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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Prophezeiungen füllen wir mit einer ergänzenden Prophezeiung, in der die Formel der Feuerkette enthalten ist, sodass sie sämtliche damit in Zusammenhang stehenden Prophezeiungen auf diesem Zweig befällt und schließlich vernichtet, angefangen mit den entweder über die Zielperson selbst oder den zeitlichen Zusammenhang verwandten Prophezeiungen. In diesem Fall trifft beides zu: Kahlan, die Frau, die wir aus diesem Leben gelöscht haben, wurde gleichzeitig auch aus den Prophezeiungen entfernt – dank des Korollariums der Feuerkette.«
    »Offenbar habt ihr euch das ja alles ganz genau überlegt«, bemerkte Nicci.
    Trotz ihrer Schmerzen konnte Tovi sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Es kommt noch besser.«
    »Besser? Wie könnte es noch amüsanter werden?«
    »Es gibt ein Gegenmittel gegen die Feuerkette.« Tovi kicherte geradezu vor Schadenfreude.
    »Ein Gegenmittel? Soll das heißen, ihr seid das Risiko eingegangen, dass Richard ein Gegenmittel gegen das entdeckt, was ihr angerichtet habt, ein Gegenmittel, das euern ganzen Plan vereiteln könnte?«
    Sosehr sie sich bemühte, ihr Kichern zu unterdrücken, es bahnte sich immer wieder einen Weg. Obwohl sie unübersehbar Schmerzen hatte, amüsierte sie sich viel zu sehr, um aufzuhören. »Das ist das Beste überhaupt. Die Zauberer von einst, welche die Feuerkettenmethode ersannen, waren sich der Möglichkeit einer völligen Vernichtung allen Lebens bewusst, daher schufen sie ein Gegenmittel, für den Fall, dass jemals eine solche Feuerkette ausgelöst werden sollte.«
    Wütend knirschte Nicci mit den Zähnen. »Und das wäre?«
    »Die Kästchen der Ordnung.«
    Nicci riss verdutzt die Augen auf. »Die Kästchen der Ordnung wurden als Gegenmittel gegen diese Feuerkette entwickelt, die ihr ausgelöst habt?«
    »Aber ja. Ist das nicht köstlich? Mehr noch, wir haben die Kästchen bereits ins Spiel gebracht.«
    Nicci stieß einen tiefen Atemzug aus. »Nun, ich sagte es bereits, offenbar habt ihr euch das ganz genau zurechtgelegt.«
    Ein Schmerz ließ Tovi zusammenzucken. »Nun … mehr oder weniger. Da wäre nur eine Kleinigkeit …«
    »Und die wäre?«
    »Nun, als wir sie das erste Mal in den Garten des Lebens schickten, brachte dieses dusselige Weib nur ein einziges Kästchen mit. Wir durften natürlich nicht zulassen, dass jemand die Kästchen sieht, denn im Gegensatz zu Richards geliebtem Weib würden sich die Menschen an die Kästchen der Ordnung erinnern.
    Sie behauptete, in ihrem Bündel sei kein Platz mehr gewesen. Schwester Ulicia war außer sich vor Wut und prügelte sie grün und blau – du wärst begeistert gewesen, Schwester Nicci – und befahl ihr, etwas herauszunehmen, um mehr Platz zu schaffen, wenn es nicht anders ginge, ehe sie sie abermals losschickte, um die beiden anderen Kästchen zu holen.«
    Tovi krümmte sich unter einem stechenden Schmerz. »Wir hatten jedoch Angst zu warten, also schickte Schwester Ulicia mich mit dem ersten Kästchen vor und versprach, später wieder zu mir zu stoßen.« Ein weiterer schmerzhafter Stich ließ Tovi aufstöhnen. »Ich hatte das erste Kästchen also bei mir. Der Sucher, oder jedenfalls der Kerl, der jetzt das Schwert hat, überraschte mich und rammte es mir in den Leib. Dann entriss er mir das Kästchen. Nachdem Kahlan endlich die beiden anderen beschafft hatte, war Schwester Ulicia im Besitz von diesen zweien – und brachte, im Glauben, ich hätte das dritte, noch vor Verlassen des Palasts die Magie der Ordnung ins Spiel.«
    Nicci erhob sich wankend; ihr war schwindlig. Sie konnte es kaum fassen, und doch wusste sie jetzt, dass es die Wahrheit war. Richard hatte die ganze Zeit über Recht gehabt. Er hatte das Rätsel, nahezu ohne einen einzigen konkreten Hinweis, im Großen und Ganzen durchschaut. Und während all dieser Zeit hatte ihm kein Mensch auf der ganzen Welt Gehör schenken wollen … einer Welt, die im Begriff war, von einer unkontrollierbaren magischen Feuerkette ausgelöscht zu werden.

65
     
    Ein Schrei zerriss die nächtliche Stille. Richard, der in einem einfachen Armeezelt in sein Bettzeug gehüllt lag, stellte sich sofort der feine Flaum im Nacken auf. Der entsetzliche, die Luft zerreißende Laut war noch nicht verklungen, da war er bereits auf den Beinen. Das nicht enden wollende Kreischen jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Klopfenden Herzens, und noch während der gespenstische Schrei durch das Feldlager hallte, als wollte er das Grauen bis in dessen hintersten Winkel tragen,

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