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Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus

Titel: Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Stephen;Straub King
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ab und schickt Bobby Dulac mit einem Nicken die Zufahrt hinunter, wo die Menge inzwischen auf einige wenige Hartnäckige zusammengeschrumpft ist, die an ihren Autos lehnen. Brown und Black schütteln dem Leichenbeschauer die Hand und beraten sich mit den Spezialisten, die mit dem Spurensicherungswagen gekommen sind.
    »Also, Arnold«, sagt Jack, »Sie sind doch gern ein Cop, oder nicht?«
    »Ich? Ich liebe meinen Beruf als Cop.« Arnold schafft es nicht ganz, Jacks Blick zu erwidern. »Und ich könnte ein guter sein, ich weiß, dass ich das könnte, aber der Chief hat nicht genug Vertrauen zu mir.« Er rammt seine zitternden Hände in die Hosentaschen.
    Jack fühlt sich zwischen Mitleid für diesen erbärmlichen Möchtegern und dem Drang, ihn mit Fußtritten bis ans Ende der Zufahrt hinunterzujagen, hin und her gerissen. Ein guter Cop? Arnold könnte nicht einmal ein guter Pfadfinderführer sein. Durch seine Schuld ist Dale Gilbertson öffentlich abgekanzelt worden, wobei er sich vermutlich wie an den Pranger gestellt vorgekommen ist. »Aber Sie haben sich nicht an Ihre Befehle gehalten, stimmt’s, Arnold?«
    Arnold bebt wie ein vom Blitz getroffener Baum. »Was? Ich hab nichts getan.«
    »Sie haben jemandem davon erzählt. Vielleicht sogar mehreren Leuten.«
    »Nein!« Arnold schüttelt heftig den Kopf. »Ich habe nur meine Frau angerufen, das war alles.« Er wirft Jack einen flehentlichen
Blick zu. »Der Fisherman hat mit mir geredet, er hat mir erzählt, wo er die Leiche des Mädchens versteckt hat, und das wollte ich Paula wissen lassen. Ehrlich, Holl… äh, Lieutenant Sawyer, ich bin nicht davon ausgegangen, dass sie jemanden anrufen würde, ich wollte’s ihr nur erzählen .«
    »Schlechter Zug, Arnold«, sagt Jack. »Sie werden dem Chief melden, was Sie getan haben, und zwar gleich jetzt. Dale verdient nämlich zu erfahren, was schief gegangen ist, und er sollte sich nicht selbst die Schuld daran geben müssen. Sie mögen Dale doch, oder?«
    »Den Chief?« Arnolds Stimme schwankt vor Respekt vor seinem Chief. »Klar tue ich das. Er ist, er ist … er ist ein großartiger Kerl. Aber wird er mich nicht rausschmeißen?«
    »Das muss er entscheiden, Arnold«, sagt Jack. »Sie hätten’s verdient, wenn Sie mich fragen, aber vielleicht haben Sie ja noch mal Glück.«
    Der Verrückte Ungar schlurft in Richtung Dale davon. Jack beobachtet beider Gespräch einen Augenblick lang, dann geht er an ihnen vorbei zur Schmalseite des verfallenen Gebäudes, wo Beezer St. Pierre und Wendell Green sich in unheilvollem Schweigen gegenüberstehen.
    »Hallo, Mr. St. Pierre«, sagt er. »Hallo, Wendell.«
    »Ich lege Beschwerde ein«, sagt Green. »Ich berichte über die größte Story meines Lebens, und dieser Bauernlümmel ruiniert mir einen ganzen Film. So darf man die Presse nicht behandeln; wir haben das Recht, alles zu fotografieren, was zum Teufel wir wollen.«
    »Sie hätten vermutlich auch behauptet, Sie hätten ein Recht darauf, die Leiche meiner Tochter zu fotografieren.« Beezer sieht zu Jack hinüber. »Dieser Scheißkerl hat Teddy und die anderen Schwachköpfe dafür bezahlt, dass sie sich wie Idioten aufführen, damit niemand merkt, wie er sich dort reinschleicht. Er hat das Mädchen fotografiert.«
    Wendell tippt Jack mit dem Zeigefinger gegen die Brust. »Das kann er nicht beweisen. Aber ich will Ihnen etwas sagen, Sawyer. Ich habe Fotos von Ihnen gemacht. Sie haben Beweismaterial auf der Ladefläche Ihres Trucks versteckt, und ich habe Sie auf frischer Tat ertappt. Denken Sie also lieber
noch mal nach, bevor Sie versuchen, sich mit mir anzulegen. Ich kann Sie auffliegen lassen.«
    Ein gefährlicher roter Nebel scheint Jacks Kopf auszufüllen. »Sie wollten Fotos von der Mädchenleiche verkaufen?«
    »Was kümmert Sie das?« Ein hässliches Grinsen verbreitert Wendell Greens Mund. »Sie sind auch nicht gerade lilienweiß, stimmt’s? Vielleicht können wir einander nützen, hä?«
    Der rote Nebel wird dichter und trübt Jacks Blick. »Wir können einander nützen?«
    Beezer St. Pierre ballt seine gewaltigen Fäuste, streckt die Finger und ballt wieder die Fäuste. Beezer, das weiß Jack, deutet seinen Tonfall genau richtig, aber die Vision von Dollarzeichen hält Wendell Green so gepackt, dass er Jacks Drohung als simple Frage versteht.
    »Lassen Sie mich einen neuen Film einlegen und die Aufnahmen machen, die ich brauche, dann behalte ich für mich, was ich über Sie weiß.«
    Beezer senkt den Kopf und ballt

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