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Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus

Titel: Das schwarze Haus - King, S: Schwarze Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Stephen;Straub King
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ich. Was haben Sie gesagt?«

    Wendell, dessen einzige Reaktion ein finsterer Blick ist, reißt Beezer die Kamera aus der Hand.
     
    Als die beiden Beamten der State Police schließlich vortreten, empfindet Jack eine Mischung aus Enttäuschung und Erleichterung. Was sie tun werden, ist offensichtlich, also sollen sie’s tun. Perry Brown und Jeff Black werden Dale den Fall Fisherman wegnehmen und eigene Ermittlungen anstellen. Von nun an wird Dale von Glück sagen können, wenn vom Tisch der State Police gelegentlich ein paar Krümel für ihn abfallen. Am meisten bedauert Jack, dass Brown und Black in dieses Irrenhaus, in diesen Zirkus geraten sind. Sie haben die ganze Zeit auf ihren Augenblick gewartet – in gewisser Beziehung darauf gewartet, dass der örtliche Polizeichef seine Unfähigkeit beweist -, aber was sich jetzt abspielt, ist eine öffentliche Demütigung für Dale, und Jack wünscht sich, es wäre nicht dazu gekommen. Er hätte sich nicht vorstellen können, dass er für das Auftauchen einer Bikergang an einem Tatort einmal dankbar sein würde, aber so schlimm sind die derzeitigen Verhältnisse nun eben. Beezer St. Pierre und seine Freunde haben die Sensationslüsternen wirkungsvoller im Zaum gehalten als Dales Leute. Die Frage ist nur: Wie haben all diese Menschen davon erfahren?
    Abgesehen von dem Schaden, den Dales Ruf und Selbstachtung erleiden werden, bedauert Jack es nicht sonderlich, dass für den Fall jetzt andere zuständig sein werden. Brown und Black sollen ruhig alle Keller in der French County durchsuchen; Jack hat das Gefühl, dass sie nicht weiter kommen werden, als es der Fisherman zulässt. Um weiterzukommen, glaubt er, müsste man sich in Richtungen bewegen, die Brown und Black nie verstehen könnten, und Orte aufsuchen, die ihrer Überzeugung nach nicht existieren. Weiterkommen bedeutet, dass man Freundschaft mit dem Opopanax schließen muss, und Männer wie Braun und Black misstrauen allem, was auch nur nach Opopanax riecht. Das bedeutet wiederum, dass Jack trotz allem, was er sich seit dem Mord an Amy St. Pierre gesagt hat, den Fisherman allein fassen muss. Oder vielleicht nicht ganz allen. Dale wird schließlich viel mehr freie Zeit haben,
und unabhängig davon, wie schäbig die State Police ihn behandelt, ist Dale zu sehr in diesen Fall verwickelt, um ihn zu den Akten legen zu können.
    »Chief Gilbertson«, sagt Perry Brown, »ich glaube, wir haben hier genug gesehen. Nennen Sie das einen Tatort absperren?«
    Dale wendet sich von Teddy Runkleman ab und dreht sich frustriert zu den Staties um, die sich wie SA-Männer nebeneinander aufgebaut haben. Sein Gesichtsausdruck verrät Jack, dass er genau weiß, was geschehen wird, und nur hofft, dass es nicht demütigend brutal wird. »Ich habe getan, was ich konnte, um dieses Gebiet abzusperren«, sagt Dale. »Nachdem der Notruf eingegangen war, habe ich meine Leuten persönlich angewiesen, paarweise in vernünftigen Abständen rauszufahren, um niemanden neugierig zu machen.«
    »Chief, Sie müssen Ihr Funkgerät benützt haben«, sagt Jeff Black. » Irgendwer muss mitgehört haben.«
    »Mein Funkgerät war ausgeschaltet«, sagt Dale. »Und meine Leute wissen, dass sie nichts Dienstliches weitertratschen dürfen. Aber wissen Sie was, Lieutenant Black? Wo der Fisherman doch uns angerufen hat, vielleicht hat er da auch verschiedene andere Bürger anonym angerufen.«
    Teddy Runkleman hat diese Diskussion verfolgt wie ein Zuschauer ein Tennisfinale.
    »Zuerst noch etwas anderes«, sagt Perry Brown. »Was haben Sie mit diesem Mann und seinen Freunden vor? Wollen Sie nicht eine Anzeige gegen sie aufnehmen? Der Anblick seines Gesichts geht mir auf die Nerven.«
    Dale überlegt einen Augenblick, dann sagt er: »Ich nehme keine Anzeige gegen sie auf. Verschwinden Sie, Runkleman.« Als Teddy sich entfernen will, sagt Dale: »Augenblick noch. Wie seid ihr hergekommen?«
    »Über die alte Straße«, sagt Teddy. »Fängt hinter Goltz’s an und führt genau hierher. Die Thunder Five sind sie auch gefahren. Und dieser Mr. Green, der große Reporter.«
    »Wendell Green ist hier?«
    Teddy zeigt zur Schmalseite der Ruine hinüber. Dale wirft einen Blick über die Schulter, und Jack sieht ebenfalls in diese
Richtung und wird Augenzeuge, wie Beezer St. Pierre den Film aus der Kamera fetzt, während Wendell Green ihn in hilfloser Wut beobachtet.
    »Noch eine Frage«, sagt Dale. »Wie habt ihr erfahren, dass die Leiche der kleinen Freneau hier draußen

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