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DAS SCHLOSS

DAS SCHLOSS

Titel: DAS SCHLOSS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Svart
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du setzt dich auf das Sofa“, sagte Kid, der noch immer unmittelbar vor Sandy stand und das Geschehen aus der Ferne mit seinem Revolver dirigierte.
    Jetzt oder nie , dachte Sandy. Wenn ich es jetzt nicht wage, ist die Chance wahrscheinlich ein für allemal dahin. Wenn er diesen Jonas erst erschossen oder ihn auch nur außer Gefecht gesetzt hat, werden Vanessa und ich kaum noch eine Chance gegen ihn haben. 
    Bemüht, möglichst kein Geräusch zu verursachen und damit Kids Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, begann sie, ihre Hände unter den Bund ihrer Hose zu schieben. Solange er in ihrer Nähe stand, hatte sie eine gute Chance, ihren Plan umzusetzen. Hoffentlich würden die anderen beiden schnell genug schalten, wenn es so weit war.
    Sie sah, wie Jonas sich auf dem Sofa niederließ.
    „So ist es gut. Vanessa, siehst du das Fass? Neben dem Sofa.“
    Vanessa nickte. „Ja.“
    Sandys Finger waren eiskalt, als sie sie behutsam zwischen ihre Schamlippen schob und nach dem Gegenstand tastete, den sie zuvor mit wildem Herzklopfen hineingeschoben hatte.
    Jetzt hat es also doch etwas Gutes, dass der Mistkerl mir keine Unterhose gegeben hat.
    „Dahinter liegen ein Seil und eine Rolle breites Klebeband. Nimm beides und gehe damit zurück zum Sofa.“
    Sandy frohlockte, als ihre Finger ihr Ziel erreichten. Jetzt musste sie den Gegenstand nur noch…
    In diesem Augenblick drehte Kid sich um und sah zu ihr hinunter.
    „Was machst du denn da?“
    Sandy spürte, wie ihr Herzschlag aussetzte. Und ohne sich selbst sehen zu können, wusste sie, dass nun auch die letzte verbliebene Farbe aus ihrem Gesicht gewichen war.
    Verdammter Mist. Warum ausgerechnet jetzt, wo ich so kurz vor dem Ziel bin? Warum musstest du dich ausgerechnet jetzt umdrehen, du verfluchtes Arschloch?
    Sie schloss die Augen und rechnete damit, dass Kid die Waffe heben und sie einfach erschießen würde. Aber der tödliche Schuss blieb aus.
    Stattdessen lachte Kid. „Na, du hast ja vielleicht Nerven. Besorgst du´s dir etwa selbst? Wow. Ich hätte nicht gedacht, dass dich das alles hier so antörnt. Mein Kompliment. Wirklich. Vielleicht habe ich dich tatsächlich falsch eingeschätzt. Vielleicht werden wir noch länger Spaß miteinander haben, als ich gedacht habe.“
    Sandy öffnete die Augen und sah ihn an.
    „Mach ruhig weiter. Wenn du soviel Freude an unserem kleinen Treffen hast, möchte ich sie dir ja schließlich nicht verderben.“ Dann wandte er sich wieder Jonas und Vanessa zu.
    Sandy atmete tief durch.
    Puh, das war knapp. Mein Glück, dass dieser Penner so sehr von sich überzeugt ist.
    Langsam zog sie ihre Hände wieder aus der Hose heraus. Ihre größte Sorge war, dass der glitschige Gegenstand, den sie mühsam mit ihrem Mittel- und Zeigefinger festhielt, ihr aus der Hand rutsche und zu Boden fiel. Das Geräusch hätte sie mit Sicherheit verraten und ihren Plan zunichte gemacht.
    „Zuerst wirst du ihm mit dem Klebeband die Handgelenke zusammenbinden. Und wehe, du machst das nicht richtig. Ich kontrolliere das, wenn du fertig bist.“
    Vanessa ging zu Jonas und blieb unmittelbar vor ihm stehen. Dann begann sie, nach dem Anfang des Klebebandes zu suchen.
    Zufrieden betrachte Sandy das winzige Schweizertaschenmesser in ihrer Hand. Das Messer, auf dem Ronnies Initialen eingraviert waren. Das Messer, das er, lange vor ihrer gemeinsamen Zeit, von einer Exfreundin zum Geburtstag bekommen hatte und dessen bloße Anwesenheit schon so oft für Streitigkeiten zwischen ihnen beiden gesorgt hatte. Doch das alles war vergessen. Sie hätte kaum in Worte fassen können, wir dankbar sie in diesem Augenblick dafür war, es in den Händen zu halten.
    Die Zeit drängte. Sie musste den Angriff starten, bevor Vanessa Jonas die Hände gefesselt hatte.
    Mit zitternden Fingern klappte sie die kleine Klinge heraus. Und zum ersten Mal wünschte sie sich, sie wäre nur ein ganz klein wenig größer gewesen.
    „Wird´s bald? Oder muss ich nachhelfen?“
    „Nein, ich hab´s schon. Es war nur etwas schwierig, den Anfang zu finden. Hier!“ Vanessa drehte sich um und demonstrierte Kid das von der Rolle gelöste Klebeband.
    „Also gut. Dann fang an.“ Er blickte kurz auf seine Armbanduhr. „Aber zügig, die Zeit wird langsam etwas knapp.“
    In diesem Moment stach Sandy zu.

 
     
     
     
     
    KAPITEL 53
     
    Kids markerschütternder Schrei hallte durch den Keller.
    Er fuhr herum und brüllte Sandy an, die sich in Erwartung übelster Schläge auf den Boden wegduckte.
    Dann

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