich verstehe es. Ich glaube, Sie haben Recht. Ich wünsche Ihnen viel Glück für das Leben, das Sie jetzt beginnen.«
    Er verabschiedete sich und ging hinaus.
    »Kein sehr lebhafter junger Mann«, sagte Professor Wanstead. »Er hätte sich wirklich ein bisschen herzlicher bei Ihnen bedanken können.«
    »Ach, lassen Sie nur«, sagte Miss Marple. »Ich hatte es gar nicht anders erwartet. Das würde ihn nur noch mehr durcheinander gebracht haben. Es ist doch sehr verwirrend, sich bedanken zu müssen, ein neues Leben zu beginnen und alle Dinge von einer ganz anderen Perspektive aus zu betrachten. Hoffentlich geht alles gut. Er ist erstaunlicherweise nicht verbittert. Ich begreife sehr wohl, warum das Mädchen ihn geliebt hat – «
    »Nun, vielleicht ist er jetzt kuriert und stellt nichts mehr an.«
    »Das dürfte zu bezweifeln sein«, sagte Miss Marple. »Ich glaube nicht, dass er sich allein helfen kann – es sei denn… Am besten hoffen wir, dass er ein wirklich nettes Mädchen kennen lernt.«
    »Was ich an Ihnen so schätze«, sagte Professor Wanstead, »ist Ihr erfreulicher Sinn für das Praktische.«
     
    »Sie wird gleich hier sein«, sagte Mr Broadribb zu Mr Schuster.
    »Ja. Eine erstaunliche Sache, was?«
    »Ich konnte es zuerst gar nicht glauben«, sagte Broadribb. »Damals, als der alte Rafiel starb, dachte ich, das Ganze sei aus einer Art Senilität heraus zu erklären. Dabei war er eigentlich noch nicht in dem Alter.«
    Die Sprechanlage summte, Mr Schuster meldete sich.
    »Aha, sie ist da? Bringen Sie sie herein«, sagte er. »Sie kommt. Nun bin ich aber neugierig. Das Verrückteste, was ich jemals gehört habe: Eine alte Dame in der Gegend herumzuschicken und nach Dingen suchen zu lassen, von denen sie keine Ahnung hat. Die Polizei ist der Ansicht, dass diese Frau nicht nur einen Mord begangen hat, sondern drei. Drei Morde! Verity Hunts Leiche wurde tatsächlich unter dem Erdwall gefunden, genau wie die alte Dame gesagt hatte. Sie war nicht erwürgt worden, und der Schädel war intakt.«
    »Mich wundert, dass die alte Dame nicht auch dran glauben musste«, sagte Mr Broadribb. »Sie ist doch viel zu alt, um sich selbst schützen zu können.«
    »Offenbar waren zwei Detektivinnen da, die auf sie aufpassten.«
    »Was? Gleich zwei?«
    »Ja, aber sie hatte keine Ahnung.«
    Miss Marple wurde hereingeführt.
    »Ich gratuliere, Miss Marple«, sagte Mr Broadribb und begrüßte sie.
    »Tadellose Arbeit, gratuliere«, sagte auch Mr Schuster und gab ihr die Hand.
    Miss Marple machte es sich in einem Sessel gegenüber dem Schreibtisch bequem.
    »Wie ich Ihnen schon in meinem Brief schrieb«, sagte sie, »glaube ich, die

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