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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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geht nicht nur um die Sicherheit Eures Enkelsohns, sondern um unser aller Zukunft.«
    »Und ich werde mich …«
    »Es geht nicht nur um Euch, er ist für uns alle wichtig. Wenn Ihr als Einziger eine bedeutende Entdeckung macht, und Euch stößt etwas zu, könnte das uns alle in eine ausweglose Lage bringen. Dies ist wichtiger als die Wahrung Eurer kleinen Geheimnisse.«
    Zedd stemmte die Fäuste in die Hüften, wandte sich einen Moment lang ab und dachte nach. Schließlich drehte er sich wieder zu ihr herum.
    »Rikka, dort unten gibt es Dinge, von denen niemand etwas weiß, und das hat seinen guten Grund.«
    »Ich habe nicht die Absicht, irgendwelche Wertgegenstände zu stehlen, und falls Ihr befürchtet, ich könnte irgendwelche ›ewigen Geheimnisse‹ zu sehen bekommen, so bin ich bereit, bei meinem Leben zu schwören, kein Sterbenswort darüber zu verlieren, es sei denn, es entsteht die Notwendigkeit, Lord Rahl davon zu unterrichten.«
    »Das allein ist es nicht. Viele Gegenstände in den unteren Bereichen der Burg sind für jeden unglaublich gefährlich, der ihnen auch nur nahe kommt.«
    »Unglaublich gefährliche Dinge gibt es auch außerhalb der Burg der Zauberer. Wir können es uns nicht mehr leisten, Geheimnisse voreinander zu haben.«
    Zedd sah ihr prüfend in die Augen. Sie hatte nicht ganz Unrecht: Wenn ihm etwas zustieße, wäre damit praktisch auch sein Wissen verloren. Er hatte immer vorgehabt, Richard eines Tages davon zu erzählen, doch dann war nie Zeit dafür gewesen, und bis das Problem mit den Büchern der Prophezeiungen aufgetaucht war, schien die Lage auch nicht brenzlig. Trotzdem, es war nicht Richard, der diese Gegenstände zu sehen bekommen würde.
    »Worüber denkt Ihr nach, Zauberer? Dass ich in die Stadt hinunterlaufen und überall herumerzählen werde, was ich hier gesehen habe? Wer ist denn überhaupt noch da, dem ich davon erzählen könnte? Die Imperiale Ordnung hat den größten Teil der Neuen Welt überrannt, die Menschen haben Aydindril verlassen und sich nach D’Hara abgesetzt. Das Schicksal D’Haras hängt an einem seidenen Faden – unser aller Zukunft hängt an einem seidenen Faden.«
    »Es gibt gute Gründe dafür, dass ein bestimmtes Wissen geheim gehalten wird.«
    »Es gibt auch gute Gründe, dass weise alte Männer mitunter ihr Wissen preisgeben müssen. Was zählt, ist allein das Leben, und wenn ein bestimmtes Wissen zu seinem Erhalt und seiner Verbesserung beitragen kann, dann sollte es nicht geheim gehalten werden – erst recht nicht, wenn es im Augenblick, da es am dringendsten benötigt wird, womöglich verloren gehen könnte.«
    Die Lippen fest zusammengepresst, ließ sich Zedd ihre Worte durch den Kopf gehen. Er war schon als kleiner Junge auf dieses Geheimnis gestoßen und hatte zeit seines Lebens keiner Menschenseele davon erzählt. Nicht dass jemand ihm befohlen hätte, es geheim zu halten – das wäre auch gar nicht möglich gewesen, da niemand außer ihm Kenntnis davon hatte. Trotzdem musste es einen Grund dafür geben, dass dieses Wissen nicht für die Allgemeinheit bestimmt war. Es war aus einem ganz bestimmten Grund geheim gehalten worden – einem Grund, den er nicht kannte.
    »Zedd, um Lord Rahl und unserer Sache willen, lasst mich mit Euch gehen.«
    Einen Moment lang versuchte er auszuloten, wie entschlossen sie war, dann sagte er: »Aber Ihr dürft niemals jemandem davon erzählen.«
    »Das werde ich auch nicht, mit Ausnahme Lord Rahls. Es kommt des Öfteren vor, dass Mord-Sith ihr Wissen mit ins Grab nehmen.«
    Zedd nickte. »Also gut. Es wandert mit Euch ins Grab, es sei denn, mir stößt etwas zu. In diesem Fall müsst Ihr Richard unbedingt berichten, was ich Euch heute Abend zeige. Aber Ihr müsst mir schwören, niemandem sonst davon zu erzählen, nicht einmal Euren Mord-Sith-Schwestern.«
    Ohne das geringste Zögern reichte Rikka ihm die Hand. »Ich schwöre es.«
    Zedd ergriff sie, besiegelte das Abkommen und nahm ihr Versprechen an.
    Wenn ihm damals, zu Zeiten des Krieges gegen D’Hara, als er noch Oberster Zauberer war, er die Grenze errichtet und Panis Rahl, Darken Rahls Vater, getötet hatte, jemand erzählt hätte, dass er eines Tages in einer so wichtigen Angelegenheit ein Abkommen mit einer Mord-Sith treffen würde, dann hätte er den Betreffenden für verrückt erklärt. Jetzt war er froh, dass sich diese Dinge zum Besseren gewendet hatten.

34
     
    Dicht gefolgt von Rikka, stürmte Zedd in den engen, steinernen Gang linker Hand

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