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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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überlegen versuchen, wie wir dieser Hexe das Schwert wieder abnehmen können, die erheblich klüger war als mein Enkelsohn. Du solltest dir klar machen, dass du für die Folgen womöglich zur Rechenschaft gezogen wirst.«
    Richard nickte.
    »Gut. Freut mich, dass du zumindest das begriffen hast.« Einen Blick in den Augen, so Furcht erregend wie der eines jeden Rahl, wandte er sich herum zu Cara und Nicci. »Ich möchte, dass Ihr beide mich zur Burg zurückbegleitet. Dort will ich dann alles über diese Geschichte mit dieser Bestie erfahren, jedes einzelne Wort.«
    »Aber ich muss hier bleiben und auf Lord Rahl aufpassen«, wandte Cara ein.
    »Nein«, beschied er sie knapp. »Ihr werdet mit mir kommen und mir in allen Einzelheiten erklären, was bei der Hexe vorgefallen ist. Ich will Wort für Wort erfahren, was sie dazu zu sagen hatte.«
    Cara schien hin- und hergerissen. »Zedd, ich kann unmöglich …«
    »Geht mit ihm, Cara«, befahl Richard ihr in ruhigem Ton, der keinen Widerspruch duldete. »Tut, was er sagt. Bitte.«
    Nicci spürte, wie hilflos es Richard machte, sein Tun in Gegenwart seines Großvaters zu rechtfertigen, ganz gleich, wie sicher er gewesen sein mochte, das einzig Richtige zu tun. Sie verstand, weil sie sich in Gegenwart ihrer Mutter stets genauso hilflos gefühlt hatte, wenn diese ihr, wie so oft, vorwarf, etwas falsch gemacht zu haben.
    In Wirklichkeit war es für Richard noch viel schwerer als damals für sie, denn er liebte und respektierte seinen Großvater. Trotz seiner zahlreichen Erfolge, trotz seiner Kraft, seines Wissens, seiner Talente und Überlegenheit war es eine unbestreitbare Tatsache, dass er seinen Großvater enttäuscht hatte, was umso schmerzlicher war, als er ihm in liebevollem Respekt zugetan war.
    »Geht schon«, sagte sie zu Cara und legte ihr behutsam eine Hand ins Kreuz. »Tut erst einmal, was er sagt. Ich denke, Richard wird es gut tun, eine Weile allein zu sein, um nachzudenken und wieder zur Besinnung zu kommen.«
    Cara, deren Blick zwischen Nicci und Richard hin – und herwanderte, sah aus, als glaubte sie, er sei in Niccis Händen womöglich besser aufgehoben, und nickte zustimmend.
    »Ihr auch«, sagte Zedd an Nicci gewandt. »Ich muss bis ins Detail wissen, welche Rolle Ihr in dieser Geschichte spielt, damit ich mir überlegen kann, wie sich all die Probleme lösen lassen, die nicht nur hierdurch, sondern auch durch das, was Jagang getan hat, entstanden sind.«
    »Also gut«, sagte Nicci. »Geht Ihr die Pferde holen, ich werde hier auf Euch warten.«
    Er warf kurz einen letzten Blick auf den noch immer neben dem Sarg knienden Richard, dann erklärte er sich mit einem Nicken zu Nicci einverstanden.
    Kaum war er mit Cara durch die Wacholderhecke und im Nebel verschwunden, hockte sich Nicci neben Richard nieder und legte ihm eine Hand zwischen seine eingefallenen Schultern.
    »Alles wird wieder gut werden, Richard.«
    »Ich frage mich, ob überhaupt jemals wieder etwas gut werden wird.«
    »Im Augenblick mag es dir nicht so scheinen, aber es wird. Zedd wird seine momentane Verärgerung überwinden und letztendlich begreifen, dass du dir größte Mühe gegeben hast, verantwortungsbewusst zu handeln. Ich weiß, dass er dich liebt, er hat sicherlich nicht gewollt, dass seine Worte dich so tief verletzen.«
    Richard kniete im Morast neben dem Sarg, in dem der Leichnam der lange toten Kahlan Amnell lag, der Frau, die zu lieben er sich eingebildet hatte, und nickte, ohne aufzusehen.
    »Nicci«, fragte er schließlich so leise, dass er im Geräusch des sanften Regens kaum zu hören war, »würdet Ihr etwas für mich tun?«
    »Was immer du willst, Richard.«
    »Seid ein allerletztes Mal … die Herrin des Todes – mir zuliebe.«
    Sie strich ihm über den Rücken, dann erhob sie sich, während sich die Tränen auf ihrem Gesicht mit dem Regenwasser vermischten. Es kostete sie eine ungeheure Willensanstrengung, trotz des Schluchzens, das mit aller Macht ihrer Kehle entweichen wollte, mit fester Stimme zu sprechen.
    »Ich kann nicht, Richard. Nicht, seit du mich gelehrt hast, das Leben mit offenen Armen anzunehmen.«

49
     
    Die schwere, paneelierte Tür öffnete sich einen Spalt weit, und Rikka steckte ihren Kopf in den stillen Raum hinein. »Es kommt jemand zur Burg herauf.«
    »Wisst Ihr denn auch, wer?«, fragte Nicci, während sie sich aus einem gepolsterten Bibliotheksstuhl erhob.
    Rikka schüttelte den Kopf. »Zedd meinte eben nur, die Schilde hätten ihm angezeigt,

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