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Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition)

Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition)

Titel: Das schottische Vermächtnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Kearsley
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der Earl gerade zu Hooke: »Ich werde das Schriftstück lesen, und wenn ich seinem Inhalt zustimme, unterzeichne ich es.« Er spießte mit dem Messer ein Stück Hammelbraten auf, bevor er beiläufig hinzufügte: »Allerdings wundert es mich, dass Sie den Duke of Hamilton dazu gebracht haben zu unterschreiben.«
    Hooke blinzelte. »Bei den beiden Lords, die nicht unterzeichnet haben, handelt es sich nur um die, mit denen ich tatsächlich sprechen konnte. Leider fühlte sich der Duke of Hamilton nicht gut genug, um mich zu empfangen.«
    »Das heißt, er hat nicht unterschrieben?«, erkundigte sich der Earl.
    »Ja.«
    »Verstehe. Nun«, erwiderte der Earl lächelnd, »etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet.« Er spießte ein weiteres Stück Braten auf. »Wissen Sie, dass wir einen Brief von Mr. Hall, dem Freund des Duke, erhalten haben?«
    Hooke hob fragend eine Augenbraue. »Tatsächlich?«
    »Das Schreiben traf in der Nacht ein, als Sie schliefen, und in der Aufregung um Monsieur de Ligondez’ Ankunft heute Morgen habe ich es ganz vergessen«, sagte die Countess. »Mr. Hall bittet mich in dem Brief, Ihnen mitzuteilen, dass er auf Anweisung des Duke nach Norden kommen wird, um die Verhandlungen mit Ihnen wiederaufzunehmen. Er hofft, dass Sie nicht vorher abreisen oder ohne ihn Beschlüsse fassen.«
    »Aha.« Nach kurzem Überlegen wandte sich Hooke an Monsieur de Ligondez. »Wäre es Ihnen möglich, noch ein paar Tage auf offener See zu kreuzen?«
    De Ligondez nickte. »Ja.«
    »Glauben Sie wirklich, dass der Duke sich jetzt mit Ihnen in Verbindung setzen wird, nachdem er Sie so lange hat warten lassen?«, fragte Moray nun Hooke.
    »Ich kenne den Duke viele Jahre«, erwiderte Hooke. »Wir saßen beide im Tower ein. Ich weiß um seine Fehler, aber wenn er mich bittet, ein paar Tage länger zu bleiben, damit ich mir seine Vorschläge anhöre, kann er das von mir erwarten.«
    »Vielleicht fürchtet der Duke, dass Ihre Pläne ohne ihn erfolgreich sind, Colonel Hooke«, sagte der Earl. »Meiner Ansicht nach bewegt ihn nichts anderes als diese Angst dazu, Mr. Hall zu Ihnen zu schicken.«
    Moray interpretierte die Sache anders. »Vielleicht möchte der Duke uns ja auch hinhalten?«
    »Aber warum?«, fragte Hooke.
    »Wie der Earl bereits gesagt hat: Hier kann es keine Sicherheit geben. Und viele der Männer, die ihren Namen unter das Schriftstück gesetzt haben, würden einen sehr hohen Preis zahlen, wenn es in die Hände von Queen Anne gelangte.« Er sah Hooke an. »Mein Bruder William hat doch als Laird of Abercairney unterzeichnet, oder?«
    »Ja.«
    »Dann müssen Sie verzeihen, Colonel, wenn ich Ihre Freundschaft mit dem Duke geringer schätze als das Leben meines Bruders – oder mein eigenes.«
    Hooke dachte nach. »Das kann ich verstehen«, sagte er schließlich, »aber ich muss meinem Gewissen folgen. Wir warten noch ein paar Tage auf Mr. Hall.«
    Wodurch Sophia Zeit mit Moray gewann, wenn auch nicht viel.
    In der Nacht, als sie nebeneinander im Bett lagen, hatte sie versucht, sich jede Nuance seines Körpers einzuprägen, sein Gesicht, die kurz geschnittenen dunklen Haare. Nun wusste sie, wie sie sich unter ihren Fingern anfühlten, wie der Schatten seiner Wimpern nach dem Liebesakt auf seine Wangen fiel.
    Mit geschlossenen Augen hatte er gemurmelt: »Was schaust du an?«
    »Dich.«
    »Hast du nicht in den letzten Tagen mehr von mir gesehen als für ein Mädchen gut ist?« Er öffnete halb die Augen.
    Ihr Blick wanderte zu einem Riss an der Decke. »John?«
    »Aye?«
    »Warum hast du mich nie gefragt, ob ich dich begleiten möchte?«
    »Mädel.«
    »Ich bin noch nicht lange in Slains und würde keinem sonderlich fehlen, wenn ich wegginge.«
    »Ich kann dich nicht mitnehmen.«
    In ihrem Herzen tat sich ein Riss auf, ganz ähnlich dem an der Decke. Moray drehte ihr Gesicht zu sich. »Schau mich an«, sagte er mit leiser Stimme. »Ich möchte dich nicht nach Frankreich oder Flandern bringen, wo Krieg herrscht. Das wäre kein Leben für die Frau, die ich liebe.« Sie spürte seine Hand warm an ihrer Wange. »Noch vor Ende dieses Jahres wird der König auf schottischem Boden sein und ich ebenfalls, und dann können wir uns ein gemeinsames Leben aufbauen. Nicht in Frankreich, sondern zu Hause in Schottland. Bist du bereit, darauf zu warten?«
    Was konnte sie anderes tun als zu nicken und sich von ihm küssen zu lassen? In seinen Armen hatte sie das Gefühl, die Welt sei weit weg.
    Sie hätte viel darum gegeben,

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