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DAS SCHLOSS

DAS SCHLOSS

Titel: DAS SCHLOSS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Svart
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außerordentlichem Stolz, dich hier in unseren vier Wänden begrüßen zu dürfen.“
    Sandy starrte Kid mit weit aufgerissenen Augen an, während dieser sanft, beinahe zärtlich, eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht entfernte. Tränen liefen über ihre Wangen und sie hatte das Gefühl, jeden Augenblick das Bewusstsein zu verlieren. Und wenn sie darüber nachdachte, gab es nichts, was sie sich in diesem Augenblick sehnlicher wünschte.
    Seine Hand glitt unter ihr Shirt und massierte ihre linke Brust, während er mit der Zunge das Blut von ihrem Hals leckte.
    Sie schloss die Augen und spürte die Gänsehaut, die sich auf ihrem Körper ausbreitete.
    Wenn sie doch nur ohnmächtig würde. Dann konnte dieser Geisteskranke ihretwegen über sie herfallen und mit ihr anstellen, was immer er wollte.
    Und sie töten.
    Es stand für sie ohnehin außer Frage, dass es genau darauf hinauslaufen würde.
    Ja, wenn nicht in den nächsten Minuten ein Wunder geschah, würde ihr Leben hier in diesem Keller zu Ende gehen.
    Und als habe eine geheimnisvolle Macht ihre Gedanken erhört, geschah just in diesem Augenblick das Unglaubliche.

 
     
     
     
     
    KAPITEL 38
     
    Vor Wut und Enttäuschung hätte Ronnie beinahe laut aufgeschrien, riss sich im letzten Augenblick aber zusammen. Sollte sich tatsächlich jemand in der Nähe befinden, wollte er ihn nicht durch unbedachtes Verhalten über sein Kommen informieren.
    Er ließ seine Hände über die Mauer gleiten. Da das Brummen mit jedem Schritt, den er sich dieser Wand genähert hatte, lauter geworden war, musste es irgendwo hier seinen Ursprung haben. Und da es inzwischen ei ne beträchtliche Lautstärk e erreicht hatte, konnte er sich nicht vorstellen, dass die Ursache des Geräusches hinter einer massiven Steinmauer lag.
    Vielmehr vermutete er…
    Yes!
    Sein Herz begann vor Freude und Aufregung heftig zu klopfen. Seine Finger glitten über ungleichmäßige Unterbrechungen in der Steinwand.
    Ein Loch.
    Auch diese Maueröffnung begann auf dem Boden und war etwa einen Meter hoch. Allerdings war sie nicht durchgängig, sondern wurde durch irgendetwas versperrt.
    Ronnie kniete vor der Öffnung nieder und tastete über die vor ihm liegende Fläche. Sie war nicht eben, wenngleich deutlich glatter als die ungleichmäßige Steinmauer. Er verspürte einen stechenden Schmerz in der Fingerkuppe, als sich etwas unter den Nagel seines rechten Zeigefingers bohrte.
    „Scheiße!“
    Er steckte den Finger in den Mund und saugte kräftig daran. Der Schmerz ließ nur langsam nach und Ronnie schmeckte das aus der Wunde austretende Blut. Er wusste genau, was geschehen war. Er kannte diesen Schmerz, denn schon mehr als einmal hatte er sich einen Holzsplitter unter den Fingernagel gerammt.
    Das Loch war also mit einer Holzplatte verschlossen worden.
    Schon wollte er sich mit voller Wucht gegen das Hindernis werfen, als er für einen kurzen Augenblick innehielt.
    Was, wenn dieser irre Typ direkt hinter dieser Platte sitzt und mich direkt mit einer geladenen Knarre in Empfang nimmt? Oder er haut mir gleich wieder eins über den Schädel. Er tastete nach der Wunde an seinem Hinterkopf. Das Pochen war noch immer recht heftig, aber das Blut war inzwischen geronnen.
    Aber welche Alternativen hatte er? Wenn es auch nur die geringste Chance gab, Sandy zu finden und ihr zu Hilfe zu kommen, musste er auf die andere Seite dieser Wand.
    Was auch immer ihn dort erwartete.
    Also setzte er sich, mit dem Rücken an die Holzplatte gelehnt, auf den Hintern und stemmte sich mit beiden Füßen vom Boden ab.
    Langsam und mit einem knirschenden Geräusch, gab die Platte nach.
    Ronnie hielt kurz inne und wartete, ob sich auf der anderen Seite etwas tat. Doch es geschah nichts. Niemand schrie auf, er hörte keine hastigen Schritte und niemand rief verzweifelt um Hilfe. Lediglich das Brummen war nun, da er die Holzplatte schon ein gutes Stück nach hinten geschoben hatte, erheblich lauter geworden. Es erinnerte ihn an einen laufenden Motor.
    Vielleicht war gerade wegen dieses Geräusches niemand auf ihn aufmerksam geworden. Bestimmt hatte der Motor, zu was auch immer er gehören mochte, das Knirschen des Holzes übertönt.
    Glück muss man haben , dachte Ronnie und schob die Platte so weit nach hinten, dass der Spalt groß genug für ihn war.
    Unmittelbar vor der Öffnung ging er in die Hocke und schaute vorsichtig hindurch. Und wie er in dem trüben Licht, das aus dem Raum hinter dem Loch in den Gang hineinfiel, feststellen konnte,

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