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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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geschliffen, dass man meinen konnte, er wäre poliert.
    »Wieso sind wir nicht auf diesem Weg hergekommen – die Strecke wäre doch viel kürzer gewesen.«
    Er staunte nicht schlecht, weil sie erkannt hatte, dass der Hauptstollen in ebenjener Richtung verlief, aus der sie gekommen waren – andererseits wären die Gesteinsquader für das Fundament wohl schwerlich auf dem umständlichen Umweg transportiert worden, den sie genommen hatten.
    »Ihr habt Recht, kürzer wäre sie gewesen, allerdings gibt es dort Schilde, die zu passieren mir nicht möglich ist. Und da mir wegen der Schilde der Weg dort hinein verwehrt ist, weiß ich auch nicht, was genau sich dort verbirgt, ich vermute aber, dass die Baumeister dort drinnen Räume angelegt haben, in denen Gegenstände aufbewahrt wurden, die eines besonderen Schutzes bedurften. Ich wüsste nicht, welchen Grund es sonst geben sollte, diese Schilde dort zu errichten.«
    »Und wie kann es sein, dass Ihr sie nicht passieren könnt? Ihr seid doch schließlich der Oberste Zauberer.«
    »Die Zauberer aus jener Zeit besaßen beide Seiten der Gabe. Richard ist seit tausenden von Jahren der Erste, der sowohl mit der subtraktiven als auch mit der additiven Seite der Gabe geboren wurde. Normalerweise sind die mit subtraktiver Magie ausgestatteten Schilde den gefährlichsten Orten vorbehalten, oder aber jenen Verstecken, in denen Gegenstände von außerordentlicher Bedeutung gelagert werden, deren Sicherung den Zauberern am meisten am Herzen lag.«
    Er führte sie auf einem Pfad durch die riesige Höhle, der es ihnen ermöglichte, sich dicht an der äußeren Höhlenwand zu halten. Da er nur selten hier herunterkam, musste er die Felswand auf dem Weg zur anderen Seite sorgfältig im Auge behalten. Als er die gesuchte Stelle endlich gefunden hatte, fasste er Rikka beim Arm und zwang sie, stehen zu bleiben.
    »Hier ist es.«
    Die Augen halb zugekniffen, blickte sie sich um. Für den ungeschulten Blick schien sich diese Stelle nicht vom Rest der Höhle zu unterscheiden. »Hier ist was?«
    »Der geheime Ort.«
    Alles sah genauso aus wie der Rest der Höhle, die Seitenwände waren mit Vertiefungen übersät, hinterlassen von Werkzeugen, welche die Arbeiter einst, vor tausenden von Jahren, benutzt hatten.
    Zedd hielt die Glaskugel in die Höhe, damit sie sehen konnte, wohin er zeigte. »Hier, seht Ihr die Vertiefung dort oben? Die in schrägem Winkel einem Riss im Gestein folgt und zur Mitte hin ein wenig breiter wird? Schiebt Eure linke Hand hinein, ganz hinten in der Vertiefung befindet sich eine Spalte, die noch tiefer in den Riss hineinführt.«
    Rikka musterte ihn argwöhnisch, doch dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und schob ihre Hand bis zu den Knöcheln in die Rille.
    »Hier unten gibt es einen kleinen Vorsprung im Gestein«, erklärte er. »Ich hab ihn immer benutzt, als ich noch kleiner war. Stellt Euch darauf, wenn Ihr nicht ganz hineinlangen könnt.«
    »Nicht nötig, ich hab ihn schon. Und jetzt?«
    »Ihr seid erst zur Hälfte drin. Jetzt schiebt Eure Hand tiefer hinein.«
    Durch Hin-und-her-Bewegen ihrer Finger gelang es ihr, ihre Hand tiefer hineinzuschieben, bis der Spalt sie bis zum Handgelenk aufgenommen hatte. »Weiter geht nicht. Ich stoße mit den Fingerspitzen schon gegen massiven Fels.«
    »Bewegt Euren längsten Finger auf und ab, bis Ihr ein Loch findet.«
    Sie verzog das Gesicht, tat dann aber wie geheißen. »Ich hab’s.«
    Zedd nahm ihre rechte Hand und führte sie zu einer ganz ähnlichen Vertiefung an einer anderen Stelle desselben Spalts, ungefähr in Hüfthöhe. »Und nun sucht noch das Loch in dieser Vertiefung. Wenn Ihr es gefunden habt, steckt Ihr Eure Finger in beide fest hinein.«
    Vor Anstrengung entfuhr ihr tief in der Kehle ein leises Ächzen. »Gefunden. Jetzt hab ich alle beide und schiebe die Finger hinein.«
    »Sehr gut. Und wenn Ihr jetzt beide Finger hineindrückt, stellt Ihr Euren rechten Fuß hier oben auf den Vorsprung jenseits dieses Schlitzes und stemmt Euch einmal kräftig dagegen.«
    Sie sah ihn verwundert an, tat aber, wozu er sie aufgefordert hatte. Nichts tat sich.
    »Könnt Ihr nicht fester drücken? Oder wollt Ihr mir etwa weismachen, Ihr seid nicht einmal so kräftig wie ein spindeldürrer alter Greis?«
    Sie warf ihm einen ärgerlichen Blick zu, dann benutzte sie ihren Griff an den Haltepunkten, um sich abzustützen, und versetzte dem Felsvorsprung, begleitet von einem Ächzen, einen festen Tritt. Augenblicklich begann die

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