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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Brettertür auf.
    Als die draußen auf und ab gehenden Männer ihn aus der kleinen Kate treten sahen, kamen sie von allen Seiten herbeigeströmt. Diese Männer waren streng genommen gar keine Soldaten, sie waren Karrenlenker, Müller, Tischler, Steinmetze, Bauern und Händler, die sich ihr ganzes Leben unter der unterdrückerischen Herrschaft der Imperialen Ordnung abgemüht hatten, um unter großen Entbehrungen ihren kargen Lebensunterhalt zu verdienen und ihre Familien durchzubringen.
    Für die meisten dieser hart arbeitenden Menschen bedeutete das Leben in der Alten Welt ein Leben in ständiger Angst. Wer es wagte, die Stimme gegen die Methoden der Imperialen Ordnung zu erheben, wurde kurzerhand verhaftet, der aufrührerischen Agitation beschuldigt und hingerichtet. Ob berechtigt oder nicht, es wurden unablässig Anklagen erhoben, Verhaftungen vorgenommen. Diese Art der Schnell-»Justiz« hielt die Menschen in ständiger Angst und bei der Stange.
    Durch fortwährende Indoktrination, insbesondere der Jugend, erreichte man, dass ein entscheidender Teil der Bevölkerung geradezu fanatisch von den Methoden der Imperialen Ordnung überzeugt war. Kinder bekamen von Geburt an eingetrichtert, dass selbstständiges Denken falsch und der inbrünstige Glaube an Selbstaufopferung im Namen des Allgemeinwohls die einzige Möglichkeit sei, nach dem Tode ein ruhmreiches Leben im Licht des Schöpfers zu verbringen und zu verhindern, dass man, hilflos der Ungnade des Hüters ausgeliefert, die Ewigkeit in den finsteren Gefilden der Unterwelt fristen musste.
    Aus den Reihen dieser Pflichtgetreuen rekrutierte sich ein steter Strom von Freiwilligen für die Armee, die es gar nicht erwarten konnten, sich in den edlen Kampf zur Niederwerfung aller Ungläubigen zu stürzen, die Gottlosen ihrer gerechten Strafe zuzuführen und alle unrechtmäßig erworbenen Gewinne zu konfiszieren.
     
    Durch das Billigen von Plünderungen, der ungezügelten Herrschaft grausamster Brutalität und der weit verbreiteten Vergewaltigungen aller Unbekehrten wurde eine besonders bösartige und ansteckende Form fanatischen Glaubenseifers erzeugt, der eine Armee von Wilden hervorgebracht hatte.
    Solcherart war das Wesen der Soldaten der Imperialen Ordnung, die in die Neue Welt eingefallen waren und die nun in Richards und Kahlans Heimat nahezu ungehindert wüteten.
    Die Männer, die jetzt vor ihm standen, hatten jedoch die hohlen Ideen und korrupten Versprechungen der Imperialen Ordnung durchschaut und als das erkannt, was sie waren: Tyrannei. Sie hatten beschlossen, ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen, und das machte sie zu Kriegern im Kampf für die Freiheit.
    Ein überraschter, immer mehr anschwellender Lärm aus lauten Begrüßungsrufen und Freudenschreien zerriss die morgendliche Stille. Alles redete gleichzeitig, als sich die Männer dicht um ihn scharten, nachfragten, ob er wieder genesen sei, und sich nach seinem Wohlbefinden erkundigten. Ihre aufrichtige Sorge rührte ihn. Trotz seines Gefühls dringend gebotener Eile zwang sich Richard, zu lächeln und die Männer, die er aus der Stadt Altur’Rang kannte, mit beidhändigem Händedruck zu begrüßen. Dies entsprach schon eher der Art von Wiedersehen, die sie sich erhofft hatten.
    Richard hatte nicht nur mit vielen von ihnen Seite an Seite gearbeitet und sich mit anderen angefreundet, er war sich auch bewusst, dass er – der Lord Rahl aus der Neuen Welt, der Lord Rahl aus einem Land, wo die Menschen ein Leben in Freiheit führten – für sie ein Symbol der Freiheit war. Er hatte ihnen den Beweis geliefert, dass sie die gleichen Möglichkeiten hatten, und ihnen eine Vision davon gegeben, wie ihr Leben dereinst aussehen könnte.
    In diesem Augenblick jedoch interessierte ihn nur eins: Er wollte, ja, er musste Kahlan wiederfinden. Ohne sie erschien ihm alles andere, sogar das Leben selbst, nicht mehr sonderlich bedeutsam.
    Nicht weit entfernt stand, an einen Pfosten gelehnt, ein stämmiger Bursche, der nicht lächelte, sondern eine bedrohliche Miene aufgesetzt hatte, die in seiner Stirn bereits bleibende Falten hinterlassen hatte. Die Arme vor der Brust verschränkt, beobachtete er die anderen, wie sie Richard stürmisch begrüßten.
    Richard bahnte sich einen Weg durch die Menge, immer wieder Hände schüttelnd, und hielt auf den finster dreinblickenden Schmied zu. »Victor!«
    Dessen finsterer Blick wich einem eher hilflosen Grinsen. Er fasste sich mit Richard bei den Armen. »Nicci und Cara

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