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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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angebrachten Gitter hinaufsah. Als sie sich ihrer Sache sicher war und kurz genickt hatte, betraten sie den kleinen Seitengang.
    Der Flur führte an einer Reihe von Räumen vorbei, in denen früher, vermutete Zedd, zur Instandhaltung verwendete Materialien aufbewahrt wurden; einer der Räume enthielt seines Wissens noch immer jede Menge Werkzeug. Dahinter, gegen Ende des Flures, gab es einige Räumlichkeiten mit unverputztem Mauerwerk, an die sich schmale, rechteckige Gänge anschlossen, die in den unterschiedlichsten Richtungen davon abgingen. Schließlich endete der zentrale Flur, und sie gelangten in ein Labyrinth aus einer Reihe kurzer, niedriger Versorgungsschächte, die es auf einer verwinkelten Strecke, deren Niveau sich von Zeit zu Zeit um einige Fuß hob oder senkte, zu durchqueren galt.
    Als sie jenseits dieses Labyrinths auf eine steinerne Wendeltreppe stießen, stiegen sie in eine tiefschwarze Dunkelheit hinab, und auf einmal erfüllte die lautlose Glaskugel Orte mit greller Helligkeit und tiefen Schatten, in die seit Jahren kein Licht mehr gedrungen war. Die Stufen waren unglaublich schmal und gerade breit genug, dass sich jeweils nur eine Person über sie nach unten tasten konnte – was das Gefühl, vom Schlund eines steinernen Ungeheuers verschluckt zu werden, noch verstärkte.
    Am Fuß der Wendeltreppe warf das Licht harte Schlagschatten in die grob in den Fels gehauenen Gänge, die einst als Prüfschächte in bestimmte Teile des Burgfundaments getrieben worden waren. In den Steinquadern des Burgfundaments, die manchmal die Größe kleiner Paläste hatten, leuchteten Quarzadern auf, sobald der Lichtschein auf sie fiel. Zedd geleitete Rikka zu der engen Treppe, die unmittelbar neben der glitzernden Fundamentmauer in die Tiefe führte, wo sie beide einen Blick über den Rand des Bodenspalts warfen, ehe sie sich an den Abstieg machten.
    Unten angekommen, folgten sie dem engen, parallel zur Unterkante der Fundamentquader verlaufenden Spalt, wo sich das Felsgestein oben in der Dunkelheit verlor und das glitzernde Quarz hoch über ihren Köpfen funkelte, wie ein sternenübersäter Himmel. Rechter Hand befand sich eine grob aus dem Fels gehauene Wand aus brüchigem Gestein, die sie, sollte das weichere Material dort jemals nachgeben, bei lebendigem Leib unter sich begraben würde – an einem Ort, wo niemand jemals nach ihnen suchen würde.
    In diesem Teil der Burg hatte man zwischen dem Fundament und dem umliegenden weicheren Gestein an den Seiten etwas Spielraum gelassen, sodass es, falls nötig, ein wenig arbeiten konnte, unten hingegen waren die Quader des Fundaments fest im härteren Muttergestein verankert. Der schmale Spalt bildete gleichzeitig einen Durchgang, der es ermöglichte, das Fundament zu inspizieren. Zu seiner Verwunderung hatte Zedd bislang noch nie einen fehlerhaften Fundamentquader entdeckt. Einige wiesen zwar Risse auf, doch die waren angeblich nicht auf Fehler in der Gesteinsstruktur zurückzuführen. Schließlich gelangten sie am Ende des Spalts an eine weitere Treppenflucht, wo ihr Weg sie abermals nach unten führte, immer tiefer hinab in die pechschwarze Klamm.
    »Nimmt das eigentlich nie ein Ende?«, wollte Rikka wissen.
    Zedd sah über seine Schulter nach hinten, wo die leuchtende Glaskugel ihr Gesicht in grelles gelbliches Licht tauchte. »Wir befinden uns tief im Innern des Berges und nähern uns einem der Seitenhänge, aber bis dahin ist es noch ein ziemliches Stück.«
    Mit einem Nicken fügte sie sich in ihr Schicksal.
    »Was meint Ihr, würdet Ihr den Weg bis hierher wieder finden – vorausgesetzt, Richard oder ich bringen Euch durch die Schilde?«
    Mittlerweile hatten sie eine Reihe von Schilden passiert, deren Durchquerung für sie nicht immer angenehm gewesen war, denn wer nicht über den Schutz der Gabe verfügte, für den konnte dies trotz Zedds Unterstützung mitunter eine recht unerquickliche Erfahrung sein.
    »Ich denke ja«, antwortete sie.
    »Seht Ihr, dort drüben auf der anderen Seite?« Inmitten eines gigantischen Hohlraums wies Zedd auf einen gewaltigen dunklen Gang, der, wie er wusste, zu den rings um die Höhle angelegten Rampen führte. »Den hat man zuerst angelegt. Es ist der Hauptstollen, durch den die Fundamentquader aus dieser Höhle bis zum Fundament dieses Teils der Burg geschleppt wurden. Seht Ihr, wie der Boden durch die Arbeiten abgeschliffen worden ist?«
    Der Boden des zu dem gähnenden dunklen Abgrund führenden Stollens war so glatt

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