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Das schwarze Buch der Geheimnisse (German Edition)

Das schwarze Buch der Geheimnisse (German Edition)

Titel: Das schwarze Buch der Geheimnisse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F.E. Higgins
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drückte mich gegen die Wand und versuchte, mich im Halbdunkel möglichst unsichtbar zu machen.
    Vor dem Kaminfeuer blieb Jeremiah stehen und ließ sich den Hosenboden wärmen. Er verschränkte die Arme und schnupperte mit gerümpfter Nase, als hinge ein schlechter Geruch im Zimmer. Joe goss Schnaps in die beiden Gläser, in das eine mehr, ins andere weniger, und reichte die große Portion dem Besucher. Jeremiah leerte es mit einem Zug.
    »Mr Zabbidou«, sagte er. »Ich will gleich zur Sache kommen. Von Haarspaltereien halte ich nicht viel. Ich sage gern klipp und klar, was ich meine.«
    »Und das wäre?« Joe blieb merkwürdig gelassen, aber mir drehte sich fast der Magen um.
    »Eine Weile habe ich mich tatsächlich von Euch täuschen lassen, aber jetzt bin ich Euch auf die Schliche gekommen. Ich durchschaue Euer Spiel.«
    Mit einem selbstgefälligen Lächeln im Gesicht wartete er auf Joes Reaktion, als rechnete er mit Lob.
    »Mein Spiel?«
    »Ich will nicht bestreiten, dass Ihr mir und meinem Geschäft endlose Scherereien verursacht habt. Zuerst dachte ich, Ihr wollt eine Verschwörung gegen mich anzetteln. Ich habe das Kommen und Gehen mitten in der Nacht beobachtet. Die Dorfleute hielten Euch für eine Art Held, aber ich habe nie verstanden, warum. Für mich wart Ihr immer nur ein Ärgernis. Jetzt aber weiß ich Bescheid, und ich komme, weil ich Eure Hilfe in Anspruch nehmen will.«
    Er wirkte fahrig, Schweißtropfen rannen ihm aus dem Haar über die Stirn. Er tupfte sie mit dem Taschentuch ab.
    »Was?«, rief ich, bevor ich mich bremsen konnte. Ich sah zu Joe hinüber. »Das glaubt Ihr doch wohl nicht?«
    Mit einem Wink gebot mir Joe zu schweigen. »Wie kann ich Euch helfen, Mr Ratchet?«
    Jeremiah seufzte tief, setzte sich und zwängte sein wabbelndes Hinterteil in den Sessel. Dann fing er zu meiner Verblüffung an zu schluchzen. Kein sehr erfreulicher Anblick.
    »Ich möchte mich von einem schrecklichen Geheimnis befreien«, murmelte er durch die Tränen. »Ich weiß nicht, an wen ich mich sonst wenden soll. Ihr seid der Einzige, der helfen kann.«
    Ich konnte mich kaum beherrschen. Ratchet wollte ein Geständnis machen? Ratchet weinte? Das musste ein Trick sein. Aber Joe machte weiter, als sei dieses Benehmen völlig normal.
    »Und wie kann ich das?«, fragte er freundlich.
    Jeremiah linste zwischen seinen Wurstfingern hindurch. »Mit dem Buch«, sagte er. »Mit dem Schwarzen Buch der Geheimnisse.«
    Empört schüttelte ich den Kopf. Jeremiah Ratchet war nicht einen einzigen Tropfen Tinte in diesem Buch wert. Ich wollte gerade etwas in dieser Art sagen, aber Joe war schneller.
    »Eine kluge Entscheidung«, sagte er. »Ludlow, hol bitte das Buch.«
    Ich war vor Ratlosigkeit wie gelähmt. Joe ging auf dieses Affentheater ein! Er würde Ratchets Geheimnis tatsächlich kaufen. Warum? Um ihn zu erpressen, wie Polly vorgeschlagen hatte? So etwas würde Joe bestimmt nicht tun!
    »Das Buch, Ludlow!«, wiederholte Joe nachdrücklich.
    Während ich zu meiner Nische neben dem Kamin schlurfte, spürte ich die ganze Zeit Ratchets Blick auf mich gerichtet. Ich zog das Buch unter meinem Strohsack hervor und wollte es gerade auf den Tisch legen, da fuhr Jeremiah mit einem lautenSchmatzgeräusch aus seinem Sessel und stürzte sich auf mich. Die Geschwindigkeit seiner Bewegung war verblüffend, sein schwerer Körper verlieh ihm große Wucht, und ich hielt mir Schutz suchend die Arme vor den Kopf. Jeremiah stieß mich grob gegen den Tisch. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie das Buch, das mir aus den Händen gerutscht war, mit flatternden Seiten durch die Luft flog, wie eine dicke Hand danach griff und es auffing.
    Jeremiah Ratchet war im Besitz des Schwarzen Buches der Geheimnisse.

Kapitel 33

    Ein Tausch
    E s kam zu einer komischen Szene. Jeremiah war durch das Überraschende seines Angriffs und durch sein Gewicht im Vorteil, aber der Schnaps, den er intus hatte, glich diesen Vorteil wieder aus. Joe war leichtfüßig und der Schnellere von beiden. Mit einer Geschwindigkeit, die sich jedem physikalischen Gesetz entzog, und mit der Flinkheit und Anmut einer jungen Gazelle sprang er über die Sessellehne, war in zwei Sätzen neben Jeremiah und schlug ihm das Buch aus den schwitzigen Händen. Jeremiah fluchte und schwankte wie ein betrunkener Elefant von einer Seite des Zimmers zur anderen, während Joe seinen ungeschickten Versuchen, wieder nach dem Buch zu greifen, gewandt auswich. Ich lag auf dem Boden, zu nichts zu gebrauchen,

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