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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Todfeindin für eine Frau, die sie zu guter Letzt respektieren und der sie trauen gelernt hatte, erinnerte sich Richard.
    »Anfangs seid Ihr vielleicht nicht mehr als eine Beschützerin des Lord Rahl gewesen, mittlerweile aber seid Ihr für mich und Kahlan sehr viel mehr. Ihr seid so etwas wie unsere Familie.«
    Cara wäre bereit gewesen, ohne Zögern ihr Leben herzugeben, um Richard zu beschützen. Wenn es darum ging, ihn zu verteidigen, war sie nicht nur grausam, sondern frei von jeglicher Angst. Das Einzige, was sie fürchtete, war, ihn zu enttäuschen – und diese Angst stand ihr jetzt überdeutlich ins Gesicht geschrieben.
    »Danke, Lord Rahl«, sagte sie schließlich mit demutsvoller Stimme, »dass Ihr mich in Euren wundervollen Traum mit einbezogen habt.«
    Eine Gänsehaut überlief Richard, als ihn plötzlich eine Woge kalter Angst überkam. Fassungslos presste er eine Hand gegen die Stirn und schob sein Haar zurück. Die beiden Frauen hatten sich mitnichten irgendeine Geschichte ausgedacht, weil sie Angst hatten, ihn mit einer schlechten Nachricht zu konfrontieren. Sie sprachen die Wahrheit.
    Jedenfalls die Wahrheit, so wie sie sich in ihren Augen darstellte; die Wahrheit, die sich irgendwie zu einem Albtraum verkehrt hatte.
    Nichts von alledem vermochte er in seinem Verstand zu etwas Sinnvollem zu formen, nichts davon ergab einen Sinn. Nach allem, was sie mit Kahlan geteilt, was sie mit ihr zusammen durchgemacht hatten, der Zeit, die sie zusammen verbracht hatten, war ihm vollkommen unbegreiflich, wie diese beiden Frauen ihm so etwas erzählen konnten.
    Und doch taten sie es!

3
     
    Richard kniete neben seinem Bettzeug nieder und begann, Kleidungsstücke in sein Bündel zu stopfen. Der kalte Nieselregen, den er durch das kleine Fenster sehen konnte, machte nicht den Anschein, als würde er in Kürze aufhören, daher ließ er seinen Umhang draußen.
    »Was glaubst du eigentlich, was du da tust?«, fragte Nicci.
    Er sah in der Nähe ein Stück Seife liegen und hob es auf. »Wonach sieht es denn aus?«
    Viel zu viel Zeit war bereits verloren, mehrere Tage schon, und das, obwohl er keine Zeit zu vergeuden hatte. Er stopfte das Stück Seife, einige Büschel getrocknete Kräuter und Gewürze sowie einen Beutel mit getrockneten Aprikosen ganz nach unten in das Bündel, ehe er mit hastigen Bewegungen sein Bettzeug zusammenrollte. Cara hatte es aufgegeben, ihn auszufragen oder Einwände vorzubringen, und ging stattdessen daran, ihre eigenen Sachen zusammenzupacken.
    »Das habe ich nicht gemeint, wie du sehr wohl weißt.« Nicci kniete neben ihm nieder, nahm seinen Arm und zog ihn herum, sodass er gezwungen war, ihr ins Gesicht zu sehen. »Du kannst nicht einfach gehen, Richard, du musst dich ausruhen. Ich hab dir doch gesagt, du hast eine Menge Blut verloren. Du bist noch viel zu geschwächt, um irgendwelchen Hirngespinsten nachzujagen.«
    Er verkniff sich eine unwirsche Erwiderung und zog mit einem Ruck den Lederriemen um sein Bettzeug zusammen. »Ich fühle mich prächtig.« Das war natürlich gelogen, aber er fühlte sich immerhin ganz passabel.
    Als er die zweite Schnur festzurrte, schnappte sie sich entschlossen eine Hand voll seines Hemdes. »Du begreifst noch gar nicht, wie geschwächt du in Wahrheit bist, Richard. Du bringst dein Leben in Gefahr. Du brauchst dringend Ruhe, damit dein Körper sich erholen kann. Du hattest nicht annähernd genug Zeit, um wieder zu Kräften zu kommen.«
    »Und wie viel Zeit hatte Kahlan?« In einer Mischung aus Wut und Verzweiflung packte er Niccis Oberarm und zog sie zu sich heran. »Sie ist irgendwo da draußen und steckt in Schwierigkeiten. Ihr weigert Euch, das einzusehen, Cara weigert sich, das einzusehen, aber ich nicht. Glaubt Ihr wirklich, ich könnte einfach hier herumliegen, wenn der Mensch, den ich mehr liebe als irgendetwas auf der Welt, in Gefahr ist?
    Wärt Ihr in Schwierigkeiten, Nicci, würdet Ihr dann wollen, dass ich Euch so leicht verloren gebe? Würdet Ihr nicht wollen, dass ich es wenigstens versuche? Ich weiß nicht, was passiert ist, aber irgendetwas ist passiert. Wenn ich Recht habe – und ich habe Recht -, dann vermag ich die Bedeutung dessen nicht einmal ansatzweise abzuschätzen, geschweige denn mir die Folgen auszumalen.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Nun, falls Ihr Recht habt, dann bilde ich mir nur irgendwelche Dinge ein, die ich geträumt habe. Aber wenn ich Recht habe – und es ist ziemlich nahe liegend, dass Ihr und Cara nicht

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