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Das Schweigen der Schwaene

Das Schweigen der Schwaene

Titel: Das Schweigen der Schwaene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Rivil kam ein kleiner Mann die Stufen herab. Marple, ein boshafter Kerl, der für seine hervorragenden Reflexe berühmt und für seine Fähigkeiten mit dem Würgeisen berüchtigt war.
    »Kein besonders schönes Wortspiel«, sagte Gardeaux. »Aber es freut mich, dass Sie nicht allzu erschüttert sind. Es macht die Dinge interessanter, wenn Sie nicht so schnell den Mut verlieren.« Sein Blick fiel auf das in Leder gehüllte Schwert, das Nicholas trug, und in seinem Blick flackerte eine gewisse Erregung auf. »Ist es das? «
    Als Nicholas nickte, eilte Gardeaux die Stufen hinab und nahm ihm die Waffe ab. »All der Ärger für nichts und wieder nichts.
    Sie haben nachgelassen, Tanek.« Er begann, das Schwert auszuwickeln. »Schafft ihn vom Hof.«
    »Angenommen, ich habe keine Lust, mitzugehen? « fragte Nicholas.
    »Dann versetzt Ihnen Rivil einen Schlag auf den Kopf und trägt Sie, wohin ich will.« Gardeaux wandte sich zum Gehen. »So einfach ist das.« Er kannte Nicholas gut genug, um zu wissen, dass dieser sich nicht in sinnlose Gefechte verwickeln ließ, und so bedeutete er Rivil und Marple, seinem Gast zu zeigen, wie es ins Auditorium ging.
    23.20 Uhr
    Im Auditorium angekommen, riss Gardeaux das Schwert aus der Lederscheide und hielt es ins Licht. »Göttlich«, flüsterte er.
    »Wunderbar. Ich spüre geradezu seine Kraft.«
    Er strich liebevoll mit der Hand über das Metall, ehe er den  langen Gang in Richtung der Bühne und des Laufstegs hinunterschlenderte. »Bringt ihn her. Sie haben mein Auditorium noch nie gesehen, nicht wahr? Heute nachmittag haben hier die größten Fechtmeister Europas gegeneinander gekämpft. Außer Pietro. Obwohl er wahrscheinlich besser als sie alle ist.« Vor dem Laufsteg blieb er stehen und wies auf den großen, schlanken Fechter, der dort stand. »Darf ich Ihnen Pietro Danielo vorstellen? « In dem weißen Fechtanzug und hinter der Drahtmaske wirkte der Mann so anonym wie ein Roboter. »Ich wünsche mir schon seit langer Zeit, Sie beide gegeneinander kämpfen zu sehen.« Er bot Nicholas das Schwert.
    »Ich überlasse Ihnen sogar die Waffe des Eroberers. Vielleicht bringt sie Ihnen ja Glück.«
    Nicholas ignorierte das Schwert. »Ich kämpfe nicht mit ihm. Ich werde Sie nicht unterhalten, Gardeaux.«
    »Pietro, kommen Sie her.«
    Der Fechter sprang vom Laufsteg und trat mit gezückter Waffe zu Gardeaux und Nicholas. Rivil und Marple wichen furchtsam vor ihm zurück.
    »Zeigen Sie Tanek Ihr Schwert. In letzter Zeit hat er sein Interesse an Fechtwaffen entdeckt.«
    Pietro zielte mit dem Schwert in Richtung von Nicholas' Brust.
    »Sehen Sie sich die Spitze an, Tanek.«
    Die stählerne Spitze schimmerte feucht im starken Deckenlicht.
    »Colona. Als ich erfuhr, dass Sie kommen, habe ich einen neuen Vorrat in Medellin bestellt. Pietro braucht Ihnen nur einen winzigen Kratzer zuzufügen, und schon ist es zu spät. Erinnern Sie sich daran, wie klein O'Malleys Wunde war? Aber nur zu Anfang, nicht wahr? Kurze Zeit später formte sich eine winzige Blase um den Kratzer herum. Und als er starb, sah sein Körper wie eine einzige Masse von Blasen und Wunden aus. Der Virus hat ihn von innen gefressen, bis nichts mehr übrig war.«
    Nicholas starrte wie gebannt auf die Spitze des Schwerts. »Ich erinnere mich.«
    »Wenn Pietro Ihnen jetzt die Haut aufschlitzt, haben Sie keine Chance. Also nehmen Sie das Schwert. Es ist eine Waffe. Sie sind ein cleverer Mann. Nutzen Sie die Gelegenheit.«
    »Und wenn ich gewinne, richten Rivil und Marple eine Waffe auf mich und versetzen mir dann einen Stich mit Pietros Schwert.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass dies die beste Gelegenheit Ihres Lebens ist.«
    »Und Sie sitzen da wie Gott und sehen zu, wie Ihr Wille geschieht.«
    »Etwas Aufregenderes gibt es einfach nicht«, sagte Gardeaux und hielt Tanek erneut die von ihm mitgebrachte Waffe hin.
    »Nehmen Sie sie.«
    Pietro schob sein Schwert noch ein bisschen näher an Nicholas'
    Brust heran.
    »Nehmen Sie sie«, wiederholte Gardeaux in sanftem Ton.
    Die Sache ging zu schnell, dachte Nicholas. Noch
    fünfundzwanzig Minuten, bis der Raum endlich im Dunkeln lag.
    »So wollen Sie ja wohl nicht sterben«, sagte Gardeaux.
    Mit einem Mal sah Nicholas Terence vor sich, wie er, sich vor Schmerzen windend, gestorben war, und er trat einen Schritt zurück. »Nein, das will ich nicht.« Er nahm die von Gardeaux gebotene Waffe, machte kehrt und sprang auf den Laufsteg hinauf. »Bringen wir's hinter uns.«
    21.35 Uhr
    Nell riss

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