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Das Schwein - Ein obzoener Thriller

Das Schwein - Ein obzoener Thriller

Titel: Das Schwein - Ein obzoener Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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…«
    »Ich bin Esther und bin gerade aus unserer Kommune getürmt. Ich fürchte, mein verfickter Bruder hat mich dabei beobachtet.«
    Aber Leonard war sprachlos. Die Kommune? »Du musst eine von den … Epiphaniern sein«, fand er schließlich die Worte. »Bist du irgendwie mit Rektor Solomon verwandt?«
    Das Mädchen schnaubte, als ihr Blick über das heruntergekommene Wohnzimmer schweifte. »Ja, er ist mein verfickter Großvater, der alte Sack. Hey, hast du irgendwas zum Saufen oder Kiffen da?«
    »Äh, nein, tut mir leid«, sagte Leonard. Mir ist auch gerade das burmesische Heroin ausgegangen, aber ich habe jede Menge Hundefutter im Haus … Erst jetzt begann er, seine Gedanken zu ordnen. Eine Außenstehende befand sich in einem Unterschlupf der Mafia. Er hatte das tote Schwein in die Küche plumpsen lassen und die Tür geschlossen. Snowdrop und Sissy lagen weggetreten im hinteren Bereich. Trotzdem musste er enorm vorsichtig sein.
    »Ich muss mich für den Geruch entschuldigen«, kommentierte er den Gestank im Haus. »Ich bin ein … ein Hundezüchter.«
    »Ach ja? Ich habe die Zwinger draußen gesehen.« Sie zog am Ende einer Schlaufe und nahm ihre Haube ab. Üppiges blondes Haar ergoss sich daraus. Sie ist bildschön, dachte Leonard stumm. Selbst in dieser unvorteilhaften Kleidung. Ein üppiger Busen füllte den oberen Teil ihres Kleides fast so weit aus, dass er gegen die großen, klobigen, handgenähten Knöpfe gepresst worden wäre.
    »Gibt es … etwas, was ich für dich tun kann?«
    »Oh, tut mir leid«, sagte sie, während sie immer noch ihre Blicke umherschweifen ließ. »Wow, elektrisches Licht. Habe ich schon seit einer ganzen Weile nicht mehr gesehen. Meine Mutter flüchtete aus der Kommune, als sie noch ein Teenager war, ging dann nach Philly und rutschte in die Drogenszene ab. Du kennst die Geschichte. Als Solomon sie aufgriff, war ich zehn und er brachte sie und mich zurück hierher. Scheiße, dieser Ort ist die Hölle. Ich war die ganze Woche in meinem Zimmer eingesperrt, weil wir grade Penitation hatten.«
    »Ähm …«
    Sie winkte mit einer kleinen, schwieligen Hand. »Das ist ein Teil der ganzen Freakshow, die dort unten abgeht. Allesamt religiöse Knallköpfe. Jede zweite Woche halten sie irgendwelche abgefuckten Rituale oder Feierlichkeiten ab. Die Epiphanier glauben, je härter du leidest, desto weniger schlimm wirst du von Gott bestraft, wenn du krepierst. So ein Haufen Scheiße.«
    Sie setzte sich auf das vergammelte Sofa und lächelte, als wären die verrosteten Federn ein großer Luxus. »Aber die Penitation ist das Allerschlimmste, weil eine ganze Woche lang keiner quatschen oder auch nur sein Zimmer verlassen darf … Sag mal, ist das Schweinescheiße da auf dem Boden?«
    Ups. »Oh, das tut mir leid«, murmelte Leonard. »Es ist, äh, also einer von den Hunden hatte ein kleines Malheur. Ich werde es gleich wegmachen.«
    Das Mädchen – Esther – warf ihren Kopf in den Nacken und lachte. »Wegen mir nicht. Wir sind Farmer da unten. Tierscheiße ist für mich wahrlich nix Ungewohntes.«
    Leonards Augen fixierten sie ungewollt weiter. »Du warst gerade dabei, mir von der Kommune zu erzählen …«
    Sie kickte ihre klobigen Schuhe weg und legte zwei weiß bestrumpfte Füße auf die Lehne des Sofas. »Genau. Solly ist momentan am Toben. Die ganze Kongregation scheißt sich ins Hemd, weil das Schwein weggerannt ist.«
    Leonard hatte das Gefühl, dass sich nicht nur ein Knoten, sondern ein Felsbrocken in seinem Hals bildete. Seine Augen drohten aus ihren Höhlen herauszuspringen. Nach einigen Momenten blickte sie zu ihm auf.
    »Bist du in Ordnung?«
    Knack.
    »Oh, ja, doch«, stammelte Leonard. »Aber ich verstehe nicht. Du hast gesagt, das Schwein sei weggerannt?«
    Sich auf dem Sofa rekelnd, seufzte Esther und schloss ihre Augen, als wäre sie unglaublich müde. »Es ist Teil des Büßer-Festes – das Schwein, meine ich. Und es ist vor der Siebten Nacht verschwunden. Deswegen ist Solly außer sich. Die Penitation kann nicht offiziell zum Abschluss gebracht werden, ehe das Schwein geschlachtet wird. Eigentlich ist die ganze Sache ziemlich witzig …«
    Aber ihre Worte schienen in irgendeine Ablenkung abzugleiten, genauer gesagt eine fühlbare Ablenkung, da sie auf dem Sofa lag und ihre Hände anfingen, sich wie in einer Art Selbstliebkosung sehr langsam auf und ab zu bewegen. »… ziemlich witzig sogar. Ich meine, mein Großvater hat total die Fassung verloren. Für ihn ist es, als

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