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Das Schweigen

Das Schweigen

Titel: Das Schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Costin Wagner
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vorbeiging, und dachte an Timo, der zurückge-
    kehrt war. Er fragte sich, wie es ihm ging. Es war eine
    merkwürdige Begegnung gewesen, vor einigen Tagen.
    Wie lange war es her? Er hatte es in seinem Notizbuch
    notiert.
    Er mochte Timo. Hatte ihn immer gemocht, selbst in
    der Zeit, als er sich Sorgen gemacht hatte, nach Timos
    Verschwinden und dieser schlimmen Sache, die Timo
    und ihm ... passiert war.
    Er fragte sich, ob Timo das überhaupt wusste ... ob
    Timo wusste, dass er ihn wirklich gern hatte, sehr gern
    sogar, oder ob Timo ihn vielleicht in einem ganz fal-
    schen Licht sah.
    Er hatte das Gefühl, dass Timo dieses Mal nicht zu-
    rückkehren würde, und er war traurig darüber. Aber
    vielleicht täuschte er sich, denn er hatte auch vor weni-
    gen Tagen nicht im Traum mit Timo gerechnet, also
    konnte Timo durchaus an einem anderen Tag wieder
    überraschend vor seiner Tür stehen. Irgendwann.
    Besänftigt von diesem Gedanken, schaltete er den
    Motor ab und betrachtete die gleichmäßig gestutzte
    Rasenfläche. Es sah schön aus, es gefiel ihm.
    Der Junge warf sich dem Himmel entgegen, als er den
    Mäher in den Schuppen schob.
    »Vorsicht«, rief Pärssinen, aber der Junge schien ihn
    nicht zu hören oder hatte einfach keine Lust auf gute
    Ratschläge.
    Recht hat er ja, dachte Pärssinen, er selbst hasste gute
    Ratschläge, und jetzt begann er schon, selbst welche zu
    erteilen. Er wurde eben wirklich langsam alt.
    Er ging zum neuen Blumenbeet am Rand des Park-
    platzes und verrückte den Sprinkler von rechts nach
    links. Es blühte schon.
    Als er zum Haus zurücklief, rief die alte Kononen,
    dass er das ja gut hinbekommen habe, die Schaukel
    gebe keinen Ton mehr von sich.
    »Danke, danke!« rief er zurück.
    Dann ging er ins Treppenhaus.
    Er sah auf die Uhr.
    Viertel nach sechs.
    Sprinkler am Parkplatz, dachte er.
    Und ein Lob von der alten Kononen.
    Er lächelte, als er ins Dunkel seiner Wohnung trat.

    Danksagung

    Ich danke Niina und Venia, Georg und Wolfgang,
    Esther und meinen Eltern.

    Zentaur 07-10-15

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