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Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition)

Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition)

Titel: Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Kearsley
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schien.
    Er erblickte 1664 das Licht der Welt, ein Jahr vor der Pestepidemie und vier Jahre nach der Restauration der Stuarts unter King Charles II. Als Charles starb und sein katholischer Bruder James auf den Thron kam, griff Hooke zu den Waffen und schloss sich den Aufständischen an, wechselte jedoch nach einer Weile die Seiten und konvertierte vom protestantischen zum katholischen Glauben, um einer der tapfersten Anhänger von James zu werden – allerdings vergebens, denn in England waren die Protestanten in der Überzahl, und ein katholischer König hatte kaum Chancen, sich lange auf dem Thron zu halten. Seine eigene Tochter Mary und deren Ehemann William of Orange machten ihm den Titel streitig. Und das bedeutete Krieg.
    Nathaniel Hooke war immer mitten im Getümmel. Er kämpfte für James in Schottland, wurde als Spion gefangen genommen und im Tower von London festgehalten. Nach seiner Entlassung griff er sofort wieder zu den Waffen, und als alle Schlachten vorüber waren, William und Mary regierten und James ins Exil floh, begleitete ihn sein treuer Kämpe nach Frankreich.
    Doch so leicht gab sich Hooke nicht geschlagen: Er machte sich daran, eine schottisch-französische Invasion vorzubereiten, um die im Exil lebenden Stuarts wieder auf den Thron zu bringen, eine Invasion, die fast gelang.
    Noch heute, viele Jahre nach Hookes Tod, erinnert man sich an die tragisch-romantische Geschichte von Culloden und Bonnie Prince Charlie. Doch nicht in jenem kalten Winter von Culloden kamen die Jakobiten, die Anhänger von James und den Stuarts, der Verwirklichung ihres Plans am nächsten, sondern im Frühjahr 1708, als eine französisch-schottische Flotte – Hookes Idee – vor der Küste Schottlands im Firth of Forth ankerte. An Bord des Flaggschiffs befand sich der groß gewachsene zwanzigjährige James Stuart, nicht der James, der aus England geflohen war, sondern sein Sohn, den viele in Schottland wie in England als ihren wahren König erachteten. Am Ufer erwarteten ihn Highlander und treue schottische Adelige, um sich mit ihm gegen die geschwächten englischen Truppen im Süden zu wenden.
    Nun trugen lange Monate sorgfältiger Vorbereitungen und geheimer Zusammenkünfte Früchte, und der Moment schien nahe, in dem wieder ein Stuart-König Anspruch auf den englischen Thron erheben würde.
    Wie dieses große Abenteuer fehlschlug und warum, gehört zu den faszinierendsten Kapiteln der damaligen Geschichte. Intrigen, Verrat, geheime Dokumente und Briefe, Gerüchte und gezielte Fehlinformationen, die noch Jahrhunderte später für bare Münze genommen wurden, spielten eine Rolle.
    Die meisten heute bekannten Fakten wurden von Nathaniel Hooke überliefert, dessen Briefe ich gelesen hatte und dessen Spuren ich in den Räumen von Saint-Germain-en-Laye gefolgt war. Ich wusste alles über seine Ehe, seine Kinder, sein relativ langes Leben und sein Ende. Umso mehr frustrierte es mich, dass ich mich nach fünf Monaten des Schreibens immer noch abmühte, seine Figur auf die Seiten meines Romans zu bannen.
    Jane merkte, wie schwer ich mich tat, aber sie wusste auch, dass ich nicht gern über meine Probleme sprach, also näherte sie sich dem Thema indirekt. »Letztes Wochenende hab ich deine Kapitel gelesen …«
    »Wann kommst du denn noch dazu?«
    »Zum Lesen ist immer Zeit. Jedenfalls hab ich bei der Lektüre überlegt, ob du die Geschichte nicht aus einer anderen Perspektive schildern solltest … aus der eines neutralen Erzählers, ähnlich wie Fitzgeralds Nick im Großen Gatsby . Jemand, der nicht so unmittelbar in die Story verwickelt ist, könnte sich vielleicht freier bewegen und die Szenen für dich miteinander verbinden. War nur so ein Gedanke …« Dann wandte sie sich einem anderen Thema zu, weil sie ahnte, dass ich auf einen solchen Vorschlag erst einmal abwehrend reagieren würde.
    Zwanzig Minuten später, als ich mich gerade köstlich über ihre trockene Beschreibung des Windelwechselns amüsierte, streckte ihr Mann Alan den Kopf herein.
    »Wisst ihr eigentlich, dass unten eine Party im Gange ist?«, fragte er mit gespielt mürrischem Gesichtsausdruck. »Ich kann nicht die ganze Zeit den Alleinunterhalter geben.«
    »Schatz«, sagte Jane, »es sind deine Verwandten.«
    »Umso mehr Grund, mich nicht mit ihnen allein zu lassen.« Dabei zwinkerte er mir zu. »Hoffentlich zwingt sie dich nicht zu beruflichen Gesprächen. Ich hab ihr gesagt, sie soll dich in Ruhe lassen. Sie kann einfach nicht

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