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Das Schlangenschwert

Das Schlangenschwert

Titel: Das Schlangenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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empfehlenswert.«
    »Sprechen Sie«, bat ich. Ich warf einen Blick auf Stasj. Sein Gesicht war eisern, fast versteinert.
    »Ist dir bekannt, was auf Neu-Kuweit vor sich geht?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Uns auch nicht, mein Junge. Wir bereiten gerade einen Einsatz auf diesem Planeten vor. Drei Phagen werden versuchen herauszufinden, was aus der Bevölkerung geworden ist, die der Psychoattacke des Inej ausgesetzt war. Wenn du mit nach Neu-Kuweit gehst, haben wir das Recht, dir den Status eines zeitweisen Bevollmächtigten zuzuerkennen. Und du kannst die Peitsche behalten... natürlich ohne den Hauptakkumulator.«
    Ich überlegte.
    Ich fühlte keine Furcht, nur Erstaunen darüber, wie einfach sich alles löste.
    »Ist das für lange?«, wollte ich wissen.
    »Ich gehe von zwei bis drei Monaten aus«, erwiderte der oberste Phag. »Dann holen wir dich wieder heraus. Deine Wohnung, deine Arbeit – all das wird hier auf dich warten.«
    »Die Sache mit der Schule werden wir klären können, denke ich«, ergänzte jemand und lachte gutmütig.
    »Und worin wird meine Aufgabe bestehen?«, erkundigte ich mich.
    »Es ist nichts Außergewöhnliches: Beobachten und daraus Schlüsse ziehen. Jede beliebige Information wird für uns äußerst nützlich sein... für euch... für das Imperium.«
    »Und das Schlangenschwert? Danach, wenn ich zurück bin?«
    Ramon hob seine Schultern: »Fristen für die Rückgabe eines begrenzt zur Verfügung gestellten Ausrüstungsgegenstands sind im Gesetz nicht geregelt. Du kannst sie behalten!«
    Ich schaute zu Stasj. Sein Gesichtsausdruck gefiel mir nicht.
    »Und Lion?«, fragte ich.
    »Was hat Lion damit zu tun?« Ramon war genervt.
    »Was wird aus ihm?«
    »Unsere Wissenschaftler versuchen festzustellen, welchen Einfluss das Programm, das du so erfolgreich unterbrochen hast, auf ihn hatte. Dann werden wir ihm bei der Erlangung der Staatsbürgerschaft behilflich sein und...«
    »Lion wird mit mir kommen«, sagte ich.
    Eine leichte Unruhe ging durch den Saal.
    »Warum?«, erkundigte sich Ramon mit Unverständnis in der Stimme.
    »Weil sie Freunde sind«, antwortete Stasj für mich, »und weil Lions Familie auf Neu-Kuweit zurückgeblieben ist.«
    »Würde er denn zurückkehren wollen?« Ramon zog seine Stirn in Falten. Ich hatte den Eindruck, als ob sich auf einmal zwischen Stasj und Ramon eine negative Stimmung aufgebaut hätte, zwischen ihnen etwas unausgesprochen blieb.
    »Das wird man ihn fragen müssen«, meinte Stasj.
    Erneut ergriff der Phag an der Stirnseite des Tisches das Wort: »Meine Herren, meinen Sie nicht auch, dass wir die Dinge übereilen? Soll Tikkirej erst einmal über unseren Vorschlag nachdenken, ehe er eine Entscheidung trifft. Ich hoffe trotz allem, dass er sich dazu entschließt, die Peitsche abzugeben und auf dem Avalon zu bleiben. Sein Freund wird ebenfalls eine Entscheidung treffen müssen. Wenn die Jungs trotzdem beschließen sollten, nach Neu-Kuweit zu fliegen, dann schlage ich vor, dass Ramon die Vorbereitung dieser Operation in die Hand nimmt.«
    Ein Stimmengewirr erhob sich. Alle vertraten die Meinung, dass es nicht nötig sei, etwas zu übereilen, und dass »das Bürschchen« Zeit zum Nachdenken bräuchte.
    »Ich bringe den Jungen nach Hause«, sagte Stasj und berührte meine Schulter. »Ich danke... allen.«
    Er sah wieder zu Ramon und einige Sekunden lang examinierten die zwei Phagen einander. Dann zuckte Ramon unbeholfen mit den Schultern und wandte seinen Blick ab. Unten in einer gemütlichen Bar warteten wir noch zwei Stunden auf Lion. Stasj machte einen fröhlicheren Eindruck und sprach nicht mehr über Dienstliches. Er sagte, dass er heute nicht weiter an der Beratung teilnehmen müsse, und bestellte sich einen Cocktail nach dem anderen.
    Ich trank Saft, in den der fröhliche Barkeeper »für ein besseres Aroma« einen Teelöffel Apfelsinenlikör gab. Dann fing Stasj an, mir beizubringen, wie man vom äußeren Erscheinungsbild eines Menschen auf seine Stimmung und seinen Charakter schließen könne. Ich glaube, er meinte das nicht ganz ernst, aber wir hatten Spaß.
    Es waren nur wenige Gäste in der Bar, vielleicht zehn Personen, aber keine Phagen. Über jeden erzählte Stasj etwas Lustiges.
    Und nicht ein einziges Mal etwas Anstößiges.
    Lion kam gemeinsam mit Doktor Anna Goltz nach unten (oder nach oben, wenn es unterirdische Stockwerke waren). Er hatte keine Angst mehr und sah nicht bedrückt aus.
    Im Gegenteil, er lachte, und als ihn Anna zum Abschied

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