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Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition)

Titel: Das Schwert der Wahrheit 9: Die Magie der Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Jammer.«
    »Bitte!« Ihr Arm langte in weitem Bogen herüber und suchte den Kontakt zu dem einen Menschen, der sie noch retten konnte. »Schwester Nicci, bitte. Hör bitte zu, dann will ich dir alles erzählen.«
    Nicci setzte sich – widerwillig, wie es schien – wieder hin und ergriff erneut Tovis Arm. »Also gut, Schwester, aber denk daran, meine Kraft funktioniert auch in der anderen Richtung.«
    Tovi bog den Rücken durch und schrie vor Schmerz. »Nicht! Ich flehe dich an!«
    Nicci empfand bei dem, was sie tat, nicht das geringste Gefühl des Bedauerns. Die von ihr verursachten Folterqualen waren moralisch gewiss nicht genauso zu bewerten wie das, was die Imperiale Ordnung tat, auch wenn es, bei oberflächlicher Betrachtung, vielleicht ganz ähnlich aussehen mochte. Sie tat es einzig in der Absicht, unschuldige Menschenleben zu retten, die Imperiale Ordnung dagegen benutzte Folter als Mittel der Unterwerfung und Eroberung, als Mittel, ihre Feinde in Angst und Schrecken zu versetzen. Und manchmal auch nur, um sich daran zu ergötzen, denn es verlieh ihnen ein Gefühl grenzenloser Macht, wenn sie sich zum Herrscher nicht nur über die Qualen, sondern über das Leben selbst aufschwangen.
    Nicci kehrte das Leid, das sie der alten Frau einflößte, in sein Gegenteil um, und Tovi sank zurück, in den Augen Tränen dankbarer Erleichterung.
    Sie war mit einer feinen Schweißschicht bedeckt. »Bitte, Schwester, spende mir stattdessen ein wenig Trost, dann verrate ich dir alles.«
    »Fang damit an, wer dich verwundet hat.«
    »Der Sucher.«
    »Der Sucher ist Richard Rahl. Glaubst du allen Ernstes, ich würde dir eine solche Geschichte glauben? Richard Rahl hätte dich mit einem einzigen Hieb einen Kopf kürzer gemacht.«
    Tovis Kopf wälzte sich verzweifelt hin und her. »Nein, nein, du verstehst nicht. Dieser Kerl hatte das Schwert der Wahrheit.« Sie deutete auf ihren Unterleib. »Ich sollte dieses Schwert doch eigentlich erkennen, wenn es sich in meinen Körper bohrt. Er hat mich überrascht, und ehe ich überhaupt wusste, wer er war oder was er wollte, hatte mich der Bastard auch schon durchbohrt.«
    Verwirrt presste Nicci ihre Finger an die Stirn. »Ich denke, am besten fängst du noch einmal ganz von vorne an.«
    Tovi war bereits im Begriff, ins Koma zu fallen, also verstärkte Nicci den feinen, in ihren Körper strömenden magischen Strahl, um ihr ein wenig heilsame Erleichterung zu verschaffen, ohne aber ihre schwere Verletzung ganz zu heilen. Nicci wollte sie auf keinen Fall kurieren, sie brauchte sie, wie sie war: unfähig, sich selbst zu helfen. Nach außen hin mochte sie wie die typische freundliche Großmutter erscheinen, ihrem Wesen nach war sie eine giftige Viper.
    Nicci schlug die Beine übereinander. Es würde eine lange Nacht werden.
    Endlich kam Tovi wieder zu sich, und Nicci straffte sich. »Du hast also Richard, in seiner Funktion als Lord Rahl, einen ewigen Bund geschworen«, fuhr Nicci fort, als wäre ihr Gespräch nie unterbrochen worden, »und dadurch wart ihr alle vor dem Traumwandler geschützt.«
    »Das ist richtig.«
    »Und was geschah dann?«
    »Wir konnten fliehen. Und während wir wieder darangingen, das Werk unseres Herrn und Meisters zu vollbringen, hielten wir ständig Verbindung zu Richard. Wir mussten irgendeinen Dreh finden.«
    Nicci wusste nur zu gut, wer ihr Herr und Meister war.
    »Was meinst du mit einem Dreh?«
    »Um tun zu können, was wir tun mussten, um den Hüter zufrieden zu stellen, galt es, eine sichere Möglichkeit zu finden, um zu verhindern, dass Richard Rahl sich einmischte. Und die haben wir gefunden.«
    »Und die wäre?«
    »Etwas, das die Bande zu ihm aufrechterhalten würde, was immer wir auch taten. Der Einfall war brillant.«
    »Und was ist es nun?«
    »Leben.«
    Nicci runzelte die Stirn, unsicher, ob sie richtig gehört hatte. Sie legte eine Hand auf Tovis Wunde und schenkte ihr ein wenig konzentrierte Erleichterung.
    Als Tovi sich nach der Schmerzattacke wieder beruhigt hatte, fragte Nicci mit ruhiger Stimme: »Was willst du damit sagen?«
    Endlich reagierte Tovi. »Das Leben. Es ist für ihn das höchste Gut.«
    »Und?«
    »Denk nach, Schwester. Um uns dem Zugriff des Traumwandlers zu entziehen, müssen wir Richard jederzeit über die Bande verbunden sein. Wir dürfen nicht auch nur einen einzigen Augenblick der Unschlüssigkeit riskieren. Und doch, wer ist letztendlich unser wahrer Herr und Meister?«
    »Der Hüter des Totenreichs. Ihm haben wir einen Eid

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