Das Schweigen der Schwaene
ihn. »Sie Hurensohn.« Er fuhr auf und versetzte Gardeaux einen Schlag ins Gesicht.
Rivil trat Nicholas in den Bauch, und Marple schlug ihm den Knauf seiner Waffe gegen den Kopf, so dass er benommen zu Boden ging.
Gardeaux' Gesicht war über ihm. Seine Lippe war aufgerissen und blutete, und sein Lächeln hatte sich gelegt. »Holt mir Pietros Schwert.«
Während Rivil in Richtung der Bühne ging, versuchte Nicholas, sich zu erheben, doch Gardeaux stellte ihm einen Fuß auf die Brust.
»Fühlen Sie sich hilflos, Tanek? Haben Sie solche Angs t, dass Sie am liebsten kotzen würden? « Rivil reichte ihm Pietros Schwert. »Aber das ist noch nichts im Vergleich zu dem, was Sie in ein oder zwei Tagen erwartet.« Das Schwert zielte auf die Stelle oberhalb von Nicholas' Schulter. »Nicht zu tief.
Schließlich will ich, dass Ihr Tod schön langsam kommt.«
Nicholas sah die Spitze des Schwerts aufblitzen, als sie sich seiner Schulter näherte, und dann trieb Gardeaux die Waffe wenige Millimeter in ihn hinein.
Nicholas biss die Zähne aufeinander, damit ihm kein lauter Schmerzensschrei entfuhr, und Gardeaux zog das Schwert wieder aus ihm heraus.
Warmes Blut strömte aus seiner Schulter, und Nicholas machte die Augen zu.
»Frohes Neues Jahr.«
Gardeaux wirbelte herum.
Zahlreiche Menschen strömten durch die Tür des Auditoriums, und er starrte sie verwundert an. Dann kam auch noch das Orchester herein und bewegte sich unter den Klängen eines bekannten Neujahrsliedes auf die Bühne zu.
»Was in aller Welt hat das zu bedeuten? «
Konfetti wirbelte durch die Luft und Knallfrösche brachen los.
»Frohes Neues Jahr! «
»Mein Gott, da ist der Premierminister«, Gardeaux blickte auf Nicholas hinab. »Rivil, schaffen Sie ihn hier raus! Durch die Hintertür. Sie haben ihn noch nicht gesehen.« Vorsichtig reinigte er Pietros Schwert und schob es unter einen Sitz. Dann zog er ein Taschentuch hervor und tupfte an seiner Lippe herum.
»Marple, das Schwert von Karl dem Großen liegt noch auf dem Laufsteg. Sagen Sie Pietro, dass er es holen soll, ehe einer dieser Narren drüber stolpert.« Er setzte ein Lächeln auf und ging in Richtung der Gäste davon.
Rivil zog Nicholas auf die Füße und zerrte ihn zur Hintertür, doch mit einem Mal trat ihm Nell in den Weg. »Ich kümmere mich um ihn.«
Als er versuchte, sie zur Seite zu schieben, wiederholte sie: »Ich kümmere mich um ihn«, und zog eine Waffe aus den Falten ihres Kleids. Ihre Stimme zitterte. »Lassen Sie ihn los, Sie Schwein.«
Mit einem Schulterzucken ließ Rivil von Nicholas ab. »Nehmen Sie ihn. Gardeaux hat nur gesagt, dass er ihn hier nicht mehr sehen will. Er ist fertig mit ihm. Es wird ihm egal sein, wer ihn jetzt übernimmt.« Er ging in Richtung der Gästeschar davon, von der Gardeaux inzwischen umgeben war.
Sie legte ihren Arm um Nicholas' Brustkorb, schlang seinen Arm um ihre Schulter und sagte: »Stütz dich auf mich, so gut es geht.«
»Das muss ich wohl. Ich fühle mich nämlich nicht allzu gut.«
»Es tut mir leid«, flüsterte sie, und Tränen strömten über ihr Gesicht. »Ich habe versucht - Kabler - ich konnte nicht...«
»Ich bin zu benommen, um zu verstehen, was du da sagst. Am besten erklärst du es mir später noch einmal.« Er blickte über seine Schulter zurück. »Aber was in aller Welt machen die ganzen Leute hier? «
Sie öffnete die Tür. »Ich war zu spät«, sagte sie in gehetztem Ton. »Ich wusste nicht, wie ich die Wache vor der Tür des Auditoriums ablenken sollte, um rechtzeitig bei dir zu sein. Also bin ich zum Orchester gerannt und habe über das Mikrophon verkündet, dass Gardeaux das neue Jahr dort begrüßen will, wo die Athleten ihre größten Triumphe gefeiert haben. Die Menge hat den Wachposten einfach überrannt. Etwas anderes fiel mir nicht ein.«
»Gut.«
»Es war nicht gut«, widersprach sie ihm. »Ich war zu spät. Sie haben dir wehgetan. Wie schlimm ist es? «
»Ein Schlag auf den Kopf und ein Schwertstich in die Schulter.«
Sie rang nach Luft. Schwertstich. Mit was für einem Schwert?«
»Einem sehr üblen. Dem von Pietro. Ich glaube, du schaffst mich besser in ein Krankenhaus.«
»O Gott.«
Er wurde mit jeder Minute benommener. »Bring mich einfach zu Jamie. O. k.? «
Sie nickte und half ihm über den Hof. Als sie die Zugbrücke erreichten, sahen die Wachposten noch nicht einmal auf.
»Du hast gesagt, ich müsste sie loswerden«, sagte sie.
»Sie interessieren sich nicht für uns.«
»Ebenso wenig
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