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Das Schlangental - Neal Carey 3

Das Schlangental - Neal Carey 3

Titel: Das Schlangental - Neal Carey 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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ihnen die ganze Geschichte, Stück für Stück, damit sie überzeugt sind, daß sie es langsam aus dir herausprügeln. Wenn du’s zu früh erzählst, halten sie’s für ‘ne Lüge, also kassierst du ein paar Schläge und erzählst ihnen dann alles. Stück für Stück.«
    Neal konnte kaum glauben, was er hörte. »Wenn wir ihnen alles erzählen, bringen sie den Jungen vielleicht um.«
    »Der Junge ist längst tot.«
    »Das glaube ich nicht.«
    Wenn Graham gekonnt hätte, hätte er Neal gepackt und geschüttelt. Statt dessen starrte er ihn wütend an und sagte: »Mein Junge, der Kleine ist tot. Damit mußt du dich abfinden. Wir sind nicht rechtzeitig gekommen. Vielleicht haben wir etwas getan, was wir nicht hätten tun sollen, oder wir haben etwas nicht getan, was wir hätten tun sollen. Ich weiß nicht. Aber der Junge ist tot, Neal.«
    »Es lag an nichts, was wir getan haben. Es lag an mir.«
    »Wen interessiert das?« brüllte Graham. »Großer Gott, wirst du je erwachsen? Cody McCall ist tot, und wir werden ihm möglicherweise schon bald Gesellschaft leisten. Die einzige Chance, die wir haben, ist, daß wir lang genug durchhalten, daß Levine von seiner Erbsenzählerei aufschaut und drauf kommt, daß er ein Weilchen nichts von uns gehört hat und besser mal nachschauen kommt. Und wenn Ed kommt, dann kommt er schlecht gelaunt und mit Verstärkung. Und ich möchte lang genug am Leben bleiben, das zu sehen. Also hör’ auf mit diesem, ›das-ist-alles-meine-Schuld-Gejammer‹ und denk’ darüber nach, wie du sie dazu bringen kannst, dich so lange wie möglich zu quälen.«
    Du hast ja recht, Dad. Die einzige Chance ist, zu reden und die Sache auszudehnen. Aber was den Jungen angeht, hast du Unrecht, Graham. Ich weiß einfach gottverdammt noch mal, daß Cody lebt. Und das allein sollte Grund genug sein, durchzuhalten. 
     
    Die Tür ging auf, und Randy kam mit zwei Sägeböcken herein. Cal Strekker kam hinter ihm her. Er trug einen Vorschlaghammer.
    »Schaut, mit Harley haben wir das so gemacht«, sagte Cal: »Wir haben ihn mit dem Rücken auf den Boden gelegt, ihm einen Bock unter die Knie geschoben und den anderen unter die Knöchel. Dann haben wir seine Knöchel an dem zweiten Sägebock festgebunden. Gut für den Kreislauf, so was. Dann hab’ ich mit dem Hammer zugehauen und … wow.«
    Neal hatte das Gefühl, alle Nerven in seinem Körper lägen bloß. Graham hatte den Mumm zu fragen: »Was hattest du gegen Harley?«
    »Er wollte den Jungen nicht hergeben«, sagte Cal. »Da hat sich der Reverend gefragt, wie treu ergeben Harley eigentlich ist. Dann hat der Reverend gebetet, und der gute alte Jahwe muß ihm gesagt haben, daß Harley ein Rassenverräter war. Carter ist selber hier rein gekommen, um Harley die Fragen zu stellen. Harley hat gestanden.«
    »Bevor oder nachdem du ihm die Beine gebrochen hast?« fragte Graham.
    Cal grinste. »Lange davor.«
    Neal versuchte Kraft zu sammeln, um nach Cody zu fragen, aber Graham warf ihm einen schnellen Blick zu und sagte: »Aber du hast trotzdem weitergemacht, oder wie?«
    »Jahwe wollte es so«, entgegnete Cal. »Oder Carter hat gesagt, Jahwe wollte es, was aufs Selbe rausläuft. Schaut mal, Harley war in Blut verbunden, also hat Carter gesagt, daß er der schlimmste aller Verräter sei. Er hat gesagt, der Teufel sei in ihm und wir müßten den Teufel zum Heulen bringen. Haben wir auch geschafft.«
    Cal setzte sich auf eine der Sägeböcke und erzählte ihnen davon. Es machte ihm Spaß, die Angst in ihren Augen zu sehen, ihren Horror, und zu beobachten, wie sie kapierten, daß ihnen nun dasselbe geschehen würde.
    Also erzählte er ihnen, wie sie Harley im Bunker angekettet gelassen hatten und losgezogen waren, um einen Ziegenbock zu holen. Dann waren sie wiedergekommen und der Reverend hatte Harley gesagt, er sollte Sex mit dem Tier des Teufels haben. Und Harley hatte abgelehnt, also holten sie den Jungen rein, drückten ihm eine Knarre an die Birne und hätten Harley noch mal gefragt. Diesmal konnte Harley gar nicht schnell genug sein, und Carter hatte gesagt, das beweise, daß er im Bund mit dem Teufel stünde. Also brachten sie den Jungen wieder raus. Dann zogen sie ein Seil durch die Kette von Harleys Handschellen und führten es durch den Ring an der Decke und zogen Harley hoch und schlugen abwechselnd mit dem Knotenseil nach ihm, bis Harley ohnmächtig wurde. Sie ließen ihn hängen, und die Handschellen rieben seine Handgelenke wund, und seine Hände

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