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Das Schlangenschwert

Das Schlangenschwert

Titel: Das Schlangenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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Morgen.« Natascha schüttelte den Kopf, als ob sie erneut die nicht existenten Haare vom Gesicht wedeln wollte. Aus den Augenwinkeln schaute sie mich an.
    »Ist euch das recht?«, wollte Semetzki wissen.
    »Ja... Ja, das passt«, murmelte ich. Das war’s dann wohl mit der Abenteuerwoche im Wald... Aber daran war nichts zu ändern.
    »Gibt es Befehle für uns?«, fragte Semetzki sachlich. Es machte ihm überhaupt nichts aus, dass er Jungs nach Befehlen fragte.
    »Können Sie uns darüber berichten, was das hier für eine Brigade ist?«, fragte Lion.
    »Eine gute Brigade.« Semetzki lächelte zärtlich. »Das Hip-Hop-Ensemble ›Lustige Tollkirschen‹.«
    »Opa!« Natascha war peinlich berührt.
    »Diese Jungs haben das Recht, alles zu erfahren«, schnitt ihr Semetzki das Wort ab. »Ich kam ursprünglich nach Neu-Kuweit, um meine Enkelin anzufeuern. Sie ist Solistin im Ensemble... Sie war es. Hier fand ein interplanetares Festival statt, und ich bin der Sponsor der ›Lustigen Tollkirschen‹«, krächzte er. »Na ja, offen gesagt, der kommerzielle Direktor, der Besitzer. Wir wollten gerade abfliegen, als alles begann. Gott sei Dank ist keinem Mädchen etwas passiert, das Zeug wirkte nicht auf sie. Nach der Begegnung mit euch begann ich nachzudenken... Und als mir klar wurde, dass wir es nicht schaffen würden, den Planeten zu verlassen, brachte ich meine Mädchen in Sicherheit. Wir hätten sofort starten und nicht das Raumschiff voll stopfen sollen!« Er schlug mit der Faust kräftig auf die Armlehne des Rollstuhls.
    »Das hatte ich dir auch gesagt«, warf Natascha schnell ein.
    »Tja, so sind wir also mit den ›Lustigen Tollkirschen‹ in die Berge gegangen...«
    »Opa!«
    »Ist ja schon gut. Jetzt ist es die Sonderbrigade des Imperiums ›Die Schrecklichen‹. Nach den Vorschriften des Gesetzes über den Ausnahmezustand habe ich als ehemaliger Offizier des Sicherheitsdienstes das Recht, beliebige Bürger des Imperiums zur Erfüllung von Spezialaufgaben zu verpflichten.«
    »Sie haben im SD gedient?« Lion war begeistert.
    »Vor langer Zeit.« Semetzki nickte. »Aber altes Eisen rostet nicht. Bei uns, mein Freund, geht man nicht in Rente.«
    »Also habt ihr früher Hip-Hop getanzt?«, wandte ich mich an Natascha. »Und jetzt seid ihr Partisanen?«
    »Was erstaunt dich daran so sehr?«, erwiderte Semetzki an ihrer Stelle. »Weißt du, welchen Belastungen die Mädchen im Ensemble ausgesetzt sind? Das ist anstrengender als Grundwehrdienst.«
    »Versuch doch mal eine dreifache Drehung auf einer Hand zu machen...«, murmelte Natascha und wurde rot.
    Ich rief mir in Erinnerung, wie problemlos die Mädchen mit der Armbrust zurechtkamen und sich im Wald bewegten. Tja, das war kein schlechtes Ensemble!
    »Außerdem haben alle Mädchen eine Ausbildung in Selbstverteidigung«, fuhr Semetzki fort. »Das ist gut für Atmung und Reaktionsschnelligkeit. Ich will nicht übertreiben, aber im Einzelkampf kann Natascha einen beliebigen erwachsenen Mann auf den Boden werfen. Natürlich nur, wenn er keine Spezialausbildung hat.«
    »Und was haben sie bereits erreicht?«, hakte ich nach.
    Semetzki und Natascha schauten sich an. Der Schweinebaron nickte und Natascha begann:
    »Vernichtet wurden circa siebzig Mann der Streitkräfte des Feindes. Außer Gefecht gesetzt wurden drei Kampfwagen der Infanterie, ein schwerer Panzer, zwei Aufklärungsskooter, vier automatische Sonden. In die Luft gesprengt wurden zwei militärische Vorratslager, sieben Kilometer eingleisiger Strecke, zwei Bergtunnel mit einer Gesamtlänge von neunundsechzig Metern sowie eine einhundertundachtzig Meter lange Brücke. Verteilt wurden circa vierzigtausend Flugblätter, dreimal gelang uns mit unserer Sendung ›Neues vom Widerstand‹ ein Eindringen in das gesamtplanetare Informationsnetz. Versandt wurden mehr als dreihundert Millionen E-Mails, in der die Bevölkerung zum Widerstand aufgerufen wird. Mehr als vierzig Witze, welche die Armee und die herrschende Schicht des Inej bloßstellen, wurden ausgedacht und verbreitet.«
    Lion und ich begannen zu lachen, Semetzki schaute uns daraufhin vorwurfsvoll an.
    »Das ist falsch, Jungs! Zehn Witze, die zur rechten Zeit erzählt werden, können dem System mehr Schaden zufügen als ein Atomsprengkopf! Wie man so sagt: Steter Tropfen...«
    »Gesammelt wurde eine bedeutende Menge an Nachrichtenmaterial«, fuhr Natascha fort. »Mit der Bevölkerung wird Aufklärungsarbeit durchgeführt. Wir planen...«, sie zögerte, »eine

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